LOCH VOSTOK – Opus Ferox II - Mark Of The Beast

04 lochvostok

VÖ: 19.04.24
(ViciSolum Productions/Rough Trade)

Genre:
Progressive Metal

Homepage:
LOCH VOSTOK

Kann man bei einer Band, die seit ihrer Gründung im Millenniumsjahr 2000, gerade ihr neuntes Album veröffentlicht noch von einem Geheimtipp sprechen? Mir zumindest kam bislang immer mal wieder der Bandname unter, ohne dass ich mich jedoch näher mit dem Quintett aus dem schwedischen Uppsala befasst habe. Sollte das frühere Material genauso klingen wie der jetzt zweite Teil der „Opus Ferox“-Triologie, dann darf ich durchaus von einer musikalischen Bildungslücke sprechen. Dominiert werden die zehn top produzierten Tracks mit einer Gesamtspielzeit von knapp 49 Minuten vom überaus talentierten Klargesang von Frontmann Jonas Radehorn, der in Teilbereichen, und hier explizit bei seinen emotional gesungenen Parts, etwas an Tom S. Englund von EVERGREY erinnert. Die Musik des Quintetts gestaltete sich sehr vielfältig und abwechslungsreich. Auch wenn der melodisch progressiv ausgelegte Opener „Distant Assistance“ durch gelegentliche Growls recht modern und mehr im Uptempo agiert, er erweckt zwangsläufig die Aufmerksamkeit des Hörers. „Cult Status“, deutlich hymnischer und im gesamten ruhiger ausgelegt, offenbart erneut diese tragende Rolle des Leadgesangs. Die Vorabsingle „The Great Wide Open“, die mich auf diese Band überhaupt gebracht hat, zählt zu einer der besten Melo Prog Nummern, die mich in den letzten Jahren gepackt hat. Das Timbre in Radehorns Stimme erinnert hier etwas an Andy B. Franck von BRAINSTORM in seinen ruhigeren Parts. Deutlich frickeliger im Bereich der Gitarren arrangiert, aber gesanglich genauso spannend intoniert, folgt mit „Children Of Science“ das nächste Album-Highlight. Der Growl-Anteil, wenn man von diesen gelegentlichen Ausflügen in den Stücken überhaupt sprechen kann, erhöht sich dann bei „Senses“ auf sehr interessante Art und Weise. Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY) kommt mir hier als Vergleich in den Sinn. Elektronische Synthie-Spielereien, wie man sie gelegentlich bereits zu hören bekam, leiten „Drastic Measures“ ein. So richtig schön groovig frickelig wird es mit „Rebel Command“. Pumpende Bassläufe, Synthie-Teppische und ein markanter Gesang lassen den Song richtig kräftig aufleben. Mit einer gewissen Theatralik, wie man sie z. B. bei KAMELOT findet, runden die Schweden ihr starkes Album mit „Lords Of Inanimate“ und „Ancient Body Switching Ritual“ dann auch noch sehr interessant ab.

LOCH VOSTOCK haben mit „Opus Ferox II - Mark Of The Beast“ in mir definitiv einen neuen Fan dazu gewonnen. Das Album bietet für einen traditionellen Prog-Metal Fan so ziemlich alles auf und verschließt sich auch nicht vor modernen Einflüssen. Klasse!

Punkte: 8,5/10

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