RIVERSIDE - "Second Life Syndrome"


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VÖ: 28.10.05
(InsideOut Music / SPV)

Homepage:
www.riverside.art.pl

Eigentlich gibt es doch in Polen nur Wodka und einen Volkshelden im Wintersport... Das war einmal, denn jetzt haben unsere Nachbarn aus dem Osten mit RIVERSIDE auch einen erstklassigen Prog-Export in den Startlöchern.

Im Herbst 2004 veröffentlichten RIVERSIDE ihr Debut Out of myself und das ließ die Musiklandschaft sogleich aufhören. Auf dem “Progpower” – Festival spielte das Quartett dann seinen ersten Auslandsgig und wurde so ganz nebenbei auch noch von InsideOut gesignt. Dementsprechend groß war dann auch die Erwartungshaltung von Fans, Kritikern und Label. Und scheinbar ohne jegliche Anstrengung haben sie mit Second Life Syndrome noch einen draufgelegt. Hier wird mystischer, dunkler und melancholischer Progressive mit New Metal / Artrock gepaart und gelinde gesagt haben RIVERSIDE damit für mich PORCUPINE TREE hinter sich gelassen. Thematisch gesehen ist Second Life Syndrome der zweite Teil einer Trilogie über einen einsamen Menschen auf der Suche nach seinem wahren Ich. Der erste Track „After“ ist zwar „nur“ ein Intro, aber das zieht einen schon mit den ersten sphärischen Klängen absolut in seinen Bann und wenn man die Scheibe hört, wird man garantiert nicht gleich weiter schalten. Das Ganze beginnt mit einem Sprechgesang von Bassist und Sänger Mariusz Duda, der dann mit dunklen Backing Vocals im Stil von GREGORIAN und sehr feinfühliger Tom-Arbeit von Schlagzeuger Piotr Kotzieradski angemessen unterstützt wird. Man sitzt wie gebannt vor den Lautsprechern und weiß nicht, was da als nächstes auf einen zukommt. „Artificial Smile“ ist ein ganz besonderer Ohrwurm. Hier geht es doch recht flott zu Werke und Keyboarder Michal Tapai, der seinen Vorgänger Jacek Melnicki mehr als würdig ersetzt, denn sein Tastenkönnen ist noch weit ausgereifter, verleiht diesem Song und überhaupt der ganzen Platte mit seinen stilvollen Hammond- und Pianosounds eine ungeahnte Klangfülle. Und auch Gitarrist Piotr Grudzinski, der wohl überall ein bisschen zu Hause ist, rockt was das Zeug hält: Metal – Schredder, Floydisch, WaWa und das alles immer auf höchstem Niveau. Und lange Gitarrensoli - Liebhaber kommen hier sowieso auf ihre Kosten. Mariusz Dudas Stimme ist durchweg sehr sanftmütig, aber gleichzeitig auch sehr emotionsgeladen und aus dem Nichts heraus legt er auf einmal mit richtig fiesem Metalcore- Gesang los. Zwei Arten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, weiß er gekonnt miteinander zu verbinden. Wow! „Reality Dream III“ besticht durch seine beklemmenden Melodien und ist leicht psychedelisch angehaucht. Auch hier beide Daumen nach oben.

Für jeden Progfan ein Must-have! Ich kann euch diese Scheibe nur wärmstens ans Herz legen. Denn eins ist klar: Von RIVERSIDE gibt es noch einiges zu erwarten. Ich kann mich einem Kollegen der Schreiber-Zunft nur anschließen: Eintauchen, abtauchen, genießen!

Anspieltipps:
After
Artificial Smile
Reality Dream III

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