BRAINSTORM


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Phoner vom 16.03.05
Interviewpartner: Andy B. Franck (voc.)

Homepage:
www.truemetal.org/brainstorm

F-R:
Hi Andy. Du bist jetzt seit 1999 bei Brainstorm. War das damals der ausschlaggebende Grund für dich, von Ivanhoe dorthin zu wechseln?

Andy:
Auch schon wieder (lacht). Nein, ich war ja schon seit 1 ½ Jahren weg von Ivanhoe und habe ja in der Zwischenzeit schon Symphorce gegründet gehabt. Da war ja auch schon das erste Album draußen, bis ich mit Brainstorm überhaupt in Kontakt gekommen bin. Ich war eigentlich mehr oder weniger schon für Symphorce auf Promo-Tour und habe dann mit Brainstorm den näheren Kontakt bekommen. Wobei ich den Todde (Torsten Ihlenfeld, g.) ja schon länger kannte und er und ich eigentlich immer mal wieder zueinander gesagt haben: Lass uns irgendwann mal irgendwas zusammen machen. Die Sänger-Suche von den Jungs hat sich dann doch etwas länger und schwieriger gestaltet, so dass sie dann erst kamen mit „Könntest du eventuell zwei Songs ...?“, der spätere Anruf „Könntest du eventuell fünf Songs ...?“, „Könntest du eventuell mehr Songs ...?“, „Vielleicht auch alle? Und auch ganz einsteigen?“ Das hat sich dann eigentlich nach einer Probe innerhalb von 10 Minuten alles geklärt gehabt und es war dann alles ruck-zuck erledigt. Ich habe Symphorce damals gegründet, um straightere Musik zu machen und Brainstorm fand ich schon seit der ersten Platte sehr, sehr geil. Das Brainstorm in der Zwischenzeit meine Hauptband ist, wo ich mich ja neben dem Singen auch noch um alles Drumherum kümmere, das ist glaube ich auch schon alles ziemlich bekannt. Wie die Jungfrau zum Kind eben... (lacht).

F-R:
Ich verfolge eure Karriere jetzt schon viele Jahre und muss feststellen, dass bei euch eine stetige musikalische Steigerung ohne nennenswerte Line Up – Wechsel und Querelen stattfindet. Ist das vielleicht euer Erfolgsgeheimnis?

Andy:
Ja, ich verfolge ja die Karriere auch sehr (schallendes Gelächter) Es gab ja tatsächlich nur diesen einen Line Up – Wechsel, eben das Ding mit mir, aber das hatten wir ja schon. Ich glaube aber schon, dass das mitentscheidend ist. Ich meine, schau dir die Bands heutzutage an. Wenn ich mir da irgendwelche Soundchecks von vor 1, 2, 3 Jahren anschaue, da sind ja 90 % der Bands überhaupt nicht mehr existent. Und die Bands, die noch existent sind, selbst davon ... von 50 Bands gibt’s 10 oder 15 noch und von diesen 10 oder 15 haben dann 5, 6, 7 Bands schon in der Zwischenzeit 1-2 Line Up – Wechsel hinter sich. Ich glaube, dass die Fans mittlerweile auch gerade diese Beständigkeit bei uns, bei Brainstorm, einfach erkannt haben. Das es sich wirklich um eine Band handelt und nicht einfach um einen Schnellschuss, wo man versucht, zack-zack möglichst viel Geld zu machen. Nee, es handelt sich einfach um eine richtige Band. Wir haben bei Brainstorm alle fünf die gleichen Roots, wir wissen, wo wir herkommen, und wir haben das gleiche Ziel. Ich glaube, das hört man einfach auch, dass auch die Musik vom Herzen kommt.

F-R:
Kommen wir jetzt mal zu eurem neuen Album.

Andy:
(unterbricht und lacht) Machen wir. Wir können auch noch ein bisschen über’s alte sprechen ...

