AFM RECORDS - Labelbesuch - Schwalmstadt-Ziegenhain


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Labelbesuch vom 11.08.04

Homepage:
www.afm-records.de

Bericht von Stefan Hoidn und Mike Langer

Am 11. August 2004 folgten wir einer Einladung von AFM-Records in das hessische Schwalmstadt. Ein unscheinbares altes Backsteinhaus am Ortsrand sollte unser Ziel sein, so die Wegbeschreibung. Was sollen wir sagen, es war tatsächlich so. Das Home of AFM erweckt nicht gerade den Eindruck, dass hier bekannte Metal Top Acts vermarktet werden. Eins vorweg: Der Schein trügt!

Ein von innen liebevoll, modern restauriertes und mit allerhand High Tech ausgestattetes kleines Imperium erschloss sich uns beim Betreten. Von der sehr freundlichen AFM-Crew begrüßt, wurden wir gleich an Gerrit Noll, den Head of Sales & Legal Affairs weitergeleitet, der uns neben seiner Zuständigkeit für alles Finanzielle bereitwillig die Historie von AFM erzählte.
 
Gegründet wurde AFM-Records am 15.04.1993 von Andreas Allendörfer, in der Musikszene besser bekannt als Henner (Die Stimme von Squealer), der damals auf der erfolglosen Suche nach einem Label, für sich und seine Band, kurzerhand AFM als Label ins Leben rief. Mit dem heutigen International Manager Nils Wasko kam 1995 der erste feste Mitarbeiter ins Boot. Nils ist z. B. zuständig für die Layouts der CDs und die deutsche Printpromotion.

Mit der Zeit wuchs dann die Belegschaft an und zählt mit dem heutigen Tag sieben feste Mitarbeiter, die sich die Aufgabenbereiche untereinander aufteilen. So ist z. B. Squealer Gitarrist Michael Schiel der „Head of Promotion“ der tatkräftig mit der Management Assistentin Rebecca Metz und dem „Head of Distribution“ Torsten Diehl zusammenarbeitet, um nur einige Mitarbeiter zu nennen.
 
Unter der neuen Marschroute „Wenn wir was machen, dann aber gut“ hat man sich in Hause AFM darauf beschränkt jährlich maximal 10 – 14 Veröffentlichungen auf den heute viel umkämpften Musikmarkt zu bringen. Das bedeutet bei derzeit ca. 20 unter Vertrag stehenden Bands schon eine Menge Arbeit für das Team.
Uns Musikbegeisterte interessierte natürlich auch, wie bei einer solch kleinen Anzahl von Mitarbeitern der ganze Ablauf eines CD-Release so abläuft. Da gibt es, je nach Band, riesige Unterschiede. Mit der fertigen CD bringen Bands wie z. B. Tankard ihr eigenes Layout für das Cover mit, da sie schon jahrelang mit ein und demselben Grafiker erfolgreich zusammenarbeiten. Für andere Bands nimmt man sogenannte „freie“ Grafiker unter Vertrag. Die CDs lassen AFM z. B. in Italien und in Berlin pressen. Die Promotion läuft über externe Mitarbeiter, bei größeren Acts sogar über Profi Public Relation Firmen, wobei die Fäden aber bei AFM selbst zusammenlaufen. Den Vertrieb hat man ganz aus der Hand gegeben. Dieser wird für AFM z. B. in Deutschland von Soulfood übernommen.

Als außerordentlich innovativ darf hier die Tatsache genannt werden, dass AFM sich die oft zitierte, jedoch selten erreichte, Floskel „Value for money“ auf die Fahne geschrieben hat, was deutlich den Veröffentlichungen der letzten Jahre anzusehen ist.
 
Der größte Unterschied zu anderen Labels, der einem sofort ins Auge springt und in der Metal-Szene nahezu einmalig sein dürfte, ist die Gestaltung der CD-Covers als Digi-Book. Sind Digi-Packs in der Vergangenheit schon fast zur Gewohnheit geworden, wird beim Digi-Book noch richtig eins drauf gesetzt: Edler Look, außerordentlich aufwendige Ausarbeitung der „Buchseiten“, so dass der wehmütige Rückblick auf die Tage des Vinyls keine allzu große Sentimentalität mehr hervorruft, kurz, man hat für sein Geld wieder etwas Richtiges in der Hand, ganz zu schweigen von Features wie Videoclips, Multimedia-Tracks und anderem Bonusmaterial, was den CDs immer wieder beigelegt wird. Das Konzept von AFM, nämlich den Fans etwas für ihr Geld zu bieten, genießt großen Stellenwert, so dass hier mit Recht behauptet werden kann, dass hier Fans für Fans arbeiten, was unterm Strich auch den Musikern gerecht wird, die bei AFM unter Vertrag stehen, so hat z.B. einer der deutschen Top-Acts der letzten Jahre, Edguy, selbstverständlich nicht zuletzt dem Team um Henner seinen großen Erfolg zu verdanken. So ließ es nicht lange auf sich warten, dass nach dem Weggang von Edguy zu Nuclear Blast, ein weiterer Top-Act bei AFM unterzeichnete: Doro!
 
Die Liste, der unter Vertrag stehenden Bands, liest sich demnach wie das Who is Who der Szene: Masterplan, Circle II Circle, Nostradameus, Shaman, Perzonal War, Pure Inc., At Vance, Annihilator, U.D.O., Avantasia, Voice, Tankard usw., usw.

Dem langfristigen Erfolg von AFM-Records dürfte nichts mehr im Wege stehen, außer den leider zahlreich frequentierten Internet-Tauschbörsen, unter denen die gesamte Musikindustrie massiv zu leiden hat. Henner äußerte sich zu diesem Thema kritisch und rannte damit natürlich offene Türen bei uns ein.

An dieser Stelle möchten wir unseren Lesern im Namen von AFM-Records und in eigener Sache folgendes ans Herz legen:

Leute….denkt bitte nicht nur vom Hirn bis zur Nasenspitze! Gute Musik kann nur dann bestehen, wenn die dafür zuständigen Künstler und die direkt betroffene Industrie zumindest halbwegs rentabel arbeiten können. Labels wie AFM-Records tun ihr Möglichstes, um die Kosten für die CD-Produktionen so gering wie möglich zu halten, um diese zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt zu bekommen. Wenn jedoch die Benutzung der Tauschbörsen weiter in diesem Ausmaß betrieben wird, bleibt dem einen oder anderen Label, Musiker und den übrigen betroffenen Mitwirkenden keine andere Möglichkeit ihren Job an den Nagel zu hängen, da sie ja immerhin auch von etwas leben müssen. Wenn dadurch keine neuen CDs mehr produziert werden, gibt es bald auch nichts mehr zum Runterladen!

Zum Schluss möchten wir AFM-Records alles Gute für die Zukunft wünschen. Bleibt so, wie Ihr seid und beschert uns bitte die nächsten Jahre weitere Highlights….wir freuen uns darauf!

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