EVERGREY - "Monday Morning Apocalypse"

Verfasst am 01. April 2006.

Schon nach den ersten Tönen merkt man: hier liegt ein besonderes Album vor. EVERGREY’s neues Album setzt Maßstäbe im emotional geprägten Heavy Metal, setzt ein Zeichen für erstklassigen Metal ohne wildes Gekreische oder stumpfsinnigem Rumgeschrubbe bzw. überzogenen Schnörkelkram. Auf dem Album herrschen atmosphärischer Tiefgang sowie eingängigen Rhythmen sowie bombastische Refrains (hier meine ich jetzt nicht die Bombastproduktionen a la Rhapsody oder Blind Guardian, die sich durch Mehrtonspurenaufnahme „auszeichnen“...  ähem, räusper ... nein, EVERGREY schlicht und einfach, so wie es sein soll!). Songs wie 'Lost' oder 'At Loss For Words' berühren den Hörer melodramatisch und fressen sich in Mark und Bein, wobei mir der zweit genannte Song deutlich besser gefällt. Tom S. Englund singt herzerweichend und leidend, eine einzigartige Stimme mit vielen Facetten. Saucooles Riffing wird bei den Songs „The Curtain Fall“ oder „Still In the Water“ präsentiert, dass Hören der Schreibe macht in Summe richtig Spaß (Sollte ich mir den Backkatalog der Band besorgen ...?!! ;->). Die Produktion der Scheibe ist angemessen „State of the Art“, der Gitarrensound schön voluminös und druckvoll. EVERGREY überzeugen durch intelligentes Songwriting, harmonische Arrangements und interessante Songstrukturen. Sucht man nach Lückenfüllern auf der Platte, wird man keine finden. Daumen hoch, EVERGREY, der Silberling ist mehr als gelungen. Einziger Wehmutstropfen ist das Coverartwork, dass im Vergleich zu den bisherigen Arbeiten bzw. Ideen merklich abgeschlagen daher kommt: die Jungs von EVERGREY haben sie wenig kreativ ablichten lassen. Schade. Nichtsdestotrotz lautet meine Empfehlung: Scheibe kaufen, unbedingt!

Anspieltipps:
Obedience
The Curtain Fall
At Loss For Words
Till Dagmar
Still In The Water