The Kabeedies machen Pop, der sich wie Starthilfe anfühlt. Und dabei aber auf
langer Strecke nichts an Substanz einbüßt. Ineinander gepoltert sind die vier im
Jahr 2007, irgendwo zwischen Schule, College, MySpace und dem existenziellen
Bock, Musik zu machen, zu der man aber sowas von tanzen kann. Ihre ersten Gigs
waren dann auch nicht weniger als der Anti-Pink-Floyd: In 20- Minuten-Sets
(nicht Songs!) tauchten sie auf den umliegenden Bühnen ihrer Heimatstadt Norwich
im Osten Englands auf und sprengten in all ihrer energetischen Pop-Kompaktheit
schnell den Rahmen der hiesigen Szene. Es folgten Einladungen zu den großen
britischen Festivals (Glastonbury und Co.) und für Live-Sessions bei der BBC 1.
Damit treten The Kabeedies in die Fußstapfen einiger ihrer größten
Lieblingsacts, wie The Orange Juice, The Smiths, The White Stripes und
Blur.
Unter dem Banner des ersten Albums "Rumpus” (in England 2009, in
Deutschland mit einer Verzögerung von einem Jahr erschienen) fand die in ihrer
Heimat so heiß gehandelt und euphorisch betanzte Band auch erstmals Zeit hiesige
Bühnen anzuwählen. Zusammen mit ihrem smarten Geheimtipp-Status gelang es ihnen
dabei ohne Mühe, einen legendären Gig auf dem Hamburger Dockville-Festival
aufzufahren. Erst nach drei Zugaben ließ das Publikum sie gehen. Und noch so
einiges ist dieser außergewöhnlichen Band innerhalb kurzer Zeit widerfahren. Zum
Beispiel dass ihr eingangs erwähnter markiger Songschnipsel, aus dem Stück "Come
On", die Microsoft-Kampagnge weltweit aufputschte. Aber auch Touren und Konzerte
mit unter anderen Darwin Deez, Hurts, Everything Everything und CSS.
Im
Frühjahr 2012 erschien nun mit "Soap" das zweite Album. Behalten haben sie
sichdarauf ihre juvenile Power, den hintersinnigen Pop, der dabei voll Stoff
nach vorne zieht und auf dem Cover gleich auch wieder mit der kleinen Kabeedies-
Trademark aufwartet: Hysterische Tanzmoves aus dem frühen letzten Jahrhundert
(eins ihrer zappeligsten Stücke im Set huldigt ja dem "Jitterbug"). "Soap"
klingt dabei allerdings noch mal ausgefeilter, noch konzentrierter, noch
pointierter. An dieser Band und ihrer skrupellosen, entfesselten Mischung aus
P!O!P!, Afrobeat, Post - Punk, Rockabilly - Moves und breitem Grinsen
führt
kein Weg vorbei. Außer vielleicht man will einfach keine gute Zeit
haben.