BONFIRE - Schaafheim, 18. Apfelweinfest


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Interview vom 30.07.04
Interviewpartner: Hans Ziller (g.), Jürgen "Bam Bam" Wiehler (dr.)

Homepage:
www.bonfire.de

Interview von Mike Langer und Dirk Menzel

F-R:
Erstmal eine Frage zum aktuellen Line Up. Auf Tour habt ihr, nach dem Ausstieg von Gitarrist Chris Lausmann, einen Keyboarder mit dabei. Leider findet man keine Infos über den guten Mann. Ist er auch heute dabei und könnt ihr ihn mal kurz vorstellen?

Bam Bam:
Er ist auch heute dabei und heißt Thomas „Strecki“ Streck. Er ist seit dem letzten Jahr eigentlich durchgehend dabei und zum festen Live Line Up gehört er auf jeden Fall. Was in der Zukunft passiert wissen wir selbst noch nicht, aber in der momentanen Situation ist er auf jeden Fall dabei.

F-R.:
Ist ein Keyboarder auch in Zukunft Bestandteil von Bonfire oder kommt vielleicht sogar wieder ein zweiter Gitarrist hinzu?

Bam Bam:
Der zweite Gitarrist ist heute auch dabei. So, wie es jetzt aussieht, wird eher ein zweiter Gitarrist dabei sein. Ob es jetzt er es ist, wird sich zeigen. Aber es sind jetzt alles gute Freunde von uns und es hat sich jetzt erstmal so rauskristallisiert, dass zumindest für die Festivals beide schon mal dabei sind.

F-R.:
Wie erklärt ihr euch den regional doch recht unterschiedlichen Erfolg von Bonfire?

Ihr habt auf der letzten Tour einige Konzerte, unter anderem in Frankfurt (Batschkapp) am 8.2.04, absagen müssen. Während dessen ihr im etwa 40km entfernten Aschaffenburg eigentlich immer einen gut besuchten Colos-Saal vorfindet.

Hans:
Das ist immer ein Problem zwischen Stadt, Grosstadt und Land. Wenn du auf’s Land gehst hast du doch mehr Leute als in der Großstadt, wo es abends doch mehrere verschiedene Konzerte gibt. Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund. Der Rock allgemein ist nicht mehr so angesagt, wie in den 80ern. Da haben wir Frankfurt/M. ausverkauft. Es ist einfach mittlerweile so und da muss man einfach da hingehen, wo einen die Leute noch hören wollen oder wo sie nicht so übersättigt sind.

F-R.:
Das aktuelle Album „FREE“ ist ja jetzt schon einige Zeit auf dem Markt. Wie waren die Reaktionen der Fans und wisst ihr schon etwas über Verkaufzahlen?

Hans:
Die Verkaufszahlen sind ungefähr vergleichbar wie beim Vorgängeralbum „Strike Ten“. Die Reaktionen waren sehr zwiespältig. Die einen haben es gemocht, die anderen haben es gehasst. Wir haben einfach neue Sachen versucht und wollten diese neuen Sachen machen. Leider Gottes ist es halt so gewesen, dass der Bonfire Fan sagt „Wo Bonfire drauf steht, muss auch Bonfire drin sein“ (lacht). Es ist auch Bonfire, wir haben teilweise nur anders produziert. Schau dir die „Strike Ten“, die „Fuel“ oder die Fire Works“ an, die Songs sind auch nicht viel anders. Wir haben nur ein paar andere Sachen mit eingebaut. Haben neue Gitarrensounds ausprobiert und, und, und. Wir haben z. B. sehr trocken gemischt. Es ist leider nicht von allen angenommen worden. Aber es gibt auch viele neue, junge Leute vor allem, die sagen, es sei ein geiles Album.

F-R.:
Die Verkaufzahlen möchten wir jetzt noch mal ganz kurz ansprechen. Uns liegen die der „Strike Ten“ nicht  vor.

Hans:
Davon haben wir so 20000 verkauft. Im Allgemeinen ist es in den letzten Jahren zurückgegangen. Alle haben weniger verkauft, wegen dem Runterladen und dem Schwarzbrennen. Wir sind natürlich davon auch irgendwo betroffen. Aber so in etwa wird es jetzt dahin auch wieder gehen.