F-R:
Das überschneidet sich jetzt hier. Ich habe eigentlich nicht unbedingt für möglich gehalten, dass ihr euer Vorgängeralbum „Soul Temptation“ so locker toppt. Wie schafft ihr das, von Album zu Album immer noch eine Schippe draufzulegen?

Andy:
Es ist ja nicht so, dass wir sagen: wir müssen jetzt das Album toppen oder so. Für uns ist das mehr so ein Ding, dass wir sagen, wir müssen neue Songs schreiben, also los, lass mal machen und lass krachen und die besten nehmen wir dann einfach. Ich glaube, der Unterschied einfach zwischen „Soul Temptation“ und „Liquid Monster“ ist der, dass wir eben bei „Liquid Monster“ mehr oder weniger gezwungen waren, die Songs nicht wie bisher üblich im Proberaum zu schreiben, sondern auf Tour. Also ein Blick auf’s Schedule hat klar und deutlich gemacht, wir kommen zurück von der Tour und müssen eigentlich drei Wochen später schon ins Studio. Das heißt: es geht eigentlich gar nicht, um genug Songs zu schreiben. Also haben wir angefangen, auf Tour Songs zu schreiben. Das hat wunderbar funktioniert. Hätte es das nicht, hätten wir das Album um ein halbes bis dreiviertel Jahr verschoben, das wäre auch kein Problem gewesen. Aber es hat sagenhaft funktioniert. So haben wir einfach Songs geschrieben in irgendwelchen Bars, in Cleveland, am Strand in Barcelona, nach einer Sightseeing-Tour, hier und da. Aber es war auch so, dass wir oft von der Bühne runtergekommen sind, direkt in den Bus rein und dann wieder an neuen Songs gearbeitet haben. Und das hat so einen Live-Spirit, glaube ich, mit rüber gerettet auf die Platte, der uns eh sehr, sehr gut zu Gesicht steht und der die Platte doch noch mal ein bisschen abhebt. Ich denke eh, „Liquid Monster“ ist momentan das für uns wichtigste Album.

F-R:
Bleiben wir an dieser Stelle auch gleich mal beim aktuellen Album „Liquid Monster“. Ich finde, ihr klingt hier noch mehr als Einheit. Es wird kein Instrument bzw. die Vocals in den Vordergrund gestellt, sondern jeder Song besticht durch Kompaktheit. Siehst du das auch so?

Andy:
Ja, auf jeden Fall. Das ist so ein Ding, das von Fans manchmal so erwartet wird. Der Gesang ist immer so das, worauf man sehr deutlich achtet. Da wird immer so erwartet, dass der Gesang völlig dominiert und lauter so Zeug und wenn ich mir dann so manchmal die Reviews durchlese, „und wieder gottgleicher Gesang“ und so ... das macht mir Spaß, zu lesen, das ist natürlich schön (lacht), das ist schon so ein klein bisschen Öl, das dir den Rücken runter läuft, das ist wunderbar, das ist cool, aber im Endeffekt: es bringt dir die Band nicht weiter. Es geht ja darum, dass die Band als Einheit dasteht. Das tut sie und so soll auch jedes Instrument gleichberechtigt behandelt werden. Und das war von uns schon immer von Vornherein das Wichtigste. Das ist mir persönlich auch sehr, sehr wichtig, dass einfach die Drums, die Gitarren, der Bass, dass das einfach alles in einem zusammen mit dem Gesang in einer guten Harmonie steht und ich glaube, das macht dann einfach auch im Endeffekt eine besondere Platte   neben den Songs aus.

F-R:
Mit „Heavenly“ habt ihr dieses Mal sogar eine gefühlvolle Halbballade am Start.

Andy:
Ah, endlich! Ich war eine Woche auf  Promo-Tour. Alle, ganz Europa labert von einer Ballade und ich sage: nein, das ist keine Ballade, das ist eine Halbballade, man, die wird doch richtig hart am Schluss. ENDLICH ... da brauche ich sechs Wochen Interview-Tour, um endlich einen zu finden, der’s erkannt hat.

