EISHEILIGE NACHT - Bochum, Ruhrkongress

Konzert vom 28.12.14 Bochum, Ruhrkongress

Supports: Saltatio Mortis, Heldmaschine, Unzucht

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SUBWAY TO SALLY
SALTATIO MORTIS
HEDLMASCHINE
UNZUCHT

Kritik:

Da macht die Eisheilige Nacht heute, mit -6 Grad ihrem Namen ja mal wieder alle Ehre. Doch erst einmal heißt es Grübeln, denn die A1 ist wegen Glätte gesperrt und der Umweg von gut 30 km passt nicht wirklich zum gehetzten Blick auf die Uhr. So rausche ich erst zum ersten Song von Unzucht in die mauschelig warme Halle. Und sofort weiß ich wieder, warum ich den Ruhrkongress so sehr schätze. Der Sound ist einfach traumhaft. Komplex und satt im Klang kommen die aktuellen Songs der "Venus Luzifer" dementsprechend voll zur Geltung. Dementsprechend gut ist auch die Stimmung des feierlaunigen Publikums heute Abend, das der Band große Unterstützung entgegen bringt. Dementsprechend ist die Laune der Band. Vor allem das Grinsen von Sänger Daniel reicht am Ende des Sets von einem Bühnenrand zum anderen. Schade eigentlich, dass es mit den 7 Songs nach gut 30 Minuten schon viel zu schnell zu Ende ist.  So sind die Reaktionen auf Unzucht dementsprechend laut und anhaltend.

Setlist Unzucht:

Rosenkreuzer
Deine Zeit läuft ab
Schwarzes Blut
Nur die Ewigkeit
Unendlich
Entre dos Tierras
Engel der Vernichtung

Da wir ja hier auf der Eisheiligen Nacht sind, geht es mit dem Umbau natürlich sehr fix, wie bei einem gut geschmierten Uhrwerk. Fast schon traditionell kommt Erik Fish vor jeder Band auf die Bühne, um diese entsprechend vorzustellen. Als dann Heldmaschine (ex Völkerball) auf die Bühne kommen, sind meine Erwartungen zu Beginn zwiegespalten; ist dieser Rammstein-Klon doch dermaßen frech, unverblümt und wirklich komplett ohne eigene Einflüsse. Doch spätestens nach den ersten beiden Songs wird klar, warum Heldmaschine trotz dieser Kritikpunkte definitiv alles richtig machen. Denn der agile  Fünfer weckt genau jene Sehnsucht auf alte Rammstein Gassenhauer, auf die der eingefleischte Rammstein-Jünger erster Stunde seit Jahren schon vergeblich wartet. Denn das, was Rammstein mit künstlerischer Komplexität und deutlich mehr Sanftheit in den letzten Jahren veröffentlichen, das knallt einem Heldmaschine in völligem Gegensatz hier, auf den ersten beiden Rammstein Scheiben räubernd, mit absoluten Zuckersound um die Ohren. Und spätestens jetzt weiß man, wie perfekt dieser fast unverschämte Plagiatismus live funktioniert. Ein fetter, kraftvoller Brecher-Riff nach dem anderen wird ins Volk geschmettert. Nackenbrecher reiht sich an Nackenbrecher und 8 Stücke später stellt sich die Frage: Wer braucht noch Rammstein ? Heldmaschine ersetzen die Berliner hier wahrlich meisterhaft. Gerne wieder Jungs. Ein weiterer schneller Umbau, eine erneute Ansage von Erik und Saltatio Mortis entern die Bühne. Ein machtvoller Anheizer, der die Massen sofort beherrscht und dem man aus der Hand frisst. Jeder, der die Jungs kennt, weiß was nun folgt. Die Halle kocht. Die Fanbase heute ist beachtlich, singstark und verdammt gut gelaunt. Der Sound der acht Spaßvögel verdient das Prädikat perfekt, die Songauswahl besticht und lässt kaum Wünsche offen während der Ruhrkongress immer mehr brodelt. 65 Minuten, lockere Sprüche und ein Bad in der Menge; später bleibt nur eine Aussage. 1+ und Daumen hoch ! Niemand beherrscht es so sehr wie Saltatio Mortis, das Publikum mitzureißen oder mit einzubeziehen. Der heimliche Headliner hat also ausnahmslos alle Erwartungen erfüllt.

Setlist Saltatio Mortis:

Früher war alles besser
Idol
Sündenfall
Prometheus
Uns gehört die Welt
Eulenspiegel
Willkommen in der Weihnachtszeit (neuer Song)
Wachstum über alles
Nur ein Traum
Satans Fall
Koma
Wo sind die Clowns? (Neuer Song)
Ode an die Feindschaft
Habgier und Tod
Worte
Spielmannsschwur

Eine letzte Pipi- und Rauchpause leert die Halle noch einmal beachtlich. Die letzten sind kaum zurück, da entern bereits Subway to Sally die Bühne. Gerade zu Beginn fackelt man viele Pyros und Feuer, setzt zum Großteil auf Stücke der letzten beiden Alben und platziert nur sehr wenige alte Gassenhauer in der Setlist. Der Sound ist gerade in puncto Lautstärke brachial. Hier hat man wirklich eine große Schippe drauf gepackt. Leider verwässert dies ein wenig den klaren Sound des Abends, der seine Klangbrillanz lediglich bei den ruhigen, balladesken Stücken zurück gewinnt. Schade nur, dass Subway to Sally sich

mit steigendem Alter auf einer ständig dunklen Bühne verstecken. So besitzt der Löwenanteil des Sets nur sehr rudimentäre Beleuchtung. Kommt schon Leute, so tief sind die Falten doch noch gar nicht. Mut zur Lücke. Der selbsternannte Höhepunkt ist die ansatztlose Zugabe, bei der Saltatio Mortis mit auf die Bühne strömen. Beide Bands spielen ab hier die kommenden 4 Songs zusammen, covern sich gegenseitig oder unterstützen sich stimmig. So brennt man ein machtvolles musikalisches Feuerwerk ab, das nach dem obligatorischen Julia und die Räuber nach gut 90 Minuten ein Ende findet. Bleibt das abschließenden Fazit: Die Eisheilige Nacht erfreut sich nicht umsonst Jahr für Jahr großer Beliebtheit. Die vertretenen Bands haben ausnahmslos gerockt und zur Gänze überzeugt. Die Organisation lief wie üblich wie das berühmte Schnürchen und der Sound der vier Truppen war eine echte Offenbarung. Value for Money möchte ich behaupten. Auch 2014 konnte man mit diesem Event rein gar nichts falsch machen. Fehlt eigentlich nur noch eins. „…und der SCHREI !!!!“

Setlist Saubway To Sally:

Warte, Warte
Schwarze Seide
Feuerland
Wo Rosen Blüh´n
Wenn Egel hassen
Traum vom Tod II
Unterm Galgen
Grausame Schwester
Arme Ellen Schmitt
Für Immer
Im Weidengarten
Das schwarze Meer
Tanz auf dem Vulkan

"Gipfeltreffen" mit Saltatio Mortis

Sieben
Kleid aus Rosen
IX
Spielmannsschwur
Veitstanz
Julia und die Räuber



Weitere Bilder vom Konzert gibt es >hier<

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