ANGELA AUX - Album erscheint am 29.11. - Experimental Pop aus Bayern

„New Weird Bavaria“ ist auf seinem Mist gewachsen. Wie einst Vetreter à la Andrew Bird, The Dodos oder Sufjan Stevens America new und weird gemacht haben, hat Angela Aux den Experimental-Pop nach Bayern geholt: Folk, Weird-Hop, Krautrock, Afrofunk, Synthesizer-Sounds und jede Menge Samples glitzern aus seiner Musik. Der gebürtige Chiemgauer klangbastelt seit 2005 Musik, dazu kommen Platten mit der Elektro-Funk-Kombo L’egojazz, eine Weird-Hop EP mit Futurehausen und ganz aktuell ist Tausendsassa Aux mit seiner bajuwarischen Supergroup Aloa Input unterwegs. Zusammen mit Marcus Grassl (Ex-Missent To Denmark) und Cico Beck (Joasihno) bringt er Mitte Oktober das Aloa Input-Debüt „Anysome“ via Morr Music raus. Mit dem Eichstätter Sound-Tüftler Joasihno hat Lo-Fi-Liebhaber Angela Aux auch schon für sein hochgelobtes Red Can Records–Debüt „Whatever You Guess It’s Not“ zusammengearbeitet.
Sein neues Album „Sleep Well Folk“ hat Angela Aux allein eingespielt. Back to the Aux, eben. Seiner Rezeptur bleibt der Wahl-Münchner aber treu: auf kleinen Audio-Perlen gleiten die Hörer durch den Sample-Salat, der vor musikalischen Bezügen nur so blitzt: Brian Eno, Beck, The Velvet Underground, Why? oder Beatbastler wie Bonobo tauchen auf und verschwinden wieder in atmosphärischen Wolken und LSD-Chören. Und nicht umsonst gilt Angela Aux unter als kompostmoderner Kraut-Poet: seine episch-verschwurbelten Texte haben gleichermaßen die Ewigkeit und das Jetzt im Fokus, schießen den Hörer in die Sterne und geleiten ihn sanft zurück in die Höhlen des Unbewussten.
Auf „Sleep Well Folk“ bleibt es weird, denn man erlebt die Geburtsstunde des Anti-Hypnagogic-Pop. Geht es beim Hypnagogic-Pop um den dämmernden Zustand, das Hinübergleiten vom Halbschlaf in den Tiefschlaf, geht es bei Angela Aux um’s Träumen und Aufwachen, um den Moment, wenn die Augen noch zu, aber der Geist weit geöffnet ist. Wenn alle Glücksgefühle entweichen und Platz machen für Sorgen, Ängste, aber auch für: die nötige Portion Ironie. Denn mal ehrlich: Man sollte sich, den Tag, die Welt nicht gleich nach dem Aufwachen Ernst nehmen!
Schon das Intro „Slow Dive Slow“ zuckt durch jegliche Schlafphasen, bevor mit „Fluelesss“ gleich der erste Höhepunkt der Platte folgt. Als wäre der Song kopfwärts von Beck’s „Seachange“-Platte gerutscht und sanft auf einem Meer von Kissen gelandet. Bei „Sleepy Times“ pfeift sich Angela Aux wie ein Andrew Bird entspannt durch die Müdigkeit, bevor selbstironische Klangschnipsel die nächste Meta-Ebene aufziehen. Aber es geht auch ohne Schnipsel und Samples, wie auf dem grundehrlichen „Jump The Sky“. Bei „Oha Le Huliah“ zählt Angela Aux keine Schäfchen, sondern Krautrock-Bands: Neu! und Faust. Weiter geht’s mit einer fein gesampelten Sitar („One With Everything“), beseeltem Afro-Funk („Lake Of Arrows“)und einem Interlude namens “Hinterlude” – dieser Humor, noch Fragen? Mit dem Sprung von Wolke zu Wolke („Cloudstep“) endet der Traum von „Sleep Well Folk“, ehe Angela Aux mit „Sleep Well Elliott“ nicht nur Elliott Smith huldigt, sondern auch zeigt, wo es vielleicht beim nächsten Mal hingeht. Hallo reduziertes Folkalbum, Angela Aux träumt von dir.
Mit „Sleep Well Folk“ ist Angela Aux seine bisher persönlichste Platte gelungen – denn was ist persönlicher als einen mit in seine Träume zu nehmen? Vielleicht nur, sich die Träume auch noch aufmalen zu lassen. Das hat Angela Aux getan: „Sleep Well Folk“ ist das träumerischste Audio Gemälde, das je gemalt wurde. (Thomas Mehringer – Zündfunk, Bayern2)

 

Label: International Bohemia
Band: www.myspace.com/angelaux

Quelle: Rosenheim  Rocks

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