F-R:
DANKE! Haben dieser Song bzw. auch die anderen Songs des Albums irgendeinen persönlichen Bezug zu eurem Privatleben? Ich will jetzt nicht im Privatleben forschen ...

Andy:
Es geht nur um Sex, ist ja klar (Gelächter). Grundsätzlich eine Ballade zu schreiben, ist ja so, dass wir immer gesagt haben, weil die Fans sich gewundert hatten, dass auf der letzten genauso wie auf der vorletzten keine Ballade war. Wir haben seit jeher schon immer gesagt: wir schreiben dann Balladen, wenn wir uns danach fühlen. Wir schreiben genauso auch schnelle Songs, wenn wir uns entsprechend heavy genug fühlen. Dann schreiben wir auch einen schnellen Song und so haben wir uns diesmal auch gut gefühlt, eine Ballade bzw. eine Halbballade zu schreiben. Textlich ist das natürlich so eine Sache, wo ich immer gerne Sachen aus dem Leben heraus schreibe. D. h. also Sachen, die ich selbst erlebt habe, die ich gelesen habe, die ich gehört habe. Wo Bekannte von mir durch irgendwelche Situationen gegangen sind, d. h. Sachen, die dich, mich, uns alle irgendwo betreffen. Ich bin halt leider - für viele vielleicht leider, für noch mehr vielleicht Gott sei Dank – nicht der Drachengeschichten-Erzähler und der Monster- und Ghoul-Verarbeiter. Ich glaube, das ist auch so ein Trademark von Brainstorm, dass wir recht bodenständig sind, dass wir mitten aus dem Leben kommen und das reflektieren auch einfach so die Texte ein bisschen.

F-R:
Das haben wir jetzt schon kurz bzw. hast du schon vorhin kurz angesprochen – wie läuft bei euch eigentlich generell das Songwriting ab? Wer zeichnet dafür verantwortlich? Du hast jetzt gesagt: die letzten Songs wurden auf der Tour geschrieben. Das ist ja auch nicht normal oder war früher nicht normal ..

Andy:
Es kommt immer drauf an, ob Dieter Bohlen Zeit hat oder nicht ...(schallendes Gelächter)

F-R:
Super gebrüllt, Löwe ...

Andy:
Nein, es ist schon so, dass natürlich die Grund-Gitarren-Arrangements immer von hauptsächlich Todde zusammenkommen und dann noch im Zusammenspiel mit Milan, unserem „kleinen Gitarristen“ - ich sage immer „kleinen Gitarristen“, sorry, wenn er das jetzt hört, aber ich sage immer: „Milan, du bist halt für mich immer der kleine Gitarrist“, aber das macht ihm nichts, der „kleine Große“. Es ist immer so ein Ding aus uns Dreien, dass die zwei Gitarristen mit mir zusammen, aber das Zusammenspiel mit Schlagzeuger und Bassisten ist natürlich auch sehr wichtig, das soll man nicht vergessen. Es ist aber so, dass diese Grundidee existiert, die kommt dann immer von Milan und Todde rüber und dann fange ich an, mir die ersten Gedanken zu machen. Dann wird umarrangiert, dann wird noch mal gebastelt, wird noch mal arrangiert und dann habe ich irgendwann mal meine Gesangslinie fertig und der Song entsteht dann eigentlich recht schnell. Wir haben uns aber auch nie großartig Gedanken gemacht, von Anfang an nicht, wie wir irgendwie einen Song aufbauen müssen, was sind wir uns selber schuldig oder sonst irgendwas. Weil wir von Anfang an immer gesagt haben: Wir machen die Musik, die wir können, das ist das, was wir mögen, das ist das, was wir lieben, mit so was in der Art sind wir aufgewachsen. Im Endeffekt haben wir, glaube ich, besonders seit „Metus Mortis“ unseren Stil entwickelt und sind dafür auch ziemlich bekannt, das ist auch O.K. – Kann ich mit leben ...(lacht).

