DRAGONBOUND - 16 - Wiedergänger

VÖ: 15.07.16
(Gigaphon / Delta Music)

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GIGAPHON

Klapptext:

Ein neues, perfides Spiel von Faldarun, dem Wanderer, verschlägt Lea in die ferne Stadt Validor. Dort läuft sie prompt einer kleinen Gruppe desertierter Dämonensoldaten in die Arme, die sich auf der Flucht vor ihrem Heermeister in den Weiten der Steppe verbergen. Entgegen Leas Erwartungen sind diese Wiedergänger jedoch keine todbringenden Bestien, sondern von Heimweh geplagte Krieger, die nichts weiter suchen als Seelenfrieden und eine sichere Zuflucht. Doch dann wird ihr Versteck entdeckt...

Sprecher:

Erzähler – Jürgen Kluckert
Lea – Bettina Zech
Palis – Tosten Michaelis
Gam – Rolf Berg
Dio – Anré Beyer
Kuuran – Thomas Lindner
Kaldros – Ron Matz
Johanna – Dagmar Bittner
König – Michael Bedeller
Kerkerwärter – Horst Kurth
sowie – Jan Odle, Dirk Hardegen, Marc Schülert, Tim Casper, Jan Langer, Detlef Tams, Santiago Ziesmer

Kritik:

Faldaruns perfide Prüfungen gehen weiter. Der Beginn von "Wiedergänger" setzt sofort am vergangenen Cliffhänger der letzten Folge an; Lea unter den Wiedergängern. Doch  schnell stellt sich heraus, dass jene Gruppe, auf die die Drachenprinzessin trifft, so ganz anders ist als erwartet. Tot, doch menschlich geblieben. Bestrebt nach einem normalen "Leben" statt ewiger Verdammnis. Vertrautheit und Freundschaft entstehen. Als Soldaten Validors auf die Gruppe treffen, gerät Lea unfreiwillig in die Gefangenschaft. Doch die Wiedergänger befreien sie mehr als unerwartet. Als die Handlung nach langen, drögen Gesprächen endlich spannend anzieht, folgt der nächste Cliffhänger und das Ende dieser Folge. Ich bin von dieser Folge ein wenig zwiegespalten. Denn die 77 Minuten Spielzeit (von der man die musikalischen Ausflüge noch abziehen muss) ist hier, für die eher wenigen Inhalte, eindeutig zu lang geraten. Der salbungsvolle Beginn erinnert stark an den Beginn vom Herrn der Ringe und zeigt ein weiteres mal, wie sehr Dragonbound eine Hommage an dieses großartige Filmwerk liefert. Doch dann wird es leider erst einmal träge. Man lernt sich kennen, baut im Verlauf der Story zarte Bande auf und liefert tiefgründig gemeinte Gespräche am Lagerfeuer, die echten Tiefgang aber leider verfehlen. Auch das schier endlose Gespräch vor dem arroganten, trägen Königspaar von Validor ist einfach zu lang. Ich mag das verspielte und sympathische Design von Dragonbound sehr, doch hier hätte das Dialogbuch locker um 20 Minuten gekürzt werden dürfen. Auch liefert man nichts wirklich Neues. Eigentlich vertauscht man hier nur die Gruppen der Gefährten, kreiert aber kein erfrischend anderes Setting oder eine packende Parallelgeschichte innerhalb der Hauptstory. Es passiert leider viel zu wenig, während man Banalitäten versucht zu spannenden Momenten aufzuschaukeln. Leidlich Spannend geht leider anders. Dabei hat man in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, wie sehr man sich darin versteht, von jetzt auf gleich dynamische Spannung zu schaffen. Weniger ist eben machmal einfach mehr. Große Pluspunkte aber sammelt man wieder einmal mit dem liebevollen Sounddesign, einer satten Produktion und den musikalischen Sprenkeln, die in das Hörspiel Einzug finden. Man erneuert die innige Zusammenarbeit mit der Mittelalter Rock Band Schandmaul in Form von Thomas Lindner. Wie schon in Folge 10 "Herzen der Finsternis" steuert man eine wundervolle Ballade bei ("Ewig Heimwärts") die sowohl im Hörspiel als auch kompletter Schlußtrack zu hören ist und sich inhaltlich mit dem Los der Wiedergänger befasst. Ein Umstand, der Dragonbound ein weiteres Mal extrem positiv und weit von anderen Hörspielserien abhebt. Ein letztes Wort zu den Sprechern: Neben namhaften Mimen wie Torsten Michaelis, Rolf Berg  oder André Beyer haben sich auch einige semiprofessionelle Sprecher eingefunden, die ihre Rolle aber erstaunlich glaubwürdig und stimmig präsentieren. Ein wenig Luft nach oben ist aber vorhanden.

Fazit: Liebevoll, geprägt von Kleinigkeiten und Goodies wie in Form des wundervollen Schlußsongs. Leider aber deutlich zu lang und träge. Weniger wäre mehr, denn die Story könnte eine Raffung und deutlich gesteigerte Spannung dringend gebrauchen statt das Geschehen auf einen packenden Cliffhänger hinaus laufen zu lassen. Ein wenig mehr Action bitte und weniger ausufernde Gefährten-Gespräche, dann steigen die Noten auch wieder deutlich an. 6,8 von 10

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