BOURBON DREAMS - Nidderau, Schlosskeller Windecken


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Support: Stoned Immaculate, Acoustic-Duo
Konzert vom 03.05.08

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Die Tage werden länger, die Nächte lauer und der Nidderauer Schlosskeller hat traditionsgemäß den Klappstuhl ausgegraben, was soviel bedeutet wie den Biergarten eröffnet. Doch am Abend des 03.05.2008 steigt man wieder ins geheiligte Kellergewölbe hinab. Am Eingang bekommt jeder Gast, der den Flyer zur Veranstaltung parat hält, erstmal einen kleinen Bourbon zum Aufwärmen und dann darf er sich auch schon dem musizierenden Trio, welches irrtümlicherweise als ACOUSTIC-DUO angekündigt wurde, hingeben. BOURBON DREAMS Drummer Thorsten Dietrich am Kajon und sein Frontmann Chris Koronakis (welcher sich heute als "Radioactiveman" ankündigen lässt) samt Akustikgitarre begleiten Quin, welcher als Freund der Band gilt und bereits bei vielen Jam-Sessions, welche die Frankfurter Bluesrocker gerne nach ihren Konzerten veranstalten, unter Beweis gestellt hat, dass er eine wunderbar soulige Stimme hat. So spielen sich die drei quer durch ein Set von bekannten, teils lange vergessenen Rock/Blues-Nummern und würzen dies mit amüsanten Ansagen. Quin überzeugt als sympathischer Entertainer und alle bekommen ihr Fett ab: Der Radioactiveman, die Musiker der anderen Bands, Zuschauer und allen voran George W. Bush. Als die Band mit einem Tribut an Jim Morrison schließt, machen sich STONED IMMACULATE bereit, die Bühne zu entern. Mit großen Vorschusslorbeeren macht sich die DOORS-Tributeband daran, diesen gerecht zu werden. Und bereits nach den ersten Tönen steht fest: Man versucht erst gar nicht, originell zu wirken und dabei Gefahr zu laufen einen blasphemischen Schein auf Jim Morrison und seine Hinterlassenschaft zu werfen. STONED IMMACULATE ist eine Tributeband, die ihrem Namen alle Ehre macht. Sie ziehen den Hut vor ihren Helden und geben dem Publikum ein Stück aus der Zeit, die die Bandmitglieder selbst niemals erlebt haben. Umso erstaunlicher die Authenzität, die das Quartett austrahlt. Allen voran Sänger Marco weiß zu überzeugen. Er scheint die Rolle seines Lebens zu spielen. Lehnt sich in den Mikroständer, schreit unerwartet euphorisch und schmeißt sich auf den Bühnenboden. Es bereitet ihm augenscheinlich großes Vergnügen und auch seinen Mitstreitern gelingt eine glaubwürdige, weil weitestgehend optisch unauffällige Performance. Spieltechnisch gibt es nichts zu mäklen. Den Spirit haben die Frankfurter eingefangen und im Schlosskeller verbreitet. Entsprechend wurden sie mit stehenden Ovationen verabschiedet, auch wenn "The End" und einige andere Klassiker im Set ausgelassen wurden. Jetzt geschah erstmal eine ganze Weile nichts. Die Vorfreude auf BOURBON DREAMS war förmlich greifbar. Die nicht allzu zahlreichen Besucher haben die Band bereits des öfteren im Raum Nidderau bewundern dürfen und sind entsprechend auf eine schweißtreibende Rock'n'Roll-Show vorbereitet und innerlich mit Bourbon angeheizt. Als die Band endlich die Bühne betrat, war deutlich zu erkennen, dass nicht nur das Publikum dem Hochprozentigen gehuldigt zu haben schien. Auch Frontsänger und Leadgitarrist Chris (aka Radioactiveman) schien ein wenig zu tief ins Glas geschaut zu haben. Aber das hat der Stimmung beim stets zu illustren Showeinlagen aufgelegten Griechen noch nie äußerst beeindruckt. Heute Abend indes unterließ er das Gitarre spielen fast gänzlich und überließ viele Passagen Rhythmusgitarrist und Keyboarder in Personalunion Thilo Brauns, welcher bereits bei STONED IMMACULATE die Tasten zum Glühen brachte. Die Ansagen peitschten das Publikum auf und jeder fühlte sich dem lallenden Frontman verbunden. Was auch über die Tatsache hinwegtäuschte, dass der Gute am heutigen Abend kaum einen Ton traf und auch gerne alternative Textideen einbrachte wie "I know this guy, his name is Quin, sometimes he's fat, sometimes he's thin" Nunja erheiternd ja, songdienlich...nicht unbedingt. Neu im Program hatten die lustigen Gesellen aus Mainhatten den STEPPENWOLF-Evergreen "The Pusher", was vielen der älteren Zuschauer ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Lange nicht mehr gehört und erst recht nicht derart energisch. Leider endete das Set viel zu früh und die Bands plus musizierendes Publikum eröffneten eine inoffizielle JamSession im Schlosskeller zu Nidderau. Ein feuchtfröhlicher Abend und eine noch viel feuchtfröhlichere Nacht neigte sich dem Ende mit der Erkenntnis, dass Rock'n'Roll nicht immer perfekt sein muss.

 

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