Die Toten Hosen: "Willkommen in Deutschland – ein Gedenkkonzert“

„Das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule & Die Toten Hosen spielen ‚Entartete Musik‘: Willkommen in Deutschland – ein Gedenkkonzert“

Dokumentations-Film und Video zu Single „Willkommen in Deutschland“ online

Der Dokumentarfilm:

Am  30.10. erscheint „Das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule & Die Toten Hosen spielen ‚Entartete Musik‘: Willkommen in Deutschland – ein Gedenkkonzert“ als Doppel-CD und Dreifach-Vinylalbum, jeweils mit einer DVD-Dokumentation. Einen ersten Eindruck des ganzen Projekts bekommt Ihr in unserem kleinen Film hier: https://youtu.be/fUdus91YPO4

„Willkommen in Deutschland“- Das Video zum Song:

„Willkommen in Deutschland“ war einer von mehreren Songs die Die Toten Hosen speziell für die Konzerte in der Düsseldorfer Tonhalle im Oktober 2013 neu arrangiert hatten und der aus diesem Anlass zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder im Liveset der Band gespielt wurde. Der Titel wurde in seiner ursprünglichen Version auf dem Album „Kauf MICH!“ 1993 veröffentlicht und war eine Reaktion auf die damaligen rassistischen Pogrome und Anschläge in Deutschland. Damals hätten wir uns nicht vorstellen können, dass das Thema heute immer noch traurige Realität sein könnte. Das Video zu dem Lied „Willkommen in Deutschland“ findet man hier: https://youtu.be/8eU5HPgCAyo

„Das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule & Die Toten Hosen spielen ‚Entartete Musik‘: Willkommen in Deutschland – ein Gedenkkonzert“ - Die Aufnahmen:

Im Oktober 2013 veranstalteten Die Toten Hosen und das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf drei Konzerte in der Tonhalle Düsseldorf. Unter dem Titel „Willkommen in Deutschland“ wollten die Musiker an die Reichsmusiktage und die Ausstellung „Entartete Musik“ im Düsseldorfer Ehrenhof 75 Jahre zuvor erinnern. Mit dem Etikett „entartet“ stigmatisierten die Nationalsozialisten jede unerwünschte Form von Musik, vor allem jüdischer Künstler und Vertretern der Avantgarde und des Jazz. Der Hass gipfelte 1938 in der Ausstellung „Entartete Musik“, die nach dem Vorbild der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ den vermeintlichen Einfluss des „Jüdischen“ und des „Undeutschen“ dokumentieren sollte.

Bei dieser Veranstaltung stellten die Toten Hosen und die Mitwirkenden der Robert Schumann Hochschule die von den Nationalsozialisten verfemte Musik in den Mittelpunkt. Das gemeinsam ausgewählte Programm zeigt das gesamte Spektrum sogenannter „entarteter“ Musik und alles, was damit zusammenhing. Es reichte von unterhaltsamer Filmmusik über Kompositionen von den Comedian Harmonists und Kurt Weill bis hin zu Schönbergs dramatischem Werk „Ein Überlebender aus Warschau“. Auch aktuellere Lieder, die in weitester Form auf das Thema Bezug nehmen, wurden aufgeführt und so sind auch mehrere Songs der Toten Hosen dabei, die für diese Aufführungen neu arrangiert wurden.

Die drei Abende waren ein Riesenerfolg, „ein einzigartiges und politisch dringliches Projekt“, wie die Rheinische Post anschließend schrieb. Neben der überwältigenden Resonanz von Publikum und Medien erhielten die Mitwirkenden noch eine ganz besondere Würdigung:

Am 1. Oktober 2014 wurden Die Toten Hosen und Professor Thomas Leander, Prorektor der Robert Schumann Hochschule, mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet. In der Begründung hieß es: „Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ehrt mit diesem Preis Personen des nichtjüdischen öffentlichen Lebens, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Mit der Verleihung der Josef-Neuberger-Medaille würdigt die Jüdische Gemeinde Düsseldorf den Einsatz von Professor Thomas Leander und den Toten Hosen für die Konzerte im vergangenen Oktober, aber auch das jahrzehntelange Engagement der, weit über Deutschland hinaus bekannten, Düsseldorfer Band gegen Ausgrenzung und Rassismus.“

Die Konzerte wurden damals live aufgezeichnet und alle Beteiligten waren von den Aufnahmen so beeindruckt und überzeugt, dass die Idee aufkam, sie in Form eines Albums und einer erläuternden Begleit-DVD herauszubringen, damit dieses Ereignis einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. „Ursprünglich war eine Veröffentlichung nie geplant. Wir haben auch nicht damit gerechnet, dass die Konzerte so erfolgreich werden würden. Zwar wurden die Aufführungen von den Studenten  aufgenommen, aber wir haben uns diese Tapes längere Zeit nicht angehört. Erst als uns unser Arrangeur Hans Steingen anrief und darauf bestand, dass wir uns mit den Aufnahmen noch einmal auseinandersetzen, haben wir uns damit befasst und waren glücklich mit dem Ergebnis.“ erinnert sich Campino.

Nach sorgfältiger Auswahl des aufgenommenen Materials freuen wir uns, dass wir am 30.10.2015 die Dokumentation dieser außergewöhnlichen Zusammenarbeit als Doppel-CD- und Dreifach-Vinyl-Album, jeweils mit umfangreichem Dokumentarmaterial auf einer Begleit-DVD  und natürlich auch als Download veröffentlichen können.

Alle an den Konzerten künstlerisch beteiligten Mitwirkenden verzichten  auf ihre Gage und auch das Label JKP auf sämtliche  Gewinne. Der ganze Erlös aus den Verkäufen der Alben wird zur Unterstützung von Stipendiaten und Konzertprojekten der Robert Schumann Hochschule zur Verfügung gestellt.

Quelle: JKP