RICK RIORDAN - Percy Jackson - 02 - Im Bann des Zyklopen

Verfasst von Martin Bothmann am 10. Februar 2015.

VÖ: bereits veröffentlicht
(Lübbe Audio)

Klappentext:

Percys siebtes Schuljahr verläuft einigermaßen ruhig. Wenn da nicht diese Albträume wären, in denen sein bester Freund in Gefahr schwebt. Und tatsächlich: Grover befindet sich in der Gewalt eines Zyklopen. Zu allem Übel ist Camp Half-Blood nicht mehr sicher: Jemand hat den Baum der Thalia vergiftet, der die Grenzen dieses magischen Ortes bisher geschützt hat. Nur das goldene Vlies kann noch helfen. Wird es Percy gelingen, Grover und das Camp zu retten?

Gelesen von Marius Clarén

Kritik:

Sein Schuljahr in der Menschenwelt neigt sich dem Ende, als Percy erneut eine unerfreuliche Begegnung mit Ungeheuern aus der Götterwelt machen muß. Zum Glück steht ihm sein Schützling Tyson zur Seite, ein etwas unterentwickelter Junge aus seiner Klasse, der wegen seiner Einfältigkeit und seines Aussehens von allen gehänselt wird. Außerdem sind da noch beunruhigende Träume von Grover, seinem Satyr-Freund, der in seinen Träumen Percy um Hilfe bittet. Als Percy ins Camp Halfblood zurück kehrt, wartet zunächst eine Überraschung auf ihn: Tyson entpuppt sich als waschechter Zyklopen-Junge und zudem als sein Halbbruder. Weiter muß er feststellen, daß bereits eine neue Bedrohung lauert: Der Baum der Thalia, welcher das Camp vor Angriffen feindlicher Ungeheuer schützt, wurde von Percys Leib- und Magen-Gegenspieler Luke vergiftet. Um den Baum zu heilen und den Schutzschild, der das Camp umgibt, wiederherzustellen, wird ausgerechnet Percys Rivalin Clarisse beauftragt, das goldene Vlies zu beschaffen. Aber Percy wäre nicht Percy, wenn er nicht gemeinsam mit seiner Freundin Annabeth und Tyson, ebenfalls auf die Suche nach dem goldenen Vlies gehen würde. Erneut stürzen sich die Freunde in ein atemberaubendes Abenteuer, das sie kreuz und quer durch das Meer der Ungeheuer zur Insel des Zyklopen führt, wo ebenfalls ein alter Bekannter wartet... Auch Percys zweite Reise führt ihn und seine Freunde, diesmal auf den Spuren des Odysseus, durch unzähliger Abenteuer. Schlag auf Schlag schliddern die Freunde von einer Gefahr in die nächste, so daß man kaum zu Atem kommt. Beinahe ist das Tempo ab und an schon ein wenig zu hoch angesiedelt, weil einiges dadurch nur gestreift wird, was hätte ein wenig vertieft werden können. Bei den Begegnungen mit Monstern und Zauberwesen wird das Wagenrad nicht gerade neu erfunden, denn alle Sagengestalten und Ungeheuer sind Homers „Odysse“ entlehnt und grundsätzlich nicht unbekannt. Aber erneut stattet Riordan diese mit so viel originellen und eigenen Ideen aus, daß allem ein komplett eigenes Flair anhaftet. Immer wieder werden Szenen eingeflochten, die mit viel trockenem Humor ausgestattet sind und den Hörer das eine oder andere mal schmunzeln oder auch laut lachen lassen. Als besonderes Highlight wäre auch die Figur des Tyson hervorzuheben, die in ihrer unbedarften und einfachen Art der Geschichte so viel Tiefe und Herz verleiht, wie es in einem Jugendroman dieser Alterszielgruppe eben möglich ist. Marius Clarén liest dabei das ganze erneut frisch und mit viel Herz, so daß eigentlich wenig Wünsche offen bleiben.

Fazit: Rasante Achterbahnfahrt durch die griechische Sagenwelt für junge Hörer ab 10 Jahre oder Junggebliebene. Macht Spaß und unterhält.

8,5 von 10