USURPRESS – The Regal Tribe

09 usurpress

VÖ: 23.09.2016
(Agonia Records)

Style: Death Metal/Doom/Proggressive/Crustpunk

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USURPRESS

Machtvoll, respekteinflößend brutal, zugleich ehrfurchtgebietend kommt das dritte Longplayalbum der Schweden USURPRESS daher, eine Combo, die sowohl alte Elchtod-Schule Marke früher ENTOMBED/GRAVE zu schätzen weiß wie auch Progressivem Heavy Metal, schleppenden Doomanteil der stellenweise aggressivem Crustpunk (!) die Hand reicht. USURPRESS gehören zu der Sorte Bands, die es Deathmetal-Puristen schwer machen, weil sie so gar nicht dem üblichen Grundschema entsprechen, sondern neben verstärktem Death-Metal-Anteil auch Progverschachtelt, Doom- und Crustcorelastig sind. Mir gefällt dieser krude Mix aus knallhartem Deathmetalgeballer, mörderisch killender extrem sich in die Länge ziehender plötzlich ins Doomige übergehender Riffexpansion, entgegengesetzt schwer bremsend progressiven Einsprengseln in Verbindung zu krachender Crustpunk-Schlagseite unglaublich gut. Die geschickte Dosierung der verschiedenen Tempovariationen hat es in sich. Wer bedingt durch den Progressive-Anteil denkt, USURPRESS seien überwiegend langsam, irrt gewaltig! Selbst ruhigere Zwischenparts drücken schwer genug, um heftig Eindruck zu hinterlassen. „The Halls of Extinction“ das ruhigste im völligen Gegensatz zu allen anderen stehende Stück verstrahlt soviel geisterhaft beklemmend verstörendes Grabnebel-Odeur, das einem das Blut in den Adern gefriert! Genau der Hauch von Grusel-Atmosphäre, die ein Groß gestandener Oldschool-Todesbleikapellen zu meinem Erschrecken seit geraumer Zeit schon viel zu lange vermissen lässt. Langsam sieht bezüglich USURPRESS hingegen anders aus. Den Schweden gelingt es nahezu perfekt, morbide Finsterniss geprägt von depressiver Schwermut mit schleppend Melancholischen Düster Parts zu verbinden, ohne dabei häufig auf ein erfrischend ruppig kompromisslos geradlinig den Hobel schwingendes Oldschool-Knüppelbrett zu verzichten. Das an klassische Oldschool-Deathmetalcover aus den 90ern erinnernde Artwork ist nichts für schwache Nerven, passt jedoch im Kontext zum lyrischen Inhalt wie die Faust auf's Auge.

Als Anspieltipps einer verschachtelt schrägen trotz interessanter Stilvielfalt dem Hörer bis auf „The Halls of Extinction“ keine Atempause gönnenden Mixtur empfehlen sich der saftig durch die Brust ins Auge stechende Opener „Beneath The Starless Skies“, „The Mortal Tribes“, die alles plättende Abrissbirne „Behold The Forsaken“ und die wunderschön in Ambientflair getauchte dennoch an Räudigkeit kaum zu übertreffende Doomdeathwalze „The Sin That Is Mine“. Dicke 8,5 von 10 Punkten für eine Abrissbirne, an der Extremhörerschichten, die gern ihren Blick über den Horizont des Normalen hinaus schweifen lassen, bei Bedarf durchaus Gefallen finden können. - Hammerteil!

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