ELUVEITIE – Evocation II: Pantheon

08 eluveitie

VÖ: 18.08.2017
(Nuclear Blast Records)

Style: Folk

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ELUVEITIE

Ungewöhnlich waren die Schweizer ELUVEITIE tatsächlich schon immer, was auch dieses auf heidnisch - keltische Naturgottheiten (Artio, Cernunnos, Ogmios, Esus, Belenos, Taranis etc.), gemünzte Folkrockalbum dem es weder an knackiger Würze noch gesundem Beat inklusive geheimnisvoll abenteuerlich mystischer Atmosphäre mangelt, unmissverständlich zeigt. Dafür sorgen akkustische Gitarre, Flöten, Geigen und eine ruhig öfters mehr in den Vordergrund stehen dürfende Drehleier, warum sie wenn überhaupt nur gemäßigt eingesetzt wird, bleibt mir ein Rätsel. Der keltischen Pferdegöttin Epona wird bei gleichnamigem Stück ebenfalls gehuldigt. „Lvgvs erinnert zu Beginn an das bewährte Trinkerlied der BOTS „Was wollen wir Trinken“ (7 Tage lang). Parallele Strukturen von „Artio“ finden sich meines Erachtens im Abenteuerfilm „Rob Roy“. „Belenos“ lässt mit verstecktem Augenzwinkern Songstrukturen erkennen, die „Evocation I“ ähnelnd, erinnern, dabei kommt mir unweigerlich „Inis Mona“ in den Sinn. Beim Gesang hält sich Bandkopf Chrigel abermals wie schon beim ersten Teil „Evocation I – The Arcane Dominion“ sehr dezent im Hintergrund, um der neuen mit einem feinfühligen für solche Musik charismatischen Organ gesegneten Hauptvocalistin Fabienne Erni mehr Freiraum für den Gesang einzuräumen. Musik für Geist, Herz, Seele, etwas für den Spirit. „Antvmnos“ (laut Inselfolk-Variante auch besser unter dem Titel „Scarborough Fair“ bekanntes Klassikerstück verführt als verträumter Genusshappen, zum genussreichen die Seele im romantisch melancholischen Stil Baumeln lassen. Vielseitig detail-facettenreich geben sich ELUVEITIE auf „Evocation II Pantheon“ wiederum keine Blöße, obgleich der Heavy Metal Anteil komplett ausgeblendet wurde, womit dieses Album viel eher Hörerschaften von Acts wie FAUN ansprechen dürfte, statt felsenfest überzeugte Metalpuristen. Auch dafür, soviel wissen eingefleischte Die Hard-Fans des Schweizer Folkmetalhaufens – sind ELUVEITIE bekannt. Das sie weitaus härter können, ist ebenso wenig ein Geheimnis. Es verwundert keineswegs, das die Texte was auch bei „Evocation I – The Arcane Dominion“ der Fall gewesen ist, wieder möglichst authentisch den Kelten nahe kommend, im historisch belegten Stil der gallischen Sprache gehalten sind, wodurch selbst Materie unkundige noch etwas lernen. Instrumentale, gesprochene Textauszüge, Naturgeräusche sowie geflüsterte Teilpassagen sowie ins träumerische Feld abgleitender Gesang dürfen ebenso wenig fehlen. Dieses Album zeigt es deutlich: ELUVEITIE sind auch ohne metallisches Fundament überzeugend. 8,5/10




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