F-R:
Ihr habt wieder mit Achim Köhler das neue Album produziert
.

Andy:
... ja, wollte ja kein anderer machen ... (Gelächter)

F-R:
Der Arme ...  Inwieweit klinkt er sich bei euch in der Produktion mit ein?

Andy:
Produzieren tun wir unsere Platten eigentlich immer selber. D. h. wir sind eigentlich für den ganzen „Klumbatsch“ vom ersten bis zum letzten Takt verantwortlich. Achim ist somit zuständig dafür, dass er das Ganze natürlich aufnimmt, ist für den entsprechenden Sound zuständig, nicht nur im Endmix, sondern auch schon vorab, dass das Ganze schon mal einen tollen Grundsound hat. Er ist aber auch dafür zuständig, dass wir selbst auch mal ganz gerne uns selber mal an die Grenzen pushen. Er sagt also auch mal, wenn ich z. B. mal mit ihm arbeite: Na, das war ja ein toller Take, der funktioniert, klingt ja prima, aber das kann man doch eigentlich auch noch ein bisschen besser, Herr B. Franck, wie sieht’s aus!? Und das ist dann halt so ein Ding, klar, logisch, du brauchst das, das ist dann so was wie ein Trainer vom Prinzip her. Der bringt mir nicht bei, wie ich laufen soll, das mit Sicherheit nicht, er bringt mir auch nicht bei, wie ich den Pass rüber schlagen soll oder sonst irgendwie was. Er kann mir aber sagen, wie ich mich vielleicht da ein bisschen geschickter anstelle oder wie ich dann einfach noch ein bisschen an mir arbeite. Ist aber auch immer so ein Zusammenspiel. Es gibt auch manchmal Sachen, wo er sagt: Supergeil! Das war ja der Oberhammer und ich sage: Nee, das finde ich scheiße, das will ich gerade noch mal machen (lacht). Das sind aber Kleinigkeiten, wo mancher sagt: Oh Gott, da höre ich keinen Unterschied und bloß ich höre dann diesen Unterschied. Aber das ist völlig O.K. Wichtig ist, dass das Zusammenspiel funktioniert und das tut es!

F-R:
So, da kommen wir mal ein bisschen zur Promotion. Wer kam eigentlich auf die ausgefallene Idee, die Listening Session in einem Bergwerk-Stollen zu machen? Das ist ja wirklich mal ein genialer Einfall.

Andy:
Das war eigentlich mehr so eine Bandsache, wo wir uns überlegt haben, als unser Label auf uns zu kam und gesagt hat: überlegt euch mal was, etwas, was nicht jeder schon mal irgendwie hatte. Wir wollten auf keinen Fall eine Listening-Session in irgendeinem Studio oder in irgendeinem Restaurant, in einer Kneipe oder sonst irgendwie was machen. Dann kam einfach die Tatsache, dass eigentlich unser Bassist in so einer Gegend wohnt, wo mehrere Stollen existieren. So kam er dann irgendwann mal ums Eck, sagte: Es gibt da einen, der für Veranstaltungen schon so ein bisschen, wie sagt man, präpariert ist. Angeguckt, wunderbar, arschkalt da unten, aber hat funktioniert. Arschkalt, aber heiße Musik! Ich denke, es war mal was ganz Ausgefallenes und es hat einfach Spaß gemacht! Wir haben u.a. auch den Videoclip da gedreht.

F-R:
Ja, das habe ich schon mitgekriegt. Ist der auf der CD drauf?

Andy:
Nein, der ist nirgends drauf. Den dürfen sich die Fans dann in ein paar Wochen im Fernsehen angucken und dann natürlich auch irgendwann mal downloaden.

