LANVALL - "Melodyian Garden"

Verfasst am 15. Oktober 2005.

Edenbridge sorgen mit ihrem epischen und bombastischen Sound schon seit ihrem Debüt „Sunrise In Eden“ für Furore, denn das Album wurde von der Presse ohne Ende abgefeiert. Der Kopf der Band und Gittarist  Lanvall sorgte durch sein ausgefeiltes Songwriting und seinem Faible zur klassischen Musik für einen Meilenstein in Sachen Bombast Metal.

Und genau dieser Lanvall hat über die Jahre hinweg unter seinem Namen diverse Akustik Scheiben produziert, unter anderem auch das nun wieder veröffentlichte Werk „Melodyian Garden“, was ursprünglich bereits 1994 bereits das Licht der Welt erblickte.

Die Platten unter dem Namen „Lanvall“ bestechen durch akustische Stücke, die auf eine einfühlsame und romantische Weise in extrem gefühlvoller Weise dargeboten werden. Der Opener der vorliegenden Scheibe, „Ageless Beauty“, ist ein solch gefühlvolles Stück voller Harmonie, Lanvall lässt hier volle Emotionen zum Vorschein kommen, dazu wird er etwas vom Schlagzeug unterstützt, was den Groove dieses Songs so richtig zur Geltung kommen lässt. Track Nummer zwei, der Titelsong, ist für ein romantisches Treffen zu zweit wie geschaffen, einfühlsame Keyboards und Lanvalls unbeschreiblich geniales Spiel der sechs Saiten in wundervoller Harmonie sind eine Ohrenweide. Vollkommen im melodischen und klassischen Gewand kommt uns dann „Euphopia“ entgegen, welches an Gefühl kaum zu übertreffen ist, was im Übrigen auch voll und ganz bei „Turn Loose The Swans“ der Fall ist. „The Sores Of Shimmering Sea“, der Titel trifft den Nagel auf den Kopf, hier verarbeitet der Ausnahme Gittarist neben seinen romantischen Passagen auch einige Samples, die das Stück so darstellen, als hätte man sein erstes Date in einer einsamen Düne auf einer einsamen Insel. Mehr in die klassische Ecke lässt sich dann „ The Endless Trail Of Tears“ stecken, das vom Arrangement so ziemlich alle Register zieht.

Hut ab, Lanvall war schon immer ein Mann, der seine Faibles zelebrierte, aber das haut einen wirklich vom Hocker. Ich kannte zwar bisher nur sein 1997‘er Werk „The Pyromantic Symphony", aber das ist auch ein Meilenstein an Romantik pur.

„Melodyian Garden“ wurde zudem komplett neu remastered, mit neuem Cover versehen und mit Linernotes bestückt, welche er selbst verfasst hat, um die Songs zu beschreiben.

Man kann Massacre Records danken, so ein Werk voller Gefühl in die Hände zu bekommen und hoffen, dass Lanvalls komplette Discographie in einer solch tollen Form wieder zu bekommen ist.