INY LORENTZ - Feuertochter
VÖ: bereits Veröffentlicht
(Lübbe Audio)
Homepage:
www.luebbeaudio.de
gelesen von Anne Moll
Klapptext:
Irland Ende des 16. Jahrhunderts: Ciara, die Schwester eines rebellischen Clanoberhaupts, kehrt nach Jahren der Verbannung mit ihrer Familie in ihre Heimat in Ulster zurück. Doch dies bedeutet beileibe nicht Ruhe und Frieden, denn ihr Bruder und seine Männer wollen erneut für die Freiheit Irlands in den Kampf ziehen. Ohne Unterstützung scheint dies ein aussichtsloses Unternehmen zu sein, und so rufen sie dafür den deutschen Söldnerführer Simon von Kirchberg zu Hilfe. Dieser war die erste große Liebe in Ciaras jungem Leben, aber ist er noch der Mann, dem sie einst ihr Herz geschenkt hat?
Kritik:
Iny Lorentz beschreibt in Ihrem Roman "Feuertochter" den Freiheitskampf irischer Rebellen gegen die englische Vorherrschaft auf der grünen Insel. Läßt der Klappentext des Audiobooks den Schwerpunkt der Handlung auf der jungen Schwester des Clan-Chiefs vermuten, wird man als Hörer zunächst etwas enttäuscht. In der ersten Hälfte halten sich die Protagonisten relativ blaß ohne nennenswerte charakterliche Konturen im Hintergrund. Die Darstellung von Schlachten und Scharmützeln sowie das Taktieren mit Verbündeten überwiegt. So sehr, daß sich der Hörer, der in erster Linie eine zünftige Liebesgeschichte vor historischer Kulisse erhofft, zunächst etwas enttäuscht wird. Für alle, die sich dafür interessieren, wer sich mit wem wann und wo einzelne Kämpfe um Städte und Burgen geliefert hat, ist die Story dann schon eher interessant. Erst in der zweiten Handlungshälfte bekommen die einzelnen Charaktere etwas mehr Raum. Insgesamt unterhält das Hörbuch - je nach Interessenlage -gut bis solide. Die Handlung überrascht jedoch zu keinem Zeitpunkt und zeigt wenig spannende Wendungen. Gern wird auch wieder auf das wohlbekannte Schwarz/Weiß-Klischee zurück gegriffen; ambivalente Charakter sucht man vergebens. Wie so oft liest Anne Moll mit ihrer hervorragenden Fähigkeit, jeder Person eine eigene Stimme zu verleihen und haucht dem Werk auf diese Weise viel Leben ein. Streiten mag man sich jedoch über die mannigfachen irischen Namen von Personen und Orten, die - ganz bestimmt gut recherchiert und ausgesprochen - in ihrer zungenbrecherischen Art zumindest mir persönlich irgendwann etwas auf die Nerven gingen. Nicht falsch verstehen: Sprache und Namen sind wie sie sind; keine Wertung ! Nur mein Ohr "stolperte" bisweilen über allzuviele Zungenverknoter. ;-)
Fazit: In meinen Ohren nicht der beste Audio-Roman des Autorenpaares. Manchmal etwas fade bis solide Hausmannskost für Genre-Freunde. Nicht mehr, nicht weniger.