F-R:
Ach, dann muss ich ja schon wieder MTV gucken ...

Andy:
Wir sagen dir genau WANN, wir sagen dir genau WO und dann brauchst du dir nichts anderes dazu zu geben ...

F-R:
Das ist wunderbar. So, sprechen wir mal über eure anstehende Tour. Du hast im letzten Jahr als Support auf der Edguy-Tour angekündigt (also in Langen, da habe ich es ja selbst gehört!), dass ihr die nächste Tour als Headliner bestreiten werdet, was ihr jetzt auch in die Tat umgesetzt habt. Die Werbetrommel dafür wird ja schon mächtig durch die im ganzen Land angesetzten Release Partys gerührt. Gibt es wie bei den letzten Touren wieder einen Werbegimmick in Form von Shirts in Publikum werfen bzw. kostenlose CD beim Kauf eines Shirts oder findet da diesmal was bei den Release Partys statt?

Andy:
Ich glaube, ich habe jetzt für mein Leben lang jetzt diesen Stempel ab, der B. Franck ist der Typ, der Shirts ins Publikum schmeißt. Das habe ich zweimal gemacht, Jungs, was ist los? (lacht).

F-R:
Aber das kam immer gut an ...

Andy:
Wir haben, glaube ich, 120 oder 150 andere Shows gespielt, ohne dass ich Shirts ins Publikum geschmissen habe und habe davor bestimmt auch schon 150 Shows gespielt ohne irgendwas. Du machst zwei Shows und dann heißt’s immer: Der B. Franck, der schmeißt immer die T-Shirts ins Publikum! (lacht). Brainstorm braucht gar keinen Merchandise-Stand. Der schmeißt’s einfach so rein. (lacht sich krumm). Nein, pass auf, folgendes: Und zwar, das ist so ein Ding, was wir uns bei Brainstorm immer gesagt haben. Wir wissen natürlich schon, wo wir herkommen, d. h. wir sind selbst genug Fans, um zu wissen, was es bedeutet, für sein Geld zu arbeiten und sich dann so eine CD zu kaufen oder auch ein Ticket oder ein T-Shirt. Wenn ich T-Shirts daheim im Proberaum liegen habe, die natürlich in der Zwischenzeit schon ein bisschen älter sind, warum soll ich die da liegen lassen, wenn ich in der Zwischenzeit ja schon wieder neue auf dem Markt habe, und dann noch versuchen, den Fans noch irgendwie, 4, 5, 6 € aus der Tasche zu ziehen, dann schmeiße ich sie doch lieber ins Publikum. Es gab einige Leute, die über uns gelacht haben damals bei diesen beiden Festivals, wo ich das gemacht habe, die gesagt haben: Oh Gott, da verkauft ihr ja von eurem neuen Merchandise   überhaupt nix. Genau das Gegenteil war der Fall. Wir waren an beiden Festivals die erste Band, die ausverkauft war am Merchandise. Das finde ich O.K. Es gab genug Fans, die nachher mit zwei Shirts über das Gelände geschlappt sind, weil sie einfach das alte gefangen hatten und ein neues sich gekauft haben. Der Fan merkt einfach, dass wir wissen, wo wir herkommen und dass uns das auch alles bewusst ist und dass wir auch den Fans was zurückgeben wollen. Und das mit den CDs letztes Mal auf der Tour war einfach eine Sache, wenn du dich als Support angleichen musst an die T-Shirt-Preise vom Headliner, weil wir eigentlich nicht so viel Geld von den Fans haben wollten für ein T-Shirt, aber das machen mussten, dann haben wir gedacht, wir geben einfach noch was dazu, etwas, was uns niemand verbieten kann. Dann haben wir einfach eine Live-CD den Fans dazu gegeben, die es so nie im Handel zu kaufen geben wird. Ich denke, das ist schon eine coole Aktion. Ich kann dir aber noch nicht sagen, was wir diesmal machen werden. Wir werden auf jeden Fall coole Sachen dabei haben, wir werden aber mit Sicherheit sehr humane Preise haben, damit einfach jeder in der Lage ist, sich so ein Shirt zu kaufen. Dann sollte jeder schön und gut bekleidet durch die Welt laufen können ...

