JOHN SINCLAIR - SE07 - Brandmal

John Sinclair SE07 Brandmal

VÖ: 29.09.17
(Lübbe Audio)


Homepage:
www.john-sinclair.de


Klapptext:


Ein Fall von spontaner Selbstentzündung im Londoner Hyde Park bringt Geisterjäger John Sinclair auf den Plan. Für ihn liegt nahe, dass es sich bei dem Opfer um einen Vampir gehandelt hat. Doch warum sollte sich ein Vampir dem Sonnenlicht aussetzen? Weitere Vorfälle folgen, und auch in Deutschland kommt es an verschiedenen Orten zu spontaner Selbstentzündung. Dort wird der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke zu einem solchen Fall hinzugezogen. Als John Sinclair davon erfährt, tut er sich mit dem bekannten Forensiker zusammen.


Sprecher:


John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Dr. Mark Beneke – Mark Beneke
Tina Baumjohann – Kerstin Draeger
Jane Collins – Franziska Pigulla
Erzebeth Bathory – Bea Kopytp
Milan Kovacs – Wolf-Dietrich Sprenger
Nikolett Horvath – Katharina von Keller
Will Mallmann – Lutz Riedel
Glenda Perkins – Ilya Welter
Sandro – Patrick Mölleken
Anna – Kirstin Hesse
Fitzko – Volker Hanisch
Yarmilla – Linda Fölster
Baron Golian – Achim Buch
Marlies Hinze – Karin Rasenack
Gerd Hinze – Uli Krohm
Oscar Peabody - Thomas Schmuckert
Ines Beneke – Katrin Decker
Chiefinspector Tanner – Walter Gontermann
Marisa Douglas – Bettina Zech
Casimir Melnik – Martin Flavio Nunez
Michael Bradley – Timo Kinzel
Ivana Hovath – Marianne Bernhardt
sowie – Janis Grossmann, Gerd Haas, Alexander Rieß


Kritik:


Mit „Brandmal“ erscheint (parallel zu Wolfgang Hohlbeins Oculus) die zweite Buch-/ Hörspielvertonung zu John Sinclair als Special Edition 7. Das 2 Stunden 45 Minuten lange Hörspiel findet seinen Platz auf 3 CD´s und bietet inhaltlich eigentlich interessante Ansätze. Die in der Literatur scheinbar nicht totzukriegende Lady Bathory eröffnet das Hörspiel sehr stimmungsvoll und gewohnt Sinclair-like. Vampire, Blutmücken und ein Forensikexperte, der durch das Hörspiel stolpert bilden den Mittelpunkt. Die spontane Selbstentzündung als Thema liefert hierbei nur am Rande den Einstiegspunkt und somit die Berechtigung für Mark Beneke, in dieser Folge aufzutauchen. Soll man es Bärendienst von Autor Florian Hilleberg nennen, dass er seinen Freund, der eigentlich das Buch schreiben sollte, so dominant in Szene setzt und dieser hier einfach sich selber spielt? Denn leider setzt mit Auftauchen des Maden-Doktors echte Ernüchterung ein. Dessen Leistungen als Sprecher sind de facto unterirdisch schlecht. Wenn ich das Wort Amateursprecher benutze, tue ich eigentlich denen Unrecht, die es zumindest halbwegs können. Desolat trifft es am ehesten. Als wäre dies noch nicht genug, fallen auch diverse Nebenrollen durch mittelprächtige Leistungen und Penetranz negativ ins Gewicht. Hier wären die beiden eher Minderbemittelten Sandro und Anna zu nennen, die eher nerven als unterhalten. Die Charakterisierung des extrem überzeichneten Ruhrpott-Paares Hinze ist hierbei fast noch mit Augenzwinkern zu betrachten. Dabei agieren sonstige Sprecher gnadenlos gut in ihren Rollen, was das Ganze am Ende noch wesentlich ärgerlicher macht. Schade hingegen finde ich, dass sich die Klangfarbe von Franziska Pigullas Stimme dermaßen verändert hat, dass man diese mit der einst warm und weich sprechenden Jane Collins kaum noch verbinden kann. Was Alter und Zigaretten so ausmachen können. Ein weiterer Kritikpunkt wäre die fast schon manische Namensnennung von Tina Baumjohann (Benekes Lebensgefährtin), die sich hier glücklicherweise eben NICHT selber spricht. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Ein Autor besitzt ja viele Kniffe, einen Namen nicht dauerhaft zu nennen. Hier allerdings bekommt man als Hörer den Eindruck, dass es sich um ein reines Werbemedium für das illustre Paar handelt, um die ganz nebenbei eine Geschichte kreiert wurde. Kritikfrei hingegen lassen sich die Eckpfeiler Sound und Musik durchwinken. Das Kino für die Ohren bollert laut und kraftvoll in die Ohren des Hörers und erschafft eine hyper-reale Welt, die vor Dynamik und Atmosphäre nur so strotzt. Bombast trifft es am ehesten.
Faziz: Ganz ehrlich. Ich kann mich nicht erinnern schon einmal eine so schlechte und störende Folge innerhalb des Sinclair-Versums gehört zu haben. Ich kann nicht gänzlich nachvollziehen, dass ein Regisseurs der extremen Wert auf Perfektion legt, nicht irgendwann die Reißleine zieht und sagt „I´m sorry, aber das geht so nicht“. Die Mückenmonster- und Vampir-Story für sich alleine geht völlig in Ordnung und erfüllt alle Standards, die man von einem Sinclair Hörspiel erwartet. Das Experiment echter Promi, der sich selbst spielt, ist allerding völlig in die Hose gegangen. Eine sicherlich gut gemeinte nette Idee, die „Brandmal“ über weite Strecken unhörbar macht. Hätte ein Profi gesprochen wäre dies eine schmissige und abwechslungsreiche Folge geworden. So bleibt ein allgegenwärtiger fader Beigeschmack und das Wissen, dass dieses Hörspiel von nun an auf ewig Staub im Regal ansetzen wird. 5 von 10 Punkte

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