MICHAEL PEINKOFER - Das Buch von Askalon
VÖ:bereits veröffentlicht
(Lübbe Audio)
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Klapptext:
Juni 1099. Kreuzfahrer stehen vor Jerusalem. Niemand ist mehr sicher. Auch die vier Menschen nicht, die nach dem größten Geheimnis der Christenheit suchen … Köln, drei Jahre zuvor. Unzählige Kreuzfahrer ziehen durch die Stadt. Immer wieder gibt es Übergriffe gegen Juden. Schließlich wird der Kaufmann Isaac beauftragt, den wertvollsten Besitz der Gemeinde zurück ins Gelobte Land zu bringen: das Buch von Ascalon. Zusammen mit seiner Tochter Chaya macht er sich auf den Weg. Dabei begegnen sie dem jungen Dieb Con und einem armenischen Gelehrten. In Jerusalem soll sich ihrer aller Schicksal erfüllen …
gelesen von Philipp Schepmann
Kritik:
Im ausgehenden 11. Jahrhundert ziehen viele Menschen Europas ins Heilige Land um dem Ruf des Kreuzzuges zu folgen. In Michael Peinkofers dicht erzählten Historienroman treffen hier verschiedene Weggefährten mit unterschiedlichsten gesellschaftlichen und kulturellen Hintergründen als Freund oder Feind aufeinander; allesamt angetrieben durch ureigene persönliche Motive. Auf der Suche nach Rache, Sühne, Pflichterfüllung oder Macht führt sie das Schicksal zusammen. Jeder von ihnen hat eine Aufgabe zu erfüllen und am Ende stellt sich ihnen inmitten von Krieg, Machtwahn und Religionsfanatismus die Frage nach Sinn oder Unsinn des ganzen Kreuzzuges. Vor dem Hintergrund von Judenprogromen und der scheinbar unüberwindbaren Kluft der drei Religionen Christentum, Judentum und Islam stellt der Roman einen aktuellen Bezug zu unserer heutigen Zeit her und macht deutlich, daß das Festhalten an eingefahrene Strukturen die Menschen damals wie heute entzweit und daran hindert, aufeinander zuzugehen. Es endet aber auch mit dem Fingerzeig und der Hoffnung, daß Änderungen möglich sind. Die geraffte Erzählweise treibt die Handlung stets voran und läßt keine unnötig langatmigen Passagen zu. Eine gekonnte Mischung aus Romantik, persönlicher Entwicklung der Hauptfiguren sowie historischen Ereignissen unterhält vorzüglich, ohne je zu sehr in die eine oder andere Richtung auszuschweifen. Gelesen von Theater- und Filmschauspieler Philipp Schepmann erhält das Hörbuch eine angenehme Erzählweise, die gut unterhält und dem Geschehen Leben einhaucht.
Fazit: Gelungenes und ausgewogenes Historienspektakel, das plastisch unterhält ohne mit drögem Geschichtsunterrichts-Flair daherzukommen.