JULI - Neu-Isenburg, Hugenottenhalle


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Konzert vom 08.03.05

Homepage:
www.juli.tv

Konzertbericht von Christian Schneider

Der Juli ist der perfekte Inbegriff für Sommer, Unbeschwertheit und Ausgelassenheit. Hat man wenigstens bislang gedacht. Doch nun ist eine Band aus Gießen aufgetaucht, die sich JULI nennt – und mit einem Mal bekommt der Sommer einen neuen, völlig anderen Beigeschmack.

Die Rede ist von der gießener Gitarrenband JULI. Juli stehen für die unerträgliche Leichtigkeit des Seins wie für die herzzerreißende Wehmut einer wirklich großen Leidenschaft. Für Weggehen und Ankommen. Für Liebe und ihre Zerbrechlichkeit, ihre Unmöglichkeit. Für all das, was die Gefühlswelt der jüngeren (und nicht nur der...) Generation ausmacht.
 
Die Gruppe schreibt seit ihrer Teennager-Zeit Texte, in denen sie mal reflektierend, mal verzweifelt versucht, ihr aufregendes Gefühlsleben in adäquate Songs umzusetzen. Diese Gedanken in Lieder zu packen, verbindet seit Ende der 90er Jahre die vier männlichen Mitstreiter Andreas Herde (Bass), Jonas Pfetzing (Gitarre), Simon Triebel (Gitarre) und Marcel Römer (Schlagzeug), alle zwischen 21 und 23 Jahren jung, mit Sängerin Eva Briegel.

Zunächst legten die Gießener unter dem Bandnamen Sunnyglade mit englischen Texten los – gut genug, um jede Menge Trophäen einzusacken, u. a. den „Hessischen Rockpreis“ 2000 des DRMV oder die 2. Position beim „Deutschen Pop-Preis“ des DRMV. Doch ihre musikalische Gesinnung schlug um und die jungen Giessener Studenten beschlossen, mit ihrer Musik in den deutschsprachigen Pop einzusteigen.

So wurde aus Sunnnyglade anno 2001 Juli, die Mitglieder blieben die gleichen, die musikalische Ausrichtung allerdings war eine andere: "Man verändert sich und seine Persönlichkeit ständig und dadurch bedingt auch seine Arbeit", sagt Eva Briegel. "Wenn man anfängt Musik zu machen haut man natürlich so fest rein, wie es geht. Aber mit der Zeit haben wir unsere Scheu vor ehrlicher Popmusik verloren. Und was unsere Texte angeht – da wir logischerweise wesentlich besser Deutsch als Englisch beherrschen, können wir uns in der Heimatsprache besser ausdrücken. Da uns die Texte sehr wichtig sind, singe ich Deutsch. Ich will, dass bei uns nicht nur musikalisch Emotionen rüberkommen."
 
Um 20.00 Uhr zog die Vorgruppe „Wunder“ alle Juli Fans an die Bühne. Von Anfang an machte das Publikum mit und ließ sich so richtig auf den Abend einstimmen.

Nach einer kurzen Umbaufase standen sie mit einem geilen Opening dann endlich auf der Bühne „Juli“ Das Publikum tobte und schaffte es fast die monströse Soundanlage zu übertönen. Die Hugenottenhalle in Neu-Isenburg bebte. Zuerst dachte ich die Bässe seien der Grund für das beben, doch dann drehte ich mich um und sah das Publikum wie Wild hin und her springen. Zwischen den Songs hisste Juli die Hessenfahne und erinnerte damit an den frisch gewonnenen Bundes-Vision-Song-Contes und Evas Affäre mit dem Skandal Rapper SIDO. Doch mein persönliches Highlight war der Aufruf von Eva, die die Ebayer suchte, die 97,-€ für die Eintrittskarten bezahlt haben. Sie meinte nur, wer fast 100€ für Ihr Konzert bezahlt sollte es auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten können. Sie holte die zwei Fans zu sich und platzierte Sie auf zwei Stühlen auf der Bühne für die ganze Show. Da dran sieht man doch, dass Juli noch wirklich in unserer Welt lebt, und nicht wie so manch anderer Star völlig abdreht…

Foto © 2005 by: Christian Schneider

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