MALPRACTICE - "Deviation From The Flow"


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VÖ: 13.01.06
Style: Progressive Metal
(Spinefarm Records)

Homepage:
www.malpracticeband.com

Eine neue Lieferung aus dem Hause Spinefarm entert da meinen Schreibtisch und kurz darauf auch schon meine Boxen. Bei Neuigkeiten des finnischen Labels bin ich immer besonders gespannt, immerhin kamen aus dieser Richtung schon einige Überraschungen nach Resteuropa rübergeschwappt. Malpractice sind mir bisher kein Begriff, aber ich bilde mich ja gerne weiter. Die Finnen fanden bereits 1994 in Kouvola zueinander und praktizierten zu Beginn Thrashmetal, der mit der Zeit immer mehr mit progressiven und melodischen Elementen angereichert wurde. 1997 gab es einen Schnitt in der Bandgeschichte und mit neuer Besetzung folgte neues Material. Nach weiteren Wechseln im Lineup und Jahren der Stille sind die Jungs seit 2004 wieder da und präsentieren uns mit “Deviation of the flow“ ihr progressives Debut. Die ersten Töne von 'Assembly line' wissen mich auch gleich zu packen, geht die Gitarrenarbeit doch sehr in Richtung In Flames, was ja meist nicht verkehrt sein kann. Zu meiner Überraschung setzt dann allerdings klarer klassischer Gesang ein, was mich erstmal etwas verwirrt, hatte ich mich doch schon auf ordentliches Geschrei gefreut. Man kann dem Sänger allerdings keinen Vorwurf machen. Er macht seine Arbeit gut und wenn sich das Ohr erstmal an den Mix gewöhnt hat, passt das ganze auch. Der Chorus ist hier mit Doppelfußkraft unterlegt und schön tragend. Allgemein nutzen die Finnen in ihren Refrains recht klassische und sich festsetzende Melodielinien. Bei späteren Songs wird es deutlich progressiver und auch die Instrumentalistenfähigkeiten werden mehr in den Vordergrund gerückt. Ein Vorzeigestück für gekonntes Gitarrenspiel ist 'The long run'. Ich persönlich hab immer großen Respekt vor dem Können dieser “Solomusiker“, allerdings berührt mich diese Geschichte normalerweise doch eher mal gar nicht im Inneren. Malpractice schaffen glücklicherweise aber noch den Absprung, bevor es belanglos, poserhaft und nervig wird. Die In Flames-Gitarren finde ich nun leider nicht mehr, dafür aber einen recht schönen Song namens 'Divided'. Stärken des Stücks sind eindeutig die Dynamik und die Bassarbeit. Zugegebenermaßen kommt mir beim Hören des Albums schon gelegentlich mal Langeweile auf, weil stellenweise etwas Pfeffer fehlt, dennoch kann ich hier mit gutem Gewissen von einer guten, schlüssigen und fairen Produktion sprechen, die ein Reinhören allemal verdient hat.

Anspieltipp:
Assembly line

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