TYTAN – Justice Served

05 tytan

VÖ: 26.05.2017
(High Roller Records)

Style: N.W.O.B.H.M.

Homepage:
TYTAN

Zweiunddreißig Jahre nach ihrem genialen 'Rough Justize' Debüt legen TYTAN endlich ihren 'Justice Served' getauften Zweitling auf den Tisch. Der Gitarrensound ist sogar etwas räudiger als auf dem 1985er-Debüt ausgefallen, was der Scheibe richtig liebenswerten Charme verleiht. Um dieses Album wirklich zu mögen, muss man felsenfest überzeugter N.W.O.B.H.M.-Maniac sein. Das sich die lange Wartezeit durchaus gelohnt hat, zeigen dynamisch im flotten Tempo gebrachte Rock n' Rollbrecher „Love You To Death“ (nach klassisch futuristischem Keyboard-Intro), „Spitfire“ oder das im Stil einer fetten Proberaumsession eingespielte Instrumental „Billy Who“. Kraftvolle Midtempohämmer der Prägung „Reap The Whirlwind“ und fett riffrollend orientierte Uptempokracher („Fight The Fight“, „Hells Breath“) wo das Keyboard als Effektgerät eingesetzt geheimnisvoll mystische Atmosphärensilhouetten erzeugt, verfügen über ein ebenfalls hochwertiges Qualitätspotential. Vergleichbar zum Debüt kommt das Tastengerät nicht mehr so dominant in den Vordergrund gestellt zum Einsatz, dafür haben die Gitarren mehr Spielraum zwecks Entfaltung, der sich in sägenden Riffkaskaden bemerkbar macht. Wer mit der Einstellung an 'Justice Served' herangeht, ein ähnlich dem Debüt phasenweise extrem dominant Keyboardlastiges Gesamtwerk vorzufinden, wird enttäuscht sein und sollte an dieser Stelle besser aufhören mitzulesen. 'Justice Served' ist um einiges anders, dennoch sind die Stilmittel noch immer die selben und es sind nach wie vor TYTAN! Im völligen Gegensatz zu den oft Gitarren dominiert schnellen Stücken, die sich keine längeren Duelle mit dem Keyboard mehr liefern, bildet das ruhige sehr akustisch gewebte „Midnight Sun“ einen ergreifend gefühlvoll ruhigen Ausgleich, ehe es erneut in die Vollen geht! Das mir schon letztes Jahr vom heftig mitreißenden Livegig im Rahmen des Headbangers Open Air-N.W.O.B.H.M.-Special bekannte Riffgewitter „Forever Gone“ verteilt einschließlich hymnen haftem Gesang plus effektiver Keyboardunterstützung im Hintergrund wieder genau jenen unverzichtbar wichtigen Touch atmosphärischer Magie, die neben kompakter Riffdynamik das großartige Debüt auszeichnet. Der TITAN ballt kräftig seine stählerne Faust. Faszinierend, was dem Fünfer angeführt von Bassist Kevin Riddles und Sänger/Rhythmusgitarrist Tom Barna hier gelungen ist. Statt einfach nur eine simpel wirkende Kopie vom über drei Dekaden zurück liegenden Debüt einzuspielen, wurde sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt – Vielseitigkeit ist auch 32 Jahre später... Trumpf! Der von per Keyboard erzeugten Orgelklängen aufgelockerte Stampfer „One Last Detail“ rockt im klassischen Easy goin' Surf n' Roll-Modus, während „Worthy Of Honour“ zunächst gediegen akustisch verträumt Singer Songwriter behaftet ins Gehör dringt, ehe sich das Stück bevor es in Langatmigkeit auszuarten droht, zur mächtig explosiv ausufernden Stadionrock-Orgie im Breitbandformat steigert, die elegant mit feinen Orgelsilhouetten ausklingt. „The Cradle“ läutet voluminös heroisch in traditionelles N.W.O.B.H.M./early MAIDEN-Stilmuster gekleidet, leidenschaftlich gesungen mit herrlichen Twingitarrenharmonien, feinen Leadsoli, tonnen schwer drückenden Titanen-Riffs, ratternden Bassläufen, packenden Rhythmus/Tempowechseln, angetrieben von wuchtigem Drumming und toller Melodieführung zum rasanten Schlußfinale. Holy Shit (!) macht das Ding süchtig... je öfter ich es höre, desto mehr Details kristallisieren sich heraus.

Fazit: Fesselndes TYTAN-Comeback, das fast an das bärenstarke 'Rough Justize' Debüt heran reicht. Für mich gehört 'Justice Served' zusammen mit der neuen MYTHRA und CLOVEN HOOF zu den N.W.O.B.H.M.-Top-Jahres-Highlights 2017. Ergo: - Ein kräftiges Hoch auf TYTAN! 9/10

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