SONS im Vorprogramm von Jack White
2018. SONS klopften an die Tür, zerschlagen das Tor, bauen ihre Instrumente auf, spielen und richten Schaden an. Es kann losgehen. Wir sind da und wir bleiben. Und sie gewinnen den Talentwettbewerb 'De Nieuwe Lichting' von Belgiens größtem alternativen Radiosender.
2019. 'Family Dinner' wird veröffentlicht. Ein Debütalbum voller Hammer-Songs und rasanter Gitarren. Die Welt liegt ihnen zu Füßen. Die aufstrebende Band SONS macht sich national und international einen Namen und hinterlässt eine Spur von "Was zum Teufel war das?". Explosive Energie reißt die Luft auseinander. Sie brennen Herzen in die Seelen ihrer Fans.
2021. Die Herren aus Melsele (Nordflandern, in der Nähe von Antwerpen) haben schon einige Kilometer hinter sich gebracht. Die burschikose Ausgelassenheit von einst weicht allmählich einer etwas besinnlicheren Herangehensweise. Mit 'Sweet Boy' veröffentlicht die Band eine - wie sie selbst sagt - 'Coming-of-Age'-Platte. Ein Spagat einer Band, die sich kopfüber ins Rock'n'Roll-Chaos gestürzt hat und sich nun das Älterwerden und die Sesshaftigkeit auf ihre wilden Hoffnungen und Träume vom lumpigen Rockstar-Leben reimen muss.
Ob man sich anpassen soll? Ein Haus mit Garten und Kind, ein guter Job und ein immer schnelleres Laufen in der Tretmühle des Rattenrennens? Oder gegen den Strom schwimmen und hartnäckig den eigenen Weg gehen, mit einem Herz, das bei jedem neuen Riff, jedem neuen musikalischen Streifzug fast auf Hochtouren läuft? Existenzielle Fragen bestimmen den Ton der Platte. Wie in Succeed", dem Opener von Sweet Boy". Was fühlt man, wenn man noch mit einem Fuß in einem knabenhaften Gurtzeug steckt und mit dem anderen bereits das Gaspedal des ersten Firmenwagens drückt? Und was macht man, wenn die hohe Erwartungshaltung der Gesellschaft, der Familie und der Freunde an die eigene mentale Widerstandsfähigkeit überwiegt? Im Fall von SONS führte das zu einer schweren Identitätskrise. Ein süßer Junge mit einer Panikattacke. Ein guter Junge? Dafür bin ich zu jung. Oder vielleicht doch nicht? Der Titeltrack 'Sweet Boy' zeigt dieses mentale Sparring mit der Realität sehr schön auf. Unmittelbarer, knorriger Punkrock.
Energie im Überfluss
Es sind seltsame Zeiten. Leere Tage. Das hat bei SONS nicht zu Trägheit geführt. Ganz im Gegenteil. Mit 'Sweet Boy' liefert die Band ein Album ab, das auf dem Fundament ihres Debüts aufbaut und mindestens 4 weitere Stockwerke hinzufügt. Solider Garagenpunk, verankert in der amerikanischen Westküstentradition, der das Gaspedal durchdrückt und gleichzeitig in die Zukunft blickt. Anklänge an zeitgenössischen Post-Punk, Gitarren aus den Neunzigern und ein Hauch von Psychedelik. Aber vor allem: Überzeugung.
"Nicht spielen zu können, hat einen großen Einfluss darauf, wer wir sind, als Menschen und als Musiker. Es ist, als ob die Realität uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte und wir neu überdenken mussten, wie Musik uns definiert. Die Stille hat uns die Notwendigkeit des Musizierens vor Augen geführt. Was haben wir am meisten vermisst? Die Live-Energie, das Ausrasten, das Spielen und die Katharsis, nachdem wir alles gegeben haben".
Die Band wandte sich an den australischen Produzenten/Mixer Michael Badger-Taweel, der für seine Arbeit für King Gizzard & The Lizard Wizard bekannt ist, um das Album zu mixen. Es wurde eine Zusammenarbeit auf Distanz, zusammen mit und im Studio von Damien Verhasselt, Schlagzeuger der belgischen Kultband Millionaire. Die Reisebeschränkungen hinderten SONS daran, in Down Under hin und her zu reisen. Kein Grund zur Sorge. Badger-Taweel verzichtete auf seinen Schlaf, um über seinen Bildschirm zu verfolgen, woran SONS arbeiteten. Es war auch eine einzigartige Zusammenarbeit mit einem Produzenten, der wie eine Art allwissender Gott alles im Auge behalten konnte.
"Mit Damien gab es eine sofortige Verbindung. Er ermöglichte es uns, unsere Songs mit neuen Augen zu sehen. Die Melodien standen fast alle fest. Damien hat vor allem die Atmosphäre und die Rhythmen der Songs beeinflusst. Eine besonders gute Zusammenarbeit. Seine Herangehensweise hat unsere Songs auf die nächste Ebene gehoben."
Weckrufe
Und wie jedes Album ist auch 'Sweet Boy' eine Momentaufnahme. Dass die bittere Realität ganz nah an die Welt der SONS herankam, spiegelt sich zum Beispiel in dem Song 'L.O.V.E.' wider, der homophobe Gewalt anprangert. Der Song entstand, nachdem ein junger Mann von ein paar randalierenden Schwulenhassern ermordet wurde, und zwar an einem Ort, an dem die SONS selbst oft abhingen, als sie jünger waren.
"Dieser Vorfall hat uns wirklich getroffen. Das war ein echter Hammer, vor allem, weil es an einem Ort geschah, den wir mit jugendlicher Unschuld assoziieren. Die harte Realität drängte sich uns auf wie eine kalte Hand im Nacken. L.O.V.E.' ist das direkte Ergebnis davon."
Nichts sagt alles
Nothing", die erste Single, ist klassischer SONS; solider Post-Punk, der einem das Genick bricht, mit einem wahnsinnig eingängigen Refrain.
Sweet Boy" ist ein Manifest einer Band, die die Welt und sich selbst herausfordern will. Ohne Wenn und Aber, mit Vollgas in die Vollen!
Als Support für Jack White
2/7 JACK WHITE + SONS - Haus Auensee - Leipzig (DE)
4/7 JACK WHITE + SONS - Verti Music Hall - Berlin (DE)
Bisherige Videos
SWEET BOY: https://www.youtube.com/watch?v=wRZ4rf_trpQ
NOTHING: https://www.youtube.com/watch?v=O-MtWVCG-40
INFO:
SONS
Sweet Boy
22.04. digital / 10.06. physisch
Pias/Rough Trade
Quelle: Starkult Promotion