F-R:
Du hast mit Symphorce noch eine zweite Band am Start, die auch nicht unbedingt nur neben her zu laufen scheint. Wie lässt sich das für dich alles unter einen Hut bringen?

Andy:
Ja, es geht so (lacht). Es ist schon manchmal ziemlich stressig, vor allem auch, weil Symphorce mit der letzten Platte einen ziemlichen Schritt gemacht hat, was die Bekanntheit und was die Fans angeht. Es funktioniert aber eigentlich gut und ich halte es einfach immer so, dass – je nach Situation – veröffentliche ich mit Brainstorm ein Album, ist meine 100%ige Konzentration nur auf Brainstorm, bis das Thema wirklich abgeschlossen ist. Danach geht die Konzentration auf Symphorce und dann machen wir da das gleiche. Es ist von dem her für mich völlig in Ordnung. Es ist kein Geheimnis, dass Brainstorm schlicht und ergreifend schon meine Hauptband ist. Ich glaube, da braucht man nicht groß drum herum reden, das sieht man auch. Wir verbringen sehr, sehr viel Zeit auf Tour miteinander mit Brainstorm und so weiter und so fort. Das ist O.K., das ist auch völlig legitim, aber Symphorce macht mir trotzdem Spaß. Das ist noch so ein Ding, wo ich eine andere Seite ein bisschen ausleben kann – warum nicht? Solange das funktioniert, O.K. Es weiß keiner, was in 5 Jahren ist, was morgen ist oder in 2 Jahren, weiß ich nicht, aber momentan funktioniert’s noch sehr gut und solange das so ist, bin ich froh, wenn ich die Platten gut machen kann. Solange es Fans gibt, die das eine oder das andere, es gibt ja auch Fans, die das eine und das andere mögen, dann ist das O.K.

F-R:
Der sitzt hier ... der eine ...

Andy:
... und der andere am anderen Apparat ...(Gelächter)... auch nicht ganz schlecht.

F-R:
Jetzt kommen wir auch wieder zu einer amüsanten Frage, die wird immer für mich amüsant. Die Frage bekommt jede Band in meinen Interviews gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Andy:
(Überlegt) Eine lustige Anekdote aus dem Proberaum ... ich probe nicht allzu oft ...

F-R:
Touren aber umso mehr ...

Andy:
Ja, touren umso mehr ... eine lustige Anekdote ...

F-R:
In Amerika ist nichts lustiges passiert?

Andy:
Doch schon, aber das meiste haben sie mir schon aus den Ohren oder den Nasenlöchern gezogen. Da habe ich eigentlich schon fast alles erzählt. Lass’ mich mal überlegen ... Ich quatsch doch immer so viel. Was habe ich denn noch nicht verzapft? Spanien? Spanien ... nee, das von der Bühne springen, das habe ich auch schon erzählt.

F-R:
Spanien. Da kennen es die Spanier, aber die Deutschen kennen es nicht ...

Andy:
Naja, gut, das ist aber auch nicht lustig. Ich weiß nicht – ich bin viel zu ernst. Ich bin ein ernsthafter Mensch und mit mir kann man auch nichts erleben. Also ich glaube, da muss ich dich leider enttäuschen. Aber ich bin mir sicher, wenn die Leute nach Langen kommen, werden sie was lustiges erleben. Dann machen wir auf jedem Fall in einem Jahr oder in einem halben Jahr noch mal ein Flashback. Dann machen wir so ein schönes Interview und ich sage: Weißt du noch, was in Langen damals passiert ist? Die Halle lag auf dem Boden vor Lachen und ich habe mich blamiert bis auf die Knochen. Das ist doch schon mal was, was ich mir vornehmen kann, dass ich zu vielen Leuten sagen kann: Kommt nach Langen, da gibt’s einen Special Effect. Da baue ich mal mächtig Scheiße (lacht).

