LIQUID HORIZON - "Urban Legends"


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VÖ: 01.04.05
(Eigenproduktion)

Homepage:
www.liquidhorizon.de

LIQUID HORIZON - vier Jungs aus Heppenheim, die sich dem progressiven Metal verschrieben haben. Und das nicht zu Unrecht, denn dieses Quartett ist die Undergroundhoffnung des Genres. Im November werden sie als Support für VANDEN PLAS spielen, die wiederum schon Support für DREAM THEATER waren. Damit sollte also klar sein, in welcher Liga die Heppenheimer sich befinden.

LIQUID HORIZON haben schon mit dem Vorgänger, „Zen Garden“, eindeutig bewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen. Das aktuelle Album „Urban Legends“ legt aber noch deutlich nach. Jedes Mal, wenn diese Scheibe ihre Runden im Player dreht, sollte man sich vor Augen halten, dass dies eine Eigenproduktion ist. Denn was dann aus den Boxen kommt, ist eigentlich schon unheimlich. Eine Bassdrum, die man so kaum auf einer Platte der Großen zu hören bekommt. Der Gesamtsound ist wahnsinnig laut, aber dafür auch mindestens genauso sauber. Allein dafür gebührt „Urban Legends“ schon eine gehörige Portion Anerkennung. Durch die gesamten neun Songs zieht sich keine Spur von Langeweile, sodass man nicht genötigt ist, mit einer verzogenen Miene schon nach einer Minute die Forward-Taste zu betätigen. Seltenheitswert! Track Nr. 3, „Free World“, handelt vom Kriegsgeschehen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Song mit einer Radioansage eines amerikanischen Senders über den Vietnam-Krieg beginnt… und sich dann scheinbar zu einer Ballade entwickelt. Doch weit gefehlt, denn plötzlich setzen harte Riffs und tiefes Zupfen von Basser Marc Schroth ein. Erinnert zeitweilig an eine Passage von SYSTEM OF A DOWN’S „B.Y.O.B“. Da die Heppenheimer aber zuerst veröffentlichten, haben wohl eher die Amerikaner abgeschaut. J Sänger und Gitarrist Oliver Kilthau hat ein sehr weit gefächertes Stimmspektrum, wobei sein leicht angerauter mittlerer Gesang besonders hervorsticht. Er versteht es, eine gewisse Spannung mit seiner Stimme aufzubauen, aber dann dabei noch solch ein virtuoses Gitarrenspiel hinzulegen – Hut ab! Track Nr. 5, „Forever“, beginnt mit lateinamerikanischen Akkustikklängen und ist das langsamste Stück. Die Vocallines sind sehr eingängig und Keyboarder Michael Heck hinterlegt das Ganze mit einem sehr melodischen Soundteppich. Dennoch geht die Rythmusallianz, die Drummer Chuck West und Basser Marc Schroth bilden, sehr solide zu Werke. Chuck West weiß sehr gut mit beiden Füßen zu überzeugen, denn das zurzeit so gefeierte Doublebass-Drumming gehört wohl zum Progressive, wie Ernie zu Bert. Der vorletzte Track, „Up and away“, wird seinem Motto voll und ganz gerecht, die Jungs geben hier mächtig Dampf. Sei es der hitverdächtige Refrain, der schon nach dem ersten Durchlauf zum Mitsingen einlädt, oder das Keyboard von Michael Heck, dessen Spiel eine komplette zweite Gitarre ersetzt. Er braucht sich sicherlich nicht hinter Größen wie JORDAN RUDESS zu verstecken. LIQUID HORIZON überzeugen sehr durch die ehrliche Verbindung zu ihrer Musik, was sich auch in ihrem Songwiriting widerspiegelt. Mit dieser Einstellung wird in Zukunft ganz sicher mehr von ihnen zu hören sein.

Anspieltipps:
Free World
Forever
Up and away

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