W.A.S.P. bleiben mit Golgotha den biblischen Gruselgeschichten treu, die schon auf Babylon (2009) zum Einsatz kamen: die titelgebende Schädelstätte ist der Ort, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Sechs lange Jahre mussten treue Blackie-Lawless-Fans auf neuen Stoff warten – und die haben sich verdammt nochmal gelohnt! Golgotha bleibt der Linie von Babylon und Dominator treu und schwingt sich zu erstklassigen und hochmelodiösen Metal-Hymnen auf, bei denen auch balladeske Untertöne nicht fehlen dürfen. Ein zeitloses Stück Musik, das einmal mehr beweist, um wieviel ärmer die Szene ohne W.A.S.P. wäre!
Rebellious Spirit
Jugend forscht! Oder aber: forsche Jugend? Egal wie man die Begriffe dieses kleinen Wortspiels zusammensetzt, es trifft in jedem Fall auf Rebellious Spirit zu. Die süddeutschen Hardrock-Newcomer, die bereits 2013 mit ihrem Debut Gamble Shot für Furore gesorgt haben, sind wieder da und präsentieren sich auf ihrem zweiten Album Obsession noch ein ganzes Stück selbstbewusster und versierter. Zwölf neue Songs haben die vier Musiker Jannik Fischer (Gesang, Gitarre), sein Bruder Jens (Bass) sowie Silvio Bizer (Schlagzeug) und Corvin Domhardt (Gitarre) aufgenommen. Ein rundes Dutzend packender Rocknummern also, mit denen sich vor allem eines dokumentieren lässt: Die Band hat sich erstaunlich weiterentwickelt.
Mit Obsession gehen Rebellious Spirit den folgerichtigen zweiten Schritt und legen in Punkto Härte und Dynamik noch eine ordentliche Schippe drauf. „Man muss sich das mal vorstellen: Als wir die ersten Demos zu Gamble Shot aufnahmen, war Jannik gerade mal 15“, erinnert sich Jens Fischer, „jetzt drei Jahre später, sind wir alle an unseren Instrumenten besser und routinierter geworden, vor allem hat sich Janniks Stimme unüberhörbar weiterentwickelt. Davon profitieren die neuen Songs natürlich enorm.“
Gemeint sind Kompositionen wie der Titeltrack ´Obsession`, eine wilde fast schon ungezügelte Midtempo-Nummer, in der Rebellious Spirit ihre bisherigen Erfahrungen im Rock´n`Roll-Business thematisieren. Das Motto lautet: Obsession is the law!
Restlos überzeugen kann auch die erste Singleauskopplung ´Lost`, ein harter, düsterer Rocksong mit ruhiger Strophe und viel Bombast im Refrain, der bewusst Querverweise zu skandinavischen Bands wie Negative oder Him aufweist. Wie modern Rebellious Spirit ihren traditionellen Rocksound orchestrieren, lässt sich am besten an ´Confidence Men` erkennen, den die Band selbst als „Metal-Riff trifft Tanz-Beat“ charakterisiert und freimütig zugibt, dass „hier eine Spur Industrial Rock nicht zu verbergen ist.“ Ähnlich Positives lässt sich auch über ´Look What I've Become` mit seinem modernen Einstieg und düsteren Einflüssen von Post Grunge vermelden.
Aufgenommen wurde Obsession in Markus Gumballs heiligen Räumen, in denen auch schon Gamble Shot entstand. Diesmal hat der Produzent eine noch stärker motivierte Band vorgefunden, die an Eigenständigkeit, Ideenreichtum und handwerklichen Fähigkeiten enorm zugelegt hat. Die jungen Musiker haben sich stilistisch breiter aufgestellt und unüberhörbar davon profitiert, dass zwischen der Veröffentlichung ihres Erstwerks und den Arbeiten an Obsession zahllose Konzerte und Festivalteilnahmen lagen.
Mittlerweile hat Rebellious Spirit europaweit über 150 Konzerte absolviert, tourten mit Axel Rudi Pell durch meist ausverkaufte Clubs, teilten die Bühne mit Bands wie Europe, Accept, Lordi, Alice Cooper und hinterließen durch ihre powergeladenen Liveshows einen mehr als bleibenden Eindruck!
Ohne Zweifel: Diese Band ist gereift und ihre Karriere hat gerade erst begonnen.
ANFAHRT:
Mit der Bahn:
U4 & U7 Richtung Enkheim (über Konstablerwache) bis Haltestelle "Gwinnerstraße"
Mit dem Auto:
Aus Richtung A66 bzw. Hessencenter kommend, an der U-Bahnstation Gwinnerstraße rechts abbiegen. Aus Richtung Riederwald/Fechenheim kommend per “U-Turn” nach der U-Bahnstation Gwinnerstraße und dann gleich wieder rechts in die Gwinnerstraße abbiegen.