WALTARI - "Blood Sample"


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VÖ: 14.04.06
Style: Crossover
(Dockyard 1)

Homepage:
www.waltarimusic.com

Seit mittlerweile bereits zwei Jahrzehnten schaffen es Finnlands Crossover-Helden Waltari stets aufs Neue, Kritiker und Zuhörer mit ihren eigenwilligen musikalischen Kreationen in Staunen und Verwirrung zu stürzen. Auch auf ihrem bald erscheinenden Werk “Blood Sample“ vollbringt es die Band, die Mitte der 80er als Punkcombo ihr Schaffen begann, wieder einmal, eigene, abgefahrene Maßstäbe zu setzen. Inhaltlich umspielt die elfte Veröffentlichung des Quartetts mit den unaussprechlichen Nachnamen Themen des heutigen Europas, vor allem im Bezug auf die vorherrschenden Stimmungen und dem Verhältnis zwischen der alten und der neuen Welt. Wie zu erwarten, schrecken die Finnen auch in diesem Jahr bei der Zusammenstellung von Instrumenten und Stilelementen vor nichts zurück, viel mehr scheinen sie sich bei jeder Veröffentlichung aufs Neue entdecken zu wollen. Waltari mischen selbstbewusst Pop-Melodien, Powermetalriffs, Rap und Elemente aus Gothic, Dark Wave, EBM und Eurodance. Selbst vor kurzen Blackmetalanleihen wie in 'New York', der hammerfetten Grindcorenummer 'Exterminator Warheads' und dem Einsatz von Hardcoreshouts scheuen sie sich nicht. 'I'm In Pain' erinnert durch seinen Mix aus Melodie und gerappten Parts ein Stück weit an Modern Metal Acts wie Linkin Park und 'Pigeons' weckt in mir den Gedanken an eine Kooperation von Everlast und Cypress Hill im Orient. Besonders geil sind hier die spanischen Gitarren. Der Opener 'Helsinki' kommt als geradeaus rockender Rammstein-Verschnitt in finnischer Sprache daher, allerdings zerstört der unpassende und unschöne Chorus das positive Anfangsbild der Nummer. 'All Roads Will Lead To Rome' und 'Aching Eyes' haben ein bisschen was von 69 Eyes, wogegen der Rausschmeißer 'Julia' wie ein Beatlesrevival mit elektronischen Beats klingt. Die Beastie Boys grüßen bei 'Fly Into The Light', einem Song, in dem man Waltaris Erfolgsrezept deutlich raushören kann – Metalgitarren treffen auf Technobeats und lassen das Geschehen zu einem großen Tanzereignis avancieren. Waltari stolpern auf “Blood Sample“ von einem Paradox ins Nächste. Ohne Rücksicht auf Verluste und mit einem steten Augenzwinkern wird das zelebriert, was die Kreativität den Musikern im Schaffensmoment abverlangt. Die verschiedensten Elemente aus 20 Jahren Rock- und Popgeschichte werden auf einem einzigen Album in einen Topf geschmissen und zu verschiedenen Spezialitäten verarbeitet. Für viele möglicherweise zu unstet, für Freunde von Experimenten und freiem Gedankenfluss ein Muss – 7,5/10 Punkten.

Anspieltipp:
Fly Into The Light
Pigeons
Wide awake

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