F-R:
Du bist jetzt der Erste, der noch keine Anekdote erzählt hat, aber dafür war die Ankündigung für Langen sehr gut.

Andy:
(Wir lachen) Ich denke, vielleicht bin ich wenigstens wieder ehrlich genug, um hier nicht irgendwas zu erfinden (lacht).

F-R:
Hast du noch ein paar Worte an eure Fangemeinde bzw. die Leute, die es unbedingt auch noch werden sollten?

Andy:
Das ist eine Frage??? Das ist doch keine Frage. Das ist eine Aufforderung! (lacht). Natürlich ...In erster Linie muss ich mich natürlich mal im Namen der Band bei ALLEN Hörern, Fans, Freunden der Band bedanken dafür, dass sie uns so lange die Stange gehalten haben. Ich denke mal, mit „Liquid Monster“ sollte jeder seinen Spaß haben. Am 04.04.ist es soweit: Dann kracht’s im Regal! Und da kracht’s bei euch im CD-Player. Auch für die ganz Schnellen unter euch kracht’s auch im DVD-Player, da ist nämlich eine supergeile DVD mit dabei, wo ihr eine halbe Stunde weltweit mit uns auf den Straßen rumtummeln könnt und dann auch sehen könnt, was da alles so abgeht. Es sind so ein paar ganz interessante Blicke hinter die Kulissen, denke ich mal. Ganz witzig anzugucken. Sagt auf jeden Fall so ein Kumpel von mir. Der ist ernst und der findet das sogar lustig (lacht). Das sagt doch schon mal viel. Und dann hoffe ich mal, dass wir viele von den lieben Leuten wieder in Langen sehen. Ich hab’s letztes Jahr versprochen. Letztes Mal habe ich gesagt: Das ist die letzte Show von 45 Minuten. Zukünftig sehen wir uns 2 Stunden. Wir haben Wort gehalten, viele Fans haben gejubelt, viele Leute haben geschrieen: JA! WIR KOMMEN AUCH! Wir sind auf jeden Fall da und es wäre geil, wenn die anderen auch alle da wären. Vor allem: Langen ist Abschluss der Tour, d. h. da werden wir uns noch mal ganz besonders ins Zeug legen. Ich kann eines schon mal für Langen auf jeden Fall versprechen: Da wir zwei verschiedene Sets spielen werden auf der Tour, die sich in 3-4 Songs unterscheiden, werden wir wohl mit ziemlicher Sicherheit in Langen das längste Set der Tour spielen, weil wir da dann wahrscheinlich mit ziemlicher Sicherheit alle Songs dann runterrattern, die wir überhaupt für die Tour geprobt haben. Darf ich das so sagen? – Ja, das darf ich so sagen! Und ich glaube, das ist auf jeden Fall einen Spickerl wert ... Also da kann dann der eine oder andere so um die Tür linsen: ah, guck mal hier, da sind die Brainstormer mal wieder. Wir spielen zusammen mit At Vance, die kommen ja auch bei euch aus der Nähe und dann haben wir noch die Dänen Mercenary dabei. Ich glaube, so schlecht sind wir gar nicht. Ich meine, wir haben ein ganz gutes Package zusammen geschnürt und da können wir uns doch mal einen schönen Abend machen und das ist sogar noch ein Freitagabend. HALLO ... wie besser sollte denn das Wochenende beginnen?

F-R:
Ich bedanke mich für das Interview. Alles Gute für die Zukunft und wir sehen uns mit Sicherheit auf Tour in Langen.
Mike von FFM-Rock

© Foto Mike Langer 2004

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