SKELETOON - Ticking Clock

03 skeletoon

VÖ: 03.03.2017
(Revale Records)

Style: Heavy / Power Metal

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SKELETOON

SKELETOON sind zur Abwechslung mal wieder eine Band aus Italien, die sich weder vernebeltem Kauzdoom, noch Symphonicmetal verschrieben hat, sondern unerschrocken geradlinig in Richtung Powermetal auf klassischer Heavy Metalgrundlage marschiert, wobei das Gebräu recht häufig Einflüsse bekannter Namen wie HELLOWEEN, IRON SAVIOUR, STRATOVARIOUS, EDGUY, SONATA ARCTICA, TRICK OR TREAT aufblitzen lässt. Allerdings ist 'Tickling Clock' mehr als nur ein gewöhnliches Heavy Metal-Album, dahinter steckt ein Konzept; es ist fast schon so etwas wie eine Art Schauspiel mit Effekten aus den Bereichen Oper, Slapstik und Komödie, das einer Schnitzeljagd ähnelt, die versteckte Zeichen beinhaltet, die man entdecken muss, um ans Ziel zu gelangen. Kein Wunder, wenn man sich die illustre Gästeliste der an dem Spektakel mitwirkenden Musiker vor Augen hält:JONNE JÄRVELÄ von KORPIKLAANI gibt „den Nachtmahr” PIET SIELCK von IRON SAVIOR vertont die Stimme des Vaters in „Wach over Me“, JENS LUDWIG von EDGUY singt, spielt Akkustikgitarre und ein Solo in dem Stück die Zeit,TOMIKA FULIDA von LUNAMANTIS spielt die Rolle des „Letzten scheinenden Sterns“ und GUIDO BENEDETTI von TRICK OR TREAT zeichnete sich als Komponist und für die Gitarreneffekte verantwortlich.

Zur Musik: Umrahmt von düster-atmosphärischen Bombasteffekten wie dem Ticken von Uhren („Ticklng Clock“), sollte der bunt gemischte Cocktail diverser Stimmungsebenen auf 'Ticking Clock' problemlos beim Ersten Durchlauf in der Lage sein, obig erwähntes Fanklientel zu überzeugen. „Chasing Time tritt von schneller Doublebasspower angetrieben heftig im Powerspeedtempo auf's Gaspedal „Watch Over Me“ gibt als elegant klassisch ergreifende Ballade auf hohem Niveau, überzeugend Beispiel davon, das es nicht nur langweilige Nachahmer sondern immer noch eigenständige Kapellen gibt, die sich ehrliche Mühe geben, nicht wie die Pure Kopie von bekannten Melodic Heavy/Powermetal-Szenevorbildern zu klingen, die in dem aufblühen, was sie tun. Viel Mut beweisen SKELETOON auch bei der Akustik-Nachtserenade „Falling Into Darkness“. SKELETOON Stimmbandästhet Tomi Fooler verfügt über ein vielseitiges Organ, das sowohl im Stande ist, Hochtonlage, Flüstern, Drama- und Klarstimmenpassagen zu bewältigen. Sicher hat man Melodiebögen, Gesang, galoppierende Riffs, rasante auf Powerspeed getrimmte Attacken oder pathetischen Bombastanteil eingebettet in das klassische Grundschema schon tausendfach von anderen Melodic Heavy/Powermetalcobos gehört, allerdings wertet es Bands wie SKELETOON gar nicht erst einmal soweit ab, das man hier gleich von „Schlagermetal“ sprechen muss. Wer so verbohrt drauf ist, gehört zur Strafe umgehend in den Keller zum „Schlager hören“ abkommandiert! SKELETOON tun schlicht das, was sie können, melodischen Heavy/ Powermetal spielen, ohne ihre Vorbilder zu verleugnen, bleiben dabei aber stets um Abwechslung bemüht immer bis zu einem nicht unerheblichen gewissen Grad eigenständig. „Awakening“ besitzt als finaler Schlußakkord fast schon ein bisschen den kauzbehaftet schrägen Charme von Tim Burtons irrwitzig abgedreht schräger HELLOWEEN-Drama-Filmparodie 'Nightmare before Christmaß'.

Anhänger von HELLOWEEN, IRON SAVIOUR, STRATOVARIOUS, SONATA ARCTICA, EDGUY, HAMMERFALL, TRICK OR TREAT und Co. sollten diesen Silberling einem Hörtest unterziehen. Unabhängig davon, das es Leute gibt, die schnell unüberlegt ohne nachzudenken das Wort „Schlagermetal“ in den Mund nehmen, sich dabei über Leadsoli aufregen, die sie heute nicht minder bei ihren Lieblingsbands gleicher Schiene wiederfinden, denen es partout nicht einleuchtet, das sie sich mit ihrer verlogen spießig doppelmoralischen Fehleinstellung im Kreise drehen! 8/10

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