NECRONOMICON


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Phoner vom 17.09.04
Interviewpartner: Freddy (voc.)

Homepage:
www.necronomicon-online.de

F-R:
Ihr seid ja musikalisch gesehen endlich wieder da, als ihr damals euer gleichnamiges Debüt auf den Markt gebracht habt, wart ihr ja total unterbewertet. Es hieß immer, ihr spielt so schnell, mal sehen, wer als erstes fertig ist, und dementsprechend waren auch die Bewertungen. Was auf der anderen Seite auch zu sehen ist, dass dieses Album mittlerweile Kultstatus besitzt.

F.:
Das ist richtig, an der Scheibe ist auch der Bekanntheitsgrad von Necronomicon immer gemessen worden. Dies war auch bis jetzt die bekannteste Scheibe von uns gewesen und es ist in der Tat so, dass die Scheibe international totalen Kultstatus besitzt. Jetzt hoffen wir, dass wir mit dem neuen Album „Construction Of Evil“ an diese guten alten Zeiten anknüpfen können.

F-R.:
Danach folgte „Apocalyptic Nightmare“, die war vom Sound her komplett anders, da ist viel mehr Hall mit draufgepackt gewesen oder hört sich das nur auf den alten LP’s so an ?

F.:
Das ist schon richtig, wir hatten damals das Tonstudio gewechselt, wir waren in der Zuckerfabrik in Stuttgart, mit komplett anderer Produktion und anderem Producer hat es diesen Unterschied gemacht. Ich muß aber dazu sagen, dass die Debütscheibe fast vollständig live eingespielt wurde und dadurch hatte alles sehr viel Druck und wahrscheinlich dadurch auch diesen Kultstatus erreicht. Wir hatten es damals in drei Tagen produziert.

F-R.:
Danach kam noch „Escalations“ und danach war ja diese sehr lange Pause !

F.:
Die lange Pause kam dadurch, dass wir rechtliche Probleme mit GAMA hatten, wir hatten damals den Vertrag gekündigt und sind vorzeitig aus dem Vertag raus. Wir konnten dann gar nichts mehr machen, weil das Label die Rechte am Namen, eigentlich die Rechte auf alles, was nur im kleinsten Teil mit Necronomicon zu tun hatte, hat sich GAMA damals die Rechte gesichert. Sicher war das ein Fehler von uns, wir hatten ja den Vertrag unterschrieben. Nur wir haben uns gesagt, dass umbenennen nicht in Frage kommt, da war natürlich guter Rat teuer, da wurden Anwälte konsultiert und das hat sich dann ewig hingezogen, bis dann mehr oder weniger  das O.K. kam. Zum einen hat sich GAMA aus dem Heavy Sektor ausgeklinkt und sie haben uns dann begnadigt und uns freigegeben.

F-R.:
Euer Werdegang liest sich ja wie ein Schauermärchen, erst hattet ihr wieder einen Deal, dann die Firma wieder pleite und dann war noch die Sache mit dem Brand

F.:
Die Pleite mit D&S war etwas später, erst ist uns der Proberaum abgefackelt, sprich unser ganzes Equipment ist fast vollständig verbrannt...

F-R.:
...und man war ja nicht versichert!!

F.:
...ne, natürlich nicht, logisch, die Versicherung für Musikinstrumente und die Gebäudeversicherung hätte Kohle ohne Ende gekostet. Und dann kam das mit D&S, Firma pleite wir keine Kohle und du stehst mit nichts da, so lief das mit uns.

F-R.:
Danach kam die besagte, sehr lange Funkstille, bis, ja bis 2001 für mich und viele andere völlig überraschend die Demo CD „...possessed again“ auf dem Tisch lag. Da lagen ganze acht Jahre dazwischen, was macht man als Band in so einer langen Zeit ?

F.:
Ist `ne gute Frage, ich versuche sie mal kurz zu beantworten. Natürlich waren wir da in einem totalen Loch und es war auch für uns eine musikalische Frage, ziehen wir unser Ding weiter durch, wie machen wir weiter. Wir kamen dann zu dem Entschluß, dass wir unserer Linie und unseren Wurzeln aus Überzeugung treu bleiben. Dann kamen die zwischenmenschlichen Probleme dazu, wir hatten einen ständigen Wechsel der Bassisten, aber letztendlich stand mit Axel, Jogi und mir der Kern der Band und haben an uns geglaubt, wir haben uns gesagt, dass unsere Musik wieder kommen wird und dass wir unser Ding durchziehen. Wir hatten uns entschlossen, mit dem Demo wieder ein Zeichen zu setzen, das wir übrigens auch wieder im Proberaum eingespielt haben, und zwar auf 4-Spur Band. Dann kam diese überwältigende Resonanz und da war der Zeitpunkt gekommen, dass wir jetzt wieder richtig Gas geben müssen, um Necronomicon puschen zu können.

F-R.:
Und dann war da wieder das Basser Problem, denn Erna spielte das Demo ein und nun habt ihr mit Mac wieder einen neuen Mann am Start

F.:
Genau so, kurz vor den Studioaufnahmen ist Erna mehr oder weniger gegangen worden, da kam von unserer Seite, im Studio hatten wir einen Musiker, mit dem wir gar nicht zufrieden waren und letztendlich hat dann Mac alles noch mal neu eingespielt und ich hoffe, dass sich das Problem am Bass nun erledigt hat, da er auch zwischenmenschlich hervorragend zu uns passt, musikalisch natürlich auch.

