Philip Sayce veröffentlicht "Influence" am 22.08.14

“Influence” ist weit mehr als nur der Titel des neuen Albums des wohl unterschätztesten Bluesgitarristen seiner Zeit. 1976 in Wales geboren, wuchs Philip Sayce in Toronto mit der Musik von Stevie Ray Vaughan, Jimi Hendrix, Jeff Healey und Mark Knopfler auf. Er erinnert sich deutlich daran, wie seine Eltern ihm deren Musik vorspielten, als er noch klein war und sie beeinflusste ihn nachhaltig.

Sein erstes Konzert mit niemand Geringerem als Eric Clapton auf der Bühne sah er in den Maple Leaf Gardens seiner Heimatstadt. „Diese groovige Version von „Crossroads“ hatte mich sofort beeindruckt.“, erinnert er sich. „Sein musikalisches Können legte den Grundstein für mich. Was er dort machte, unterscheidet sich deutlich von dem, was jüngere Künstler heute tun. Er holte sein Innerstes aus sich heraus.“

Mit „Influence“ schafft Sayce ein Meisterwerk, sowohl mit emotionalen Covern als auch inspirierenden eigenen Stücken. Der weise Bluescrack hat erkannt, dass es mitnichten darauf ankommt, ob man einen Song lediglich singt oder selbst schreibt, sondern die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. „Ich möchte eine emotionale Verbindung mit meinem Publikum, eine Rückkehr zu den Wurzeln.“ Hat man „Influence“ einmal gehört, ist das mehr als offensichtlich.

Viele einflussreiche Künstler, ganz besonders Bluesgrößen, zogen in der launenhaften Musikbranche den Kürzeren. Doch Sayce, noch jung und vital, ließ sich nicht unterkriegen und meldete sich mit flammenden Gitarrenlicks und ungezügelter Freude zurück. Insbesondere das Little Richard-Cover „Green Power“, ein recht düsteres R&B Stück, das der legendäre Sänger und Pianist in den früheren Siebziger Jahren schrieb, zeigen dies deutlich.

“Es gibt keinen besseren Rock’n’Roll-Sänger als Little Richard.”, konstatiert Sayce. „‘Green Power‘ ist ein Song, den jeder kennen sollte und ich wollte ihm gerecht werden. Während der Aufnahmen zum Album wohnte ich in einem Hotel in Nashville, in dem auch Little Richard ein regelmäßiger Gast ist. Eines Tages sah ich ihn in der Lobby und er bemerkte, dass auch ich Musiker bin, also grüßte er mich. Das war wirklich cool. Da lag es natürlich nahe, einen seiner Songs zu spielen. Es hat etwas von einer Liveaufnahme und passierte sehr schnell. Mein Produzent Dave Cobb sagte bereits nach dem zweiten Versuch, dass der Song im Kasten sei. Es hat einfach sofort geklappt.“

Sayce und Cobb wissen zweifellos, wie man Songs auswählt. So kramten sie gemeinsam den lange vergessenen Graham Nash-Klassiker „Better Days“ hervor, das großartige Kernstück des Albums und vielleicht der entscheidende Track auf „Influence“. „Better Days“ ist eine wunderschöne Komposition, er ist so undergroundlastig und passte perfekt zu dem Stimmung, in der ich mich befand. Für mich handelt er davon, wie dieses Business irgendwann ihren Tribut, nämlich Deiner Psyche, fordert. Er ist unglaublich schwer.“

Nichtsdestotrotz handelt „Better Days“ auch von Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit – Eigenschaften, die Sayce alle in höchstem Maße besitzt. „Influence“ mag teilweise von den schlechteren Erfahrungen inspiriert sein, die er erleben musste, doch sie sind auch ein Ticket zu einem höheren Level des sensiblen Künstlers. „Ich wollte einfach die beste Musik machen, die ich konnte. Ich lasse mich von großartiger Musik inspirieren, ob sie nun von Hendrix ist, Stevie Ray Vaughan, Frank Sinatra, Donny Hathaway oder Pharrell Williams.“

Philip Sayce hat sich die Anerkennung zahlreicher namhafter Künstler verdient. Er nahm Platten auf und tourte mit Jeff Healey und Melissa Etheridge. „Melissa ist eine sagenhafte Musikerin und eine großartige Persönlichkeit. Es war eine wunderbare Erfahrung mit ihr zu arbeiten. Jeff war einfach nur Jenseits von Gut und Böse. Wenn er spielte, versetze er die Leute einfach in Trance. Es war wie von einer anderen Welt.“

Und dann ist da noch Sayces unvergessene Performance bei Eric Claptons Crossroad Festival im Madison Square Garden vergangenes Jahr. „Es war fantastisch.“, sagt der Gitarrist. „In gewisser Weise hat sich damit der Kreis geschlossen, seitdem meine Eltern mir in jungen Jahren Clapton und die Dire Straits vorspielten. Ich hörte damals nichts Geringeres als das Beste und das ist genau das, was ich heute selbst immer wieder versuche zu tun. Ich gehe ins Studio und auf die Bühne und gebe mein Bestes.“

Philip Sayce
Influence
VÖ: 22.08. durch Mascot Label Group / Rough Trade

www.philipsayce.com // www.mascotlabelgroup.com

Eine Tournee ist für den Herbst geplant, Daten folgen.

Quelle: Another Dimension