CATHEDRAL - "The Garden Of Unearthly Delights"


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VÖ: 26.09.05
Style: Doom
(Nuclear Blast)

Homepage:
www.cathedralcoven.com

Seit 1989 sind die Doomer Cathedral um Originalgründungsmitglied Lee Dorrian nun schon unterwegs und verbreiten, nach etlichen Veröffentlichungen, auch im 21. Jahrhundert noch eine angenehme Weltuntergangsstimmung, die den Hörer zu packen weiß. Nach der letzten Veröffentlichung 'The VIIth coming' kehren die Briten dieses Jahr mit The garden of unearthly delights wieder aus ihren Schlupflöchern zurück und rütteln schweratmig an den Grundfesten dieser Erde. Auch ihren Landsmännern scheint das neue Material sehr zuzusagen, enterten Cathedral mit ihrem aktuellen Output doch eben erst Platz 45 der offiziellen UK Independent Albumcharts und tummeln sich ebenso auf dem 40sten Rang der Rock & Metalcharts.

Die Engländer lassen anno 2005 nicht viele Wünsche offen. Nach einem finsteren Intro namens Death AD 2005 geht es los mit der rauhen Rocknummer Tree of life and death. Danach folgt schon eines meiner Lieblingsstücke auf The garden of unearthly delights, das den Namen North Berwick witch trials trägt und mit einem Sprachsample eingeleitet wird, abgelöst von einem Riff, das in den Körper übergeht. Ein bisschen Texasfeeling kommt auf und man kann unbefangen zu den Hexenprozessen mitwippen. Lee Dorians Stimme gräbt sich in gewohntem Maße tief unter die Haut. Schwer rollt Upon Azrael's wings auf das Schlachtfeld, im Kontrast zu dem leichtfüßigen Intro von Corpsecycle, das sobald der Gesang einsetzt, aber auch wieder massiger wird und einen genialen Chorus mit im Gepäck hat, der Spaß macht und im Gedächtnis bleibt. Fields of Zagara ist ein kurzes Interludium mit Streichern, das so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm, nämlich dem treibenden Oro the Manslayer darstellt. Beneath a funeral sun verbreitet durch seinen krankhaften Charme und die kriechenden Kinderstimmen ein böses Gänsehautfeeling. Mit The garden erreichen wir dann ein Meisterwerk des Doom und den unglaublichen Höhepunkt des Albums. Und das nicht nur wegen der Spielzeit von ungefähr 27 Minuten. Hier kommen Folkeinflüsse erfolgreich zum Zuge, eine sanfte und wundervolle Frauenstimme erobert die Tiefen der menschlichen Gehörgänge, es gibt ordentlich rockende Stonerparts und gelegentliches Musical- und 70erflair. Dieser Monstertrack wird zudem zu keiner Sekunde langweilig, sondern zieht den ahnungslosen Hörer in seinen Bann, führt ihn durch einen Garten an Stimmungen und lässt ihn so schnell nicht mehr los. Unbeschreibliche Klasse! Nach einer Ruhepause folgt dann noch ein Hiddentrack und The garden of unearthly delights geht zu Ende. Für den Standardmusikhörer ist dieser Silberling vermutlich zu sperrig, für Leute aber, die eine CD kaufen wollen, an der sie lange Spaß haben und immer wieder Neues entdecken wollen, wird der Kauf von Cathedrals aktuellstem Schaffenswerk zur Pflichtveranstaltung.

Anspieltipps:
North Berwick witch trials
The garden

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