F-R.:
Ihr spielt in diesem Jahr noch eine handvoll Konzerte, um dann ins Studio zu gehen.
Der Nachfolger von „FREE“ steht an. Was können wir auf der kommenden Scheibe von euch erwarten?

Bonfire:
Wir wissen es selbst noch nicht (lacht). Es ist wirklich so. Wir spielen momentan noch die Konzerte und Festivals und dann werden wir uns einfach zurückziehen, um an Material zu arbeiten. Aber wo das jetzt genau hingeht, wissen wir wirklich selbst noch nicht. Es muss sich einfach aus den Sessions heraus ergeben, wo die Band jetzt steht und da werden wir auch hingehen. Ich sage mal eher wieder härter. Aber eine andere Härte wie es auf der „ Fire Works“ oder der „Point Blank“ war. Man wird sehen, einfach überraschen lassen.

F-R.:
Anfang Juni 2004 wurden unter dem Slogan „The early Days“ 5 Alben veröffentlicht, bei denen immer Bonfire Mitglieder involviert waren. Wie kam es dazu, Alben von CACUMEN , EZ LIVIN´ sowie dem Projekt LESSMANN & ZILLER neu aufzulegen ?

Hans:
Ganz einfach, es wurden die Rechte frei. Sie sind ausgelaufen in diesem Jahr. Da es die Alben nicht mehr gibt, haben wir gesagt, wir legen sie neu auf. Viele Leute haben gefragt, ob sie die irgendwo erwerben können. Das ist eigentlich der Grund. Mit der EZ Livin’ und der Lessmann & Ziller haben wir mit Sony einen neuen Vertriebsvertrag gemacht. Wir dachten, da machen wir gleich eine Serie, haben noch Demos draufgepackt. Das ist ein gutes Paket und da kann der Bonfire Fan von heute unsere früheren Schandtaten gleich mal begutachten.

F-R.:
Warum werden diese Re-Releases  nicht zu einem Nice-Price verkauft, sondern für fast 17 EURO pro Stück? (bei Amazon.de zum Beispiel für jeweils 16.49 € ). Habt Ihr Einfluss auf die Preisgestaltung der CDs?

Hans:
Das ist absolut überteuert. Wir haben ein eigenes Label und wir geben die eigentlich genauso ab wie  die „Free“. Die müssten locker für 12 € zu kaufen sein. Das liegt nicht an uns. Wer sie haben will kann sie gerne im Internet über unsere Homepage bestellen. Da gibt’s die billiger.

F-R.:
Ihr seid seit Frühjahr diesen Jahres Besitzer einer goldenen Schallplatte. Erzählt doch mal was darüber. So etwas hat ja nicht jede deutsche Band.

Hans:
Es ist halt wirklich so, dass die „Fire Works“ seit 1988 bis jetzt 250000 Stück verkauft hat, was ja heutzutage nicht mehr so einfach ist. Vor allem wurde der Goldstatus in Deutschland mittlerweile ja auch auf 100000 gesenkt. Aber wir mussten noch 250000 verkaufen und das haben wir eben im Dezember 2003 erreicht. Da haben wir jetzt Gold bekommen.

F-R.:
Könnt ihr mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Bam Bam:
Wir haben einmal vor zwei Jahren ein Konzert in Ellwangen gespielt. Wir hatten am Nachmittag riesige Probleme mit der Soundanlage, es hat alles nicht funktioniert. Alles ist ewig lang nach hinten verschoben worden. Irgendwann in der Nacht ging es dann. Die Leute sind lustigerweise da geblieben und wir haben noch gespielt. Wir waren mittlerweile alle schon so genervt, sauer und auch irgendwie überdreht und haben dann beschlossen, dass wir bei einem Song alle die Hosen ganz kurz herunterlassen. Klaus hat dann, weil er seine Gitarre um hatte oder so und keine Hand mehr frei hatte, seine Hose zwischen den Kniekehlen gehabt und konnte sie nicht mehr hochziehen (lacht). Das haben nur die Leute gesehen, die bei dem Konzert dabei waren. Sonst weiß das keiner.

Hans:
Er hat dann den Rest des Songs mit heruntergelassener Hose gespielt (alles lacht).

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike und Dirk von FFM-Rock

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