Christian Tolle und sein nunmehr drittes “Project”. Wieder versammelt er illustre internationale Gastmusiker um hier 12 rockige Songs unters Volk zu schießen. Dem einen oder anderen dürften bei den Namen diverser Sänger das Wasser in Mund und Augen zusammenlaufen (denn David Reece, Leon Goewie, Paul Shortino oder Michael Voss können nämlich auf verdammt viele Arbeitstage zurückblicken), mich lässt dies aber relativ kalt. Was zählt ist immer die Einheit eines Songs und diese ist bei Projekten so ziemlich jeder Art selten bis gar nicht gegeben. So leider auch teilweise hier. Rockig, groovige Rock/Rock´n Roll Songs, die man als durchaus solide bezeichnen darf, die aber zu keiner Zeit so etwas wie griffige Hooks oder Wiedererkennungswert besitzen. Und auch wenn ich vor Sänger und Co-Produzent Michael Voss große Achtung habe, so drückt dieser den jeweiligen Produktionen (und auch der vorliegenden) seinen jeweiligen doch sehr persönlichen Stempel auf. Sprich: es klingt nach Voss und nicht nach diversen anderen Namen. Und dies läuft sich in meinen Augen so langsam tot. Zumal der Gute auf Dauer durchaus einige frische musikalische und gesangliche Impulse oder Ideen gebrauchen könnte. So treten die vier hier vertretenen „Sirenen“ jeweils abwechselnd ans Mikro, überzeugen stimmlich auf ganzer Linie, können die Stücke aber trotzdem nicht in Richtung Hit wuppen. Zu unausgereift die so wichtigen Refrains, zu statisch und undifferenziert das Songwriting. „Half That Time“ zeigt in meinen Ohren immerhin einmal wohin die Reise hätte hingen müssen. Catchy, leicht nachvollziehbare Gitarren, amtlich schöner Refrain. Alles fein oldschool aber trotzdem nett. Hier stimmt einfach die gesamt Chemie, was ich bei vielen anderen Stücken nicht behaupten kann. Zu oft anderweitig gehört, zu seelenlos das Songwriting. Das meiste perlt ab. So bleibt mir nur noch einmal das Wort „solide“ in den Raum zu schmeißen, denn mehr hat dieses Projekt leider nicht zu bieten. Hört man, nimmt man zur Kenntnis, vergisst man.
Es mag ja sein, das ich für mein Empfinden Haue bekomme, aber schon lange hat ein Album mich nicht mehr so polarisiert wie Blackburns „Sonic Images“. Mit frischem Line Up zelebriert man nämlich recht anständigen Alternative Rock, der als Besonderheit, kleine Prog und Psychedelic Einflüsse besitzt. Diese vermögen zwar nicht jedermanns Sache sein und gerade sehr kantige, vertrackt pumpende Stücke wie „Alive“ oder „Boundaries“ fordern den Hörer schon merklich. Außerdem fallen diese in meinen Ohren, deutlich hinter den eingängigeren, hochwertigeren Kompositionen zurück. Auch ist zu hören, dass die Waage sich, gegen Ende der Scheibe, deutlich in eine verspielte Seventies Richtung neigt. Die für mich gelungenen und zugkräftigen Stücke tummeln sich dabei eher in der Ersten Hälfte von „Sonic Images“. Geschickt findet man hier eine sehr ausgewogene Balance zwischen kernig, rauer Härte und balladesker Verspieltheit. Eine echte Überwindung allerdings war und ist es für mich, den Gesang von Sänger Tobi auf lange Sicht zu ertragen. Liebe Leute AUA. Das geht ja gar nicht! Schief, krumm, neben der Spur und kaum in der Lage einen einzig langenTon zu halten. Tut mir ja leid dies zu erwähnen, aber irgendjemand muss es ja mal sagen. Vor allem wenn dieser Umstand das Niveau dieser Scheibe um locker die Hälfte nach unten reißt. Musikalisch streut man breit und besitzt auch einige packende Einflüsse, am Mikro tut aber dringend Besserung Not.
Fazit: Breit gefächert kann man musikalisch deutlich Punkte sammeln. Durch den Gesang aber verliert man diese relativ schnell wieder. Leider!