F-R.:
Einer der derbsten Tiefpunkte war dann wohl auch der Tinnitus von Jogi

F.:
Das ist ein ganz bitterer Punkt für uns, gerade auch für Jogi, da wir genau an dem Punkt sind, wo es aufwärts geht und richtig gut läuft. Er kann leider gar nichts mehr machen, auch das Songwriting nicht mehr, das liegt jetzt auch in meinen Händen, wir hatten ja mit Andi schon einen Live Ersatz. Jogi ist eigentlich........(fällt Freddy total schwer zu reden)

F-R.:
So traurig es auch sein mag, Jogi ist Vergangenheit ----LEIDER!!!!!!

F.:
Leider, man muss es wirklich so sagen, LEIDER; er kann nichts mehr machen.

F-R.:
Kommen wir doch zum neuen Meisterwerk, der Sound ist so richtig schöner Good Old Thrash mit knallendem Snaresound und ich mußte auch erst mal nachdenken, „Insanity“ ist ja ein Coversong von eurem Debüt in gekürzter Fassung

F.:
Das werden wir auch in Zukunft so halten wollen, auf der nächsten Scheibe wird wieder ein Cover ersten Album mit drauf sein, es soll aber noch eine Überraschung sein, ich will da noch nicht zuviel verraten.

F-.R:
Dazu habt ihr zu „Terrorist Attack“ noch einen super Viedoclip mit auf der CD, der ja ein richtiger Hingucker ist, die zerstörten Häuser in schwarz/weiß, die heißen Tänzerinnen in Farbe und natürlich die Band. Ist denn euer Beliebtheitsgrad von euch so groß, dass Remedy sagt, wir schießen soviel Geld für die Vorproduktion und das Video vor oder basierte dies auf eurem Kultstatus ?

F.:
Nein, das war von uns zugesteuert, wir sagten uns, wenn wir zurückkommen, dann soll es etwas besonderes sein, wir wollten ein komplettes, fettes Paket anbieten. Das Heißt, Remedy hat von uns das Video bekommen, sie haben die zwei abgemischten Live Tracks bekommen, das war uns sehr wichtig. Es ist ein Danke Schön an unsere Fans, die uns so lange die Treue gehalten haben, obwohl Necronomicon so lange weg gewesen war. Das war keine Bezuschussung, das ist einzig und allein von uns als Danke schön.

F-R.:
Ihr kommt aus dem süddeutschen Raum, macht Thrash Metal und zwangsweise wirst du immer mal mit Schmier von Destruction verglichen. Um da eine Schlussstrich zu ziehen wäre es doch eine Idee, mit Destruction zu touren, so als das deutsche Thrash Paket

F.:
Leider ja, viele sagen, dass ich wie Schmier klinge, das mit der Tour ist in Planung, ich habe auf unserer Release Party auch mit Schmier schon gesprochen und die Nachfrage nach dem Paket ist riesengroß und wird auch kommen, es ist eben eine Frage der Zeit, da Destruction und wir versuchen müssen, unsere Planungen auf einen Nenner zu bekommen, aber es wird definitiv kommen. Das mit der Stimme habe ich auch mit Schmier gesprochen, wir sagen alle beide, dass wir beide komplett andere Linien haben und kann es nicht nachvollziehen. Es haftet zwar an einem, aber damit kann ich leben.

F-R.:
Die Demo Songs sind ja alle auf der Platte, so stehen da noch zehn neue Songs, bei denen jeder Fan gestehen muss: Die hat die Welt gebraucht. Ihr habt die großen Festivals gespielt und seid wieder voll angesagt. In wieweit besteht jetzt die Chance der bereits angesprochenen Headliner Position?

F.:
Der allererste Schritt ist, dass wir uns um eine vernünftige Booking Agentur bzw. Konzertmanagement bekommen. Dazu kümmern wir uns selbst um alle möglichen Festivals und Konzerte, die in der Möglichkeit der Band stehen, natürlich haben professionelle Booker die wesentlich besseren Kontakte. Da hoffen wir, das wir da etwas vernünftiges bekommen, Remedy macht in der Hinsicht nichts und Sureshotworx kümmert sich nur um die PR Promotion. Ich kann soviel versprechen, dass alles auf Hochtouren läuft.

F-R.:
Remedy Records haben euch unter Vertrag, ich denke aber mal, dass bei eurem Bekanntheitsgrad und der Beliebtheit bei den Fans noch mehr Angebote vorgelegen haben?

F.:
Definitiv ja, es gab mehrere Angebote, wir haben uns aber bewusst für Remdey entschieden, da sie zum einen noch nicht so groß wie z.B. Nuclear Blast sind, wir hatten schon früher mit dem Labelboss Björn Kontakt. Es ist eine kleine, aber feine Schmiede und im Thrash Sektor noch die einzigen und sozusagen das Zugpferd. Die Arbeit von Remedy ist auch absolut professionell und wir stecken nicht als Nummer in einem großen Topf und mit unserem Namen können wir dem Label auch etwas helfen.

F-R.:
So, da sage ich mal Danke für dieses Interview und hoffe, euch bald live zu sehen.

Jochen von FFM Rock

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