JOHN SINCLAIR - 177 - Verliebt, verlobt und eingesargt
VÖ: 13.12.24
(Lübbe Audio)
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JOHN SINCLAIR
Klappentext:
Ein ungewöhnlicher Fall lockte uns nach Deutschland: eine Frau von übernatürlicher Schönheit köderte dort angeblich mithilfe dunkler Mächte Männer und ermordete sie. Der Informant war ein komischer Kauz, dennoch folgten wir der Spur. Was wir fanden, überraschte uns sehr...
Sprecher:
John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Sir James Powell – Achim Schülke
Julia – Stephanie Kellner
Manfred Angerer – Michael Pan
Alexander Kirschner – Jonas Minthe
Wirt – Jürgen Holdorf
Ansgar Kruse – Robin Brosch
Juwelierin – Karin Rasenack
James Todd – Wolfgang Häntsch
Kritik:
Mit der letzten Folge für dieses Jahr verabschiedet sich Deutschlands beliebtester Geisterjäger sehr unerwartet in die Feiertage. Obwohl man gerade mitten im Handlungsstrang der Templer steckt, liefert man hier eine klassische Einzelfolge, die mit dem großen Hauptthema so rein gar nichts zu tun hat und außerdem das Thema Geister und Horror völlig außer Acht lässt. Das ist sicherlich eine Überraschung, zumal das Thema so gar nicht in die sonstige Serie passen mag. Hier liefert man nämlich einen eher klassischen und sehr unaufgeregten Krimi, der das Thema Wahn und Besessenheit mehr als nur sanft streift. Auch sind die Story-Zutaten eher simpel. Die schöne Julia, die Männer scheinbar völlig willenlos töten kann, bestimmt den Kern der Geschichte und ruft John Sinclair auf den Plan, der dem Geschehen unter Einsatz seines Lebens Einhalt gebieten wird. So unspektakulär wie sich die Zusammenfassung liest, ist „Verliebt, verlobt und eingesargt“ auch. Eine Folge, die definitiv polarisieren wird und für hitzige Meinungen sorgen könnte. Ist das überhaupt noch John Sinclair, oder einfach mal etwas, zwar ruhiges, aber erfrischend anderes? Eine abschließende Wertung fällt somit schwer, denn die Geschmäcker sind gerade bei so einem, nennen wir es Experiment, bekanntlich äußerst unterschiedlich. Auch mir fällt es ein wenig schwer, mich schlussendlich festzulegen, den Daumen zu haben oder zu senken. Was die Story eher vermissen lässt, liefert man hier mit den wirklich guten Sprechern. Die großartige, emotionale Stephanie Kellner ist hier wirklich ganz hervorragend besetzt. Auch Jonas Minthe mit seinem eher unbeholfenen Acting ist perfekt in seiner Rolle. Ein paar Hochkaräter wie Michael Pan und Robin Brosch hinzugefügt und der Cast steht wie eine Eins. Deutlich ruhiger geht es bei den Soundeffekten und dem musikalischen Hintergrund zu. Für mehr bietet die Geschichte leider keinen Ankerpunkt. Ein toller Mix, eine super Vertonung und eindeutig perfekte Sprecher stehen hier einem fast zu ausgewalzten Beginn und einer sehr spröden Story gegenüber. Fazit: Definitiv kein echtes Sinclair Highlight, doch aber einmal eine völlig neue Nuance innerhalb des Serienkosmos. In diesem Fall erfolgt keine schlussendliche Punktebewertung, denn dies ist eine Folge, die man entweder lieben oder hassen wird. Eine schwache Story trifft auf mutige Umsetzung.