NAMELESS DAY RITUAL


Mailer vom 11.03.16
Interviewpartnerin: Asya (voc.)

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NAMELESS DAY RITUAL

Die bulgarische Metal-Szene ist im Aufbruch begriffen und mit NAMELESS DAY RITUAL hat jetzt eine Band ihren ersten Tonträger bei uns veröffentlicht, die für die junge bulgarische Szene steht. Sängerin ASYA hat sich etwas Zeit genommen und uns einige Fragen beantwortet.

FFM-Rock: 
NAMELESS DAY RITUAL dürften den meisten unserer Leser noch unbekannt sein. Erzählt doch mal ein bisschen über Euch. Wie lange gibt es die Band schon und wie lief Eure Karriere bisher?

Asya:
Hallo zusammen. Nun, die Geschichte began 2013. NDR existierten und irgendwie auch nicht. LACHO (LACHEZAR GEORGIEV - unser Drummer und Produzent) und ich waren die Köpfe hinter den ersten zwei Songs. Wie bei jeder neuen Idee klappte nicht alles sofort und so verging einige Zeit und wir fanden glücklicherweise die richtigen Leute um NDR so zusammen zu stellen, wie man die Band heute sehen und hören kann.
Alle von uns haben einen ernsthaften musikalischen Background. Wir haben schon in anderen Bands gespielt und einige haben immer noch Side-Projects, die dich überraschen werden.  ANGEL DYULGEROV, einer unserer Gitarristen ist Mitglied bei einem Hip Hop Projekt und ich habe eine chillige Jazz Band, haha.
Wie auch immer, die Metalszene haben wir irgendwie nie verlassen, aber als Musiker hast du immer mehrere Wege um dich auszudrücken.
Wir hatten auf jeden Fall einen tollen Start und supporteten die Australier KARNIVOOL in einer der angesagtesten und coolsten Locations überhaupt, dem Terminal 1. Später hatten wir dann die Ehre, dass uns das Management von ZAKK WYLDE persönlich auswählte um mit BLACK LABEL SOCIETY in einer großen Konzerthalle in Sofia zu spielen. Darauf folgten dann noch einige Festivals aber wir sind immer noch Newcomer und daher hoffe ich, dass das Beste noch vor uns liegt.

FFM-Rock:
Euer Debüt „Birth“ gehört sicher zu den besseren Veröffentlichungen, aber bei den vielen Neuerscheinungen ist es für den Hörer kaum noch möglich den Überblick zu behalten. Was unterscheidet Euch und Eure Musik von anderen Bands?

Asya
:
Ich glaube, was uns unterscheidet ist, dass wir eine Platte gemacht haben, ohne uns wirklich darum zu kümmern was grade in der Musikszene abging, und welche Einflüsse momentan angesagt waren. Wir haben gemacht was wir wollten und haben uns nicht mal darum gekümmert, ob es irgendeinem Stil entsprach. Wenn es sich richtig anfühlt, dann ist es richtig. Das war unser Prinzip und ich glaube, das hört man dem Album auch an.

FFM-Rock:
Welche Songs des Albums sind am ehesten charakteristisch für die Band und könnten als Anspieltipp dienen?

Asya
:
Charakteristische Songs gibt es nicht und man sollte sie auch nicht einzeln hören, denn es ist ein Ganzes. Alles ist wichtig, das Timing, die Songreihenfolge und auch die Texte leisten ihren Beitrag. Ich denke, es wird nie einen charakteristischen NDR-Song geben. Ich stelle mir Musik so wie Wasser vor, es ist immer in Bewegung und dringt in jede Spalte.

FFM-Rock:
Wie seid ihr aufs Albumkonzept über die Existenz und die Identität des Individuums gekommen und könnt ihr uns ein bisschen mehr über die Umsetzung des Konzepts in Text und Musik sagen?

Asya:
Wir beschreiben hier ein bisschen unsere eigene Geschichte. Es hat uns einige Zeit gekostet, um zu realisieren, was wir geschaffen hatten. Es gibt da diesen Moment, wo man einen Schritt zurücktreten muss, um einen Blick aufs Ganze zu werfen. Es war die ganze Zeit über ein Prozess. Die Texte wurden meistens von den Bildern inspiriert, die die Musik gezeichnet hat. Ich versuche die Emotionen sich ausweiten zu lassen, statt sie nur die Musik, die Texte und Melodien begleiten zu lassen.

FFM-Rock:
Die meisten Gruppen können von ihrer Musik alleine nicht leben. Wie sieht das bei Euch aus, habt ihr noch normale Alltagsjobs?

Asya:
Das ist leider die traurige Realität. Wir versuchen unseren Lebensunterhalt hauptsächlich mit der Musik zu bestreiten. Ich kann aber nicht verhehlen, dass es manchmal ein Abenteuer ist und man nie weiß, wo einen diese Art des Lebens hinführt. Ich habe einen Abschluss in Englisch und unterrichte von Zeit zu Zeit. Ich bin froh, dass das eine einigermaßen profitable aber durchaus auch eine künstlerische Beschäftigung ist. J
Der Rest der Band lebt aber nur von der Musik.

FFM-Rock:
Ihr kommt ja aus Bulgarien. Wie sieht die Metalszene dort aus? Gibt es Auftrittsmöglichkeiten und habt ihr Kontakte zu anderen Bands?

Asya
:
Die bulgarische Szene blüht grade richtig auf. Viele große Bands kommen zu uns und es gibt viele Festivals und Auftrittsmöglichkeiten, was wirklich toll ist. Es gibt Medien die sich speziell mit Metal beschäftigen aber trotzdem ist es noch viel Arbeit bis sich wirklich eine funktionierende Industrie entwickelt hat.

FFM-Rock:
GENE SIMMONS (KISS) hat in einem Interview die Fans und die Alles-Umsonst-Mentalität im Internet für den Niedergang der Rockmusik verantwortlich gemacht. Wie steht ihr dazu, ist das Internet eher Fluch oder Segen für neue Bands?

Asya:
Ich glaube, das stimmt teilweise. Die Metalszene wird zum großen Teil von ihren Fans, wie eine große Familie von Outsidern, unterstützt. Wenn diese allerdings träge und gleichgültig werden, dann wird es finanziell und mental schwierig. Auf der anderen Seite kann man einer sich entwickelnden Industrie nicht die Schuld geben. Man muss sich eben anpassen. Die Fans müssen eines wissen: Wenn sie die Musik kostenlos runterladen, dann bekommt der Künstler nichts. Sie müssen also mehr bezahlen, wenn sie ihn live sehen wollen, denn er muss ja irgendwie über die Runden kommen. Dieser Prozess betrifft beide, Künstler und Fans.

FFM-Rock:
Unser Chefredakteur fragt an dieser Stelle immer nach einer lustigen Geschichte oder einer Touranekdote. Habt Ihr da etwas zu erzählen?

Asya
:
Im Moment kann ich mich da an nichts Besonderes erinnern. Natürlich haben wir unseren Spaß und es ist auch die übliche Menge Bier im Spiel aber bis jetzt nichts wirklich Spannendes. J

FFM-Rock:
Zum Abschluss dürft ihr jetzt alles loswerden was unsere Leser unbedingt noch erfahren sollen.

Asya
:
Liebe Grüße an alle Leser und ich hoffe, wir sehen uns bald.

FFM-Rock:
Vielen Dank für Deine Zeit und alles Gute für die Zukunft.

Andreas von FFM-Rock

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