INY LORENTZ - Das goldene Ufer

VÖ: bereits erschienen
(Lübbe Audio)

Homepage:
www.luebbeaudio.de

Klapptext:

In der