EDGUY - Langen, Stadthalle


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Support: Nocturnal Rites, Brainstorm
Konzert vom 30.04.04

Homepage:
www.edguy.nu

Viele gingen an einem so sonnigen Tag wie heute irgendwo hin zum Tanz in den Mai. Da, wo ich hin ging, war alles andere als tanzen angesagt. Schon am frühen Abend traf ich an der Stadthalle in Langen ein, um mit Edguy, dem Headliner des Abends, ein Interview zu führen. Der locker und lustig aufgelegte Tobias Exxel (b.) stand mir Rede und Antwort und nahm mich anschließend mit zum Soundcheck. Backstage hatte ich dann auch noch das Vergnügen mit den beiden Vorbands Nocturnal Rites und Brainstorm ein paar Takte zu plaudern.

Hier erfuhr ich u. a. auch, dass im Vorverkauf für diesen Abend 1300 (!) Tickets abgesetzt wurden.

Als gegen 19.00 Uhr dann die Pforten der Stadthalle geöffnet wurden, stürmten gut und gerne noch mal 200 Leutchen zur Abendkasse.

Pünktlich um 20.00 Uhr betraten dann die freundlichen Nocturnal Rites als 1. Support die riesig große Bühne.

Mit sechs melodischen Power-Metal Studioalben incl. dem aktuellen Release „New World Messiah“ (Review bei uns online) machten sie von Beginn an mächtig Stimmung. Spätestens ab dem 2. Song gingen auch schon die hinteren Publikumsreihen, der schon recht gut gefüllten Halle mit. Der überaus kontaktfreudige Sänger Jonny Lindqvist scheint von Tour zu Tour besser zu werden. Gesangstechnisch gab’s wirklich nichts zu beanstanden.

Mit kurzen Ansagen und kleinen Mitsingspielchen suchte er auch immer engen Kontakt zum Publikum, was ihm und der Band durch reichlich Applaus gedankt wurde. Die Gitarristen waren nicht nur mit ihren Saiten beschäftigt, sondern hatten auch noch Zeit, sich permanent auf der kompletten Bühne auszutoben.

Bei  „Shadowland“ hatte man wohl irgendwelche Problemchen mit der Technik, die aber locker überspielt wurden. Wie schon auf der letzten Tour mit Saxon nutzten auch hier die 5 sympathischen Schweden ihre 40-minütige Chance, sich bei relativ gutem Sound in Szene zu setzen.

Bleibt nur zu hoffen, dass sie auch endlich mal die dazugehörige Aufmerksamkeit finden, was die Verkäufe ihrer CD’s angeht.

Um genau 21.00 Uhr glaubte ich dann an einem Hörfehler. Im Fotograben stehend, das riesige Brainstorm-Banner incl. Bühnendeko vor Augen, erklang Neil Diamond’s  „Beautiful Noise“ – zum Glück nur als Intro!

Danach gab’s 40 Minuten lang richtig was auf die Ohren. Power Metal pur bei fettem Sound, mächtigen Drums incl. Doublebass, klaren doppelläufigen Gitarren und einem Andy B. Franck am Mikro, der zur Hochform auflief. Keine Kette der Welt hätte ihn an diesem Abend festbinden können. Ganz zur Freude der Fans, zumal er auch die Barriere des Fotograbens erklomm und so den Kontakt zum Publikum suchte.
 
So habe ich selten das Publikum auf eine „so genannte“ Vorband abfahren sehen. Brainstorm-Rufe zwischen den Songs. Andy bedankte sich über den ganzen Set hinweg dafür, deutete selbst eine Gänsehaut an und versprach die nächste Tour als Headliner zu absolvieren. Als dann nach dem letzten Song die durchweg klasse Beleuchtung ausging und lautstarke Zugabe-Rufe erschallten, sollte auch der Letzte in der Halle von einem denkwürdigen Brainstorm-Gig überzeugt gewesen sein. Ob es die Band auch so gesehen hat, werdet ihr demnächst aus erster Hand erfahren, da ich am Ende des Abends bei einem weiteren Gespräch ein Interview mit den Schwaben vereinbart habe.

Um 22.00 Uhr eröffnete das nächste Intro „Holzhacker Buam“ Edguy’s Freakshow.

Mit Pyro-Fontänen setzten die Jungs aus Fulda gleich mal ein Zeichen, dass es auch hier musiktechnisch ein heißer Abend werden sollte. Auf der riesigen Bühne, bei einer optisch ansprechenden Bühnendeko im Hintergrund (Mumien als Säulen und die aktuelle Coverfigur als Mittelpunkt über dem Drum Set im 3-D Look) und besten Sound- und Lichtbedingungen, hatte sich der 5er die besten Voraussetzungen dafür geschaffen. Gewohnt professionell arbeitete sich die Band durch das Set, wobei Tobi Sammet (voc.) wie gewohnt rast- und ruhelos über die Bühne fegte und des Öfteren sein Mikro verlor. Da es ist ja ein “Shure-Mikro“ ist, wie er für den Hersteller warb, konnte aber nichts anbrennen.

Begeistert war ich von der Saitenfraktion, wobei Jens Ludwig (g.) das ein oder andere tolle Solo während der Songs heraus ließ und Dirk Sauer (g.) absolut überzeugende Rhythmusarbeit leistete. Auch Felix Bohnke (dr.) durfte sich mit einem 2-minütigen Drum-Solo in Szene setzten, welches mit einem bekannten klassisch anmutenden Sample unterlegt war.

Die Stimmung in der Halle war eigentlich immer am kochen. Das einzige, was sich meiner Meinung nach Tobi hätte sparen können, war sein Outing als Bayern-Fan und der Ansage, dass man Stuttgart und Bremen wohl auf die Plätze verweisen würde. Dies wurde dann durch nicht wenige Pfiffe aus dem Publikum quittiert.

Auch konnte sich Tobi eine ironische Ansage  bei „King of Fools“ in Richtung der Pro 7 „Po-Scheiß-Sendung“ und dem Verrat am Metal wegen des dortigen Auftrittes nicht verkneifen.

Alles in allem eine professionell überzeugende Vorstellung der kompletten Band, wie man sie ja schon gewohnt ist. Schön für’s Auge wäre es sicher noch gewesen, wenn man neben den anfänglichen Pyros und den Feuersäulen bei „The piper never dies“ und „King of Fools“ noch was drauf gepackt hätte, zumal die räumlichen Möglichkeiten dafür da waren.

So entließ man, um kurz vor Mitternacht nach zwei Songs in der Zugabe, ein recht ausgelaugtes Publikum zu den anstehenden Mai-Feierlichkeiten.

Unbedingt noch ein Hallen-Konzert-Highlight des Jahres 2004…
     
Setlists:
    
Edguy:
Intro
Under the moon
Mysteria
Navigator
Land of the Miracle
Lavatory Lovemachine
Headless Game
Drum-Solo
Fallen Angels
Vain Glory Opera
The Piper never dies
King of Fools
Avantasia Intro
Chalice of Agony
Tears of the Mandrake
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Babylon
Out of Controll
 
Brainstorm:

Shiva’s Tears
Blind Suffering
Doorway to Survive
Hollow Hideaway
Fornever
The Leading
Highs without Lows
Under Lights
Amarillo
 
Nocturnal Rites:
New World Messiah
Eternity Holds
Against the World
Shadowland
Awakening
The Iron Force
Afterlife

Foto © 2004 by: Mike Langer

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