THE PAST ALIVE - Listening Session - Bretzfeld-Schwabbach, Scb-Music Tonstudio


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Listening Session vom 05.02.05

Homepage:
www.thepastalive.de

The Past Alive, eine junge aufstrebende Band aus Heilbronn, die sich im Jahr 2000 gegründet hat, lud am Faschingswochenende ins Scb-Tonstudio nach Schwabbach bei Heilbronn, zur Vorstellung der ersten Rough-Mixes ihrer im kommenden Frühjahr erscheinenden neuen CD „What you need“ ein. Da ich im letzten Jahr schon 2-mal die Gelegenheit hatte, die klassische 4 Mann Besetzung live zu erleben und beide Auftritte, sowie den noch aktuellen Longplayer „Deepest Inner“ in positiver Erinnerung hatte, vielen mir die 200 km Anreise nicht schwer. Nach einer mehr als freundlichen Begrüßung durch die Band incl. Manager Nico, einem ausgedehnten Smalltalk und einer leckeren Verköstigung, ging es dann an den eigentlichen Grund des Treffens.
 
Nach bis jetzt 4 Monaten Studioarbeit wurden 11 Songs in unterschiedlichen Aufnahmestadien präsentiert. Den Anfange macht „Lies“. Ein Song den die Band auch schon mehrfach live gespielt hat. Das Stück beginnt mit einem Akustik Part und geht dann in ein treibendes Riff über. Ein richtiger Nackenbrecher, der in Richtung der schnelleren Songs des Vorgängeralbums geht. Mit „Addicted“ folgt dann ein richtig grooviger Track, in dem die Soli vom melodischen ins „abgedrehte“ übergehen. Der Refrain bleibt sofort im Gehörgang kleben. „Now of Never“ ist wohl das mit Abstand komplizierteste Stück des Albums, dass wohl auch erst nach mehren Durchläufen zünden wird. Der Songaufbau ist sehr vertrackt, wirkt etwas proggig  und wird von den Drums dominiert. „No Choice“ ist eine Halbballade, die sofort ins Ohr geht und zeigt, dass TPA nicht nur harten Metal auf Plastik bannen können. Mir haben hier besonders die Übergänge von der 1. zur 2. Gitarre gefallen, sowie die Steigerung der Power am Schluss. „These Solutions“, Sänger Nick Geldic’s favorisierter Song, besticht durch aggressives Riffing und hämmert ganz schon mächtig. Mit „Absolutely no Doubt“ kommt jetzt einer der für mich geilsten Songs. Der Song startet im höheren Midtempo Bereich und wird zum Ende hin schneller. Moderne und groovende Gitarren treffen auf ein treibendes Schlagzeug. Für die zweite Chorusstimme zeichnet sich hier Drummer Suat Gören verantwortlich. Ebenfalls einer meiner Highlights ist „The Edge of Time Pt. I”. Entstanden ist der Song zu den Proben für den Akustik Gig mit Virgin Steele im Herbst 2004. Auch wenn es sich hier wieder um einen balladesken Song handelt, ist dieser sehr abwechslungsreich gestaltet.
 
So kommen Nick’s rauhe Vocals gerade in den tiefern Lagen richtig gut. Die Akustik Parts werden mit  E- und Akustikgitarre gespielt. „Obscurity“, ein passender Name für diesen Song. Fasst Death-mässige Vocals, diesmal von Jürgen Treffert (g.) eingesungen, setzen nach einem eher ruhigen zweistimmig eingesungenen Beginn ein. Prickelnde Soli, bei dem sich Jürgen und Nick wieder einmal abwechseln. Der Titeltrack des kommenden Albums „What you need“ ist etwas moderner angehaucht und im gesamten auch etwas tiefer und mit rauen Gitarren ausgelegt. Einer der beliebtesten Songs innerhalb der Band, da sehr anspruchsvoll arrangiert. Ganz aus der Reihe fällt der jetzt kommende und partymäßige Song „All of the Night“. Melodiöse Speedpower irgendwo zwischen Metallica und alten Helloween angesiedelt und mit mitsing Refrain und frickel Solo ausgestattet. Zu was man alles in einer Alkohollaune im Proberaum so im Stande ist :-). Den für mich krönenden Abschluss bot dann „The Edge of Time Pt. II“. Ein Instrumental, das akustisch und ruhig beginnt, sich dann steigert und in einem wahren Bombast endet. Eine wahre Riff und Soli Orgie, die im derzeitigen Stadium der Aufnahme noch mit dezenten Keyboardstreichern unterlegt ist, aber evtl. noch durch Echte ersetzt werden soll.
 
Es ist sehr schwer, jetzt schon eine abschließende Aussage zum Album zu treffen, da sich die Songs noch in den verschiedenen Aufnahmestadien befinden. Eines steht aber definitiv fest, The Past Alive haben sich ggü. dem Vorgängeralbum um Längen gesteigert. Das Songwriting und die Arrangements sind besser und eingängiger geworden. Man beschränkt sich auf kurze und oftmals von beiden Gitarristen überlappende Soli. Die Songs sind weitestgehend mehrstimmig in den Refrains eingesungen, zeigen mehr Melodie und sind mit tiefgründigen Texten ausgestattet. Nick’s Vocals sind variabler geworden, wobei seine Stimme gerade in den tiefern Lagen richtig gut zur Geltung kommt. Er wird sich zwar weiterhin den Vergleich mit James Hedfield (voc., Metallica) gefallen lassen müssen, aber was kann daran so schlimm sein? Das Songmaterial ist jedenfalls jetzt vielfältiger und lässt sich nicht mehr auf die vorgenannte Band beschränken. Auch wenn sich TPA nicht schubladisieren lassen möchten, das Attribut Powermetal mit variablen modernen und melodischen Einflüssen werden sie sich gefallen lassen müssen.

Nach über vier Stunden ging ein kurzweiliger und schöner Abend dann leider zu Ende. Auf der Heimfahrt hörte ich immer noch das Instrumental, welches sich bei mir richtiggehend festgefressen hatte. Viel Erfolg noch bei der Labelsuche Jungs! Den Grundstein für ein gutes Gelingen habt ihr euch schon selbst gelegt.

Foto © 2005 by: TPA

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