EXCESS - EXCESS Crucifixion: Complete Excess 1989 - 1996

01 excess
VÖ: 13.01.2023
(Golden Core / ZYX)

Style: Thrash / Death Metal

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EXCESS

Kaum zu glauben, dass ich das noch erleben darf, unser „Neudi“ hat hier mal wieder ein Juwel aus dem Underground hervor gezaubert, mit dem wohl keiner gerechnet hätte. EXCESS aus Ludwigshafen hatten sich 1988 gegründet und es waren Thorsten „Smog“ Aschenbrenner, Harald Heine und Thomas Lösel vom ersten Line Up. Dann waren mit Sänger Clausi, Drummer Markus Jüllich, Gitarrist Lotte Först und sogar unser Neudi an der Schießbude namhafte Musiker mit dabei, die man auch später ind er Szene noch lange hören und sehen sollte. „Smog“ war bei Mystic Circle, Clausi bei Blood, Lotte, Harald und auch Markus sind oder waren bei Crematory und Neudi ist unter anderem mit Trance oder Manilla Road auf der Bühne gewesen.
Hier geht es mit dem „Crucifixion“ Demo aus dem Jahre 1992 los und da ist der Opener „Grinding Raid“ los und der ist am Anfang eher etwas schleppend und erinnert von seinem Aufbau an die mächtigen Bolt Thrower. Doch dann geht es ins Up Tempo über, um dann volles Rohr Thrash / Death aus den Boxen zu feuern, denn auch ein paar rasende Parts sind mit an Bord und sogar ein kurzer Prog Einschub ist deutlich zu hören. Auch in „Evil Child“ lassen es die Jungs deftig drückend angehen, steigern sich dann aber ungemein im Tempo und beanspruchen auch heute noch den Nacken auf besonders geile Art und Weise. Technisch sauber und voller Breaks steckt „Homicide“, eine Nummer die mit feinen Knüppelparts ausgestattet ist und fetzt wie die Sau. Mit satten, fetten Riffs eröffnet „Death Creation“ und geht dabei sofort auf 180, geil, wie die Nummer knallt, das geht volle Kanne gerade aus und metzelt alles nieder.
Jetzt kommt „Baby Blood“ von dem rohen 1992'er Promo Tape, wo die Drums so herrlich trocken batschen ohne Ende und das Tempo von Beginn an verdammt hoch ist. Im Mittelpart wird es sehr drückend, um gegen Ende dann wieder knallend Fahrt aufzunehmen. Da ist es um so erstaunlicher, dass mit „Cry for God“ ein eher tragender und eigentlich Richtung Gothic tendierender Song aus dem Rahmen fällt. Das soll aber nicht so bleiben, denn auch hier wird auch nach vorne geprescht und wir kriegen starken Death / Thrash voll in die Fresse.
Mit „Kill Human Life“ kommt ein bisher unveröffentlichter Live Track, der vom Sound total das Feeling der damaligen Zeit rüber bringt und absolut auftrumpft.
Es folgt nun das 1989'er Demo „Torment Of Death“, das mit dem Titelstück beginnt und wo der Sound etwas dumpfer, aber immer noch besser wie so manche Produktion heutzutage ist. Das Stück hat neben seinem Death / Thrash auch einen leichten Hellhammer Touch und dieser kommt bei „Sudden Death“ auch gut zum Tragen. Natürlich geben EXCESS dazu auch ordentlich Gas und mit „Endless Horror“ gibt es auch genug Speed und Schub nach vorne, um im Mittelpart wieder die zäh kriechenden Ebenen zu beackern. „Living DeaD“ gibt auch einen herrlich holpernden Schub nach vorne, doch EXCESS haben damals schon erkannt, wie man Breaks und Tempowechesel stark einbette. Bei „Agression of Pain“ kommt in den schleppenden Parts der knarzende Bass sauber durch, während bei den flotten Passagen die Snare megageil und trocken batscht.
Das war das Ende von EXCESS, denn die Jungs nannten sich in MALIGNITY um und das 1993'er Demo „Invasion in Unknown Dimensions“ kriegen wir hier auch noch oben drauf gepackt.
„Apocalypse“ macht den Anfang und auch hier kommt der Bolt Thrower Touch voll durch, der Sound ist stark und die Mucke drückt massiv ohne Gnade. Der thrashige Death Part gegen Ende pusht noch mehr und der Beginn mit den sägenden Riffs in „Desired Death“ hat Feuer ohne Ende. Dazu wird anständig geballert und die derben Vocals von Clausi sind für mich immer noch eine Macht. Die Drums machen zu Beginn von „Reaching Light“ anständig Wallung und dank Key Einlagen wird der Mittelpart sogar verdammt düster. Das Up Tempo haut mich immer noch von den Socken und „Invasion in Unknown Dimensions“ haut auch satt auf die Kacke. Auch hier haben MALIGNITY einen tragenden, atmosphärischen Mittelpart mit drin, der das Stück sehr gut aufwertet. Angefangen von den Riffs und dem Tempo hat „Diabolic Excivation“ außer den derben Vocals sogar was von klassischem Speed Metal inne, während „Millenium of Torment“ ein perfekt stampfender, mit flotten Abschnitten angereicherter Death / Thrash Dampfhammer ist.
Schade, dass es nicht zum Durchbruch kam, EXCESS oder auch MALIGNITY hätten es weit bringen können. 2014 war sogar eine Reunion im Gespräch, was aber leider im Sande verlaufen ist und so geb ich diesem Death Thrash Juwel aus deutschen Landen 9,7 von 10 Punkten und erinnere mich gerne an die gute, alte Zeit.

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