ALESTORM – No Grave But The Sea

05 alestorm

VÖ: bereits erschienen
(Napalm Records)

Style: Folk Metal

Homepage:
ALESTORM

Neues von der schottischen Freibeutercrew ALESTORM bedeutet im Klartext: Seesack packen, auf ins Abenteuer ziehen, ausgelassen tanzen, bis der Rum in Strömen fließt! Auf ALESTORM ist wie gewohnt Verlass. Insgesamt klingt „No Grave But The Sea“ um einiges epischer ausgefallen als der bisherige Backkatalog, ansonsten hat sich bei der schottischen Freibeutercrew nicht gravierend viel geändert. So schön kreuzchaotisch lustig das klischeebehaftete Bild des Suffkasperlebens bei „Mexico“, „Bar ünd Imbiss“ auch sein mag, so abnervend wirkt es bei lyrischen Verfehlungen wie „Fucked With an Anchor“. ALESTORM nehmen sich oft selbst nicht allzu ernst, schlagen allerdings nicht nur bei Mr. Bowes Gesang neben melancholischer durch den Epic-Faktor teils auch Spannung erhöhender Folknote zwischendurch bärbeissige Töne an. Geigen, Bläser, Keyboard und Akkordeoneinsatz dürfen bei direkt im Einklang stehenden Freibeuterhymnen vom Typ „Alestorm“ (wobei sich das gewagte Experiment moderner Death/Thrash-Shouts überraschend gelungen einfügt), „Pegleg Potion“ oder dem gefühlvoll mit Akustikgitarre ausklingende „Treasure Island“ traditionsgemäß nicht fehlen. Einige Passagen liegen heftig an der Grenze zum Kitsch, doch ALESTORM wären nicht ALESTORM gelänge es ihnen nicht rechtzeitig die Kurve zu bekommen, ohne das es zu Nintendolastig wird. „To The End of the World“ gönnt sich sogar dreist den Luxus, andeutungsweise Shouts der Extrem-Metal-Schiene zu entnehmen. Das dieses Album fast zeitgleich mit dem 5. Teil des Kinofilms „Fluch der Karibik“ erscheint, muss nicht unbedingt geplant sein. „No Grave But The Sea“ ist im Grunde genommen purer Seefahrerspaß ausgelebt in facettenreicher Abwechslung. Härtetechnisch lässt das von Singalongs, Witz, Finesse, feinster Melodieführung verbunden mit effektiv unter die Haut gehendem Schunkelflair gezeichnete Album, dessen lustig chaotisch, irrwitzig sich selbst parodierender Inhalt diverser um Rum, Bier, Abenteuer und Met bis keiner mehr steht zum Tanzen und Trinkfreudigen Feiern lädt, so viel wie gar keinen Zweifel an der von Schiffskapitän Bowes zielsicher auf Kurs liegend geführten Piraten-Crew aufkommen.

Fazit: ALESTORM spalten abermals Gemüter. Metalfans, die gar nicht auf experimentellen Folk Metal, sich selbst parodierenden Spaß mit Piratenego können, werden diesen Silberdreher meiden. ALESTORM-Fanatics können sich vom pure Abenteuerlust, Bier und Met liebenden Gute Laune-Piraten-Folk-Metal der hart am Wind segelnden Schottencrew berauschen lassen. Yo-ho-ho! 7,5/10

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