Mit ihrem bereits 3. Album „Long Way to NOWhere“ bringt der deutsche Vierer frischen Wind in das charismatisch, melancholische Post Rock Genre. Ich möchte einmal kess behaupten, dass man allerdings gewisse deutsche Wurzeln, innerhalb des Sounds nicht verleugnen kann. Zwar macht man wenig anders als diverse amerikanische Kollegen, wie zum Beispiel ansatzweise Disturbed, ruhige System of a Down oder Tool, vermittelt aber eine gewisse frische Note und ansprechend abwechslungsreiche Songs. So sind die Zutaten aus melancholisch, traurigen (teilweise zweistimmigen) Gesang, vielen balladesken Parts und fordernd, rau wie düsteren Gitarren absolut stimmig zusammengerührt worden. Dezente, aber griffige Melodien sorgen für ein übriges. So bekommt man mit „Long Way to NOWhere“ schwermütig, traurigen Post Rock, der auch vor Aggression und Gefühl nicht halt macht und eigentlich kaum Anlass zur Kritik bietet. Lässt man sich also auf den aktuelle Sturch Rundling ein, erhält man definitiv, nichts wirklich neues, doch ein grundsolides und manchmal packendes Werk, das voll mit Gefühl und Leidenschaft ist.
Über den räudig, knarzigen Sound des aktuellen Out Of Damage Longplayers mag man streiten, an den hier enthaltenen Songs hingegen, gibt es de facto nichts zu rütteln. Geradlinig, packend drischt der Fünfer, gerade zu Beginn, die ersten Stücke in den Gehörgang. Es grooved, es schreddert und es packt. Druckvoll, dreckige oldschool Riffs paaren sich hier mit verspielten Soli und zweistimmigen versetzten Gitarrenparts und verschmelzen mit viel Melodie und Sänger Andreas aggressiven Shouts, zu einer homogenen Einheit. Klingt irgendwie stimmlich stark nach Mystic Prohecys Roberto Dimitri Liapakis, der Gute. Hier trifft 80´er Jahre Trash in Reinform auf aggressiven Alternativ und Retro Metal. Gerade durch den Gesang sehr familiär zu Mystic Prophecy, kann man diese, sowie alte Sentenced und diverse andere nordische Thrash Einflüsse zusammen ziehen, um sich ein Bild über den Sound von Out Of Damage zu machen. Zugegebenermaßen hätte das Album gegen Ende aber deutlich mehr Abwechslung vertragen können, denn man beginnt sich zu wiederholen.
Fazit: Dreckig, eingängiges Werk, welches gerade zu Beginn fesseln kann. Der als Hommage gedachte knarzige Sound überzeugt mich allerdings wenig bis gar nicht.
Ich darf vorstellen, Klaus Luley. Für Unwissende ex Tokyo/ Craaft Gitarero, der hier seinen eigenen Ideen und Interpretationen auf seinem ersten Soloalbum in die Tat umsetzt. Klampfe, Gesang, Keyboard, der Bursche kann was und weiß auch was er will. So entstand mit Produzent Michael Voss (dessen finishing touches gerade in den Backing Chören deutlich hörbar sind) „Todays Tomorrow“ das man merklich gut 20 Jahre in der Vergangenheit zu sehen hat. Oldschool AOR/ Rock mit sehr bluesiger Note und 80ér Jahre Airplay Attitüde. So greift zum Beispiel der Opener „Can´t Live Without You“ deutlich erkennbar Phil Collins (Thats All) als Melodiethema auf. Auch der Refrain von „Slippin Away“ ist äußerst fremdinspiriert um das einmal nett auszudrücken. „Livin In The Night“ klingt dahingegen äußerst nach Produzent Michael Voss und dessen letzten musikalischen Ausflügen und hat durchaus das gewisse Etwas, plätschert aber doch etwas vor sich hin. Um hier gleich einmal ein paar klare Worte zu sprechen. Die auf „Todays Tomorrow“ enthaltenen Stücke verdienen grundsätzlich das Attribut „grundsolide“ und decken außerdem ein recht breites Spektrum aus Blues, Rock´n Roll und Oldschool Rock ab, die von Hammonds oder atmoshärischen Keys, zudem die richtigen Emotionen bekommen. Fakt aber ist, dass man sich doch recht offensichtlich an bereits bekannten Themen gütlich tut. Man höre „Higher „ und weiß wovon ich spreche. Auch vermisse ich wirklich griffige Melodien, die sich dauerhaft in den Ohren festsetzen können. Einzig das catchy und sehr geradlinige „Still Got A Long Way To Go“ überzeugt mich, über sehr weite Strecken zum ersten Mal wirklich.
Fazit: Dank der merklichen Handschrift von Michael Voss besitzen einige Stücke immerhin so etwas wie charakterliche Tiefe, können mich aber schlussendlich nicht zu 100% überzeugen. So bekommt man hier soliden Oldschool Rock ohne Überraschungen oder magische Momente. Nicht mehr und nicht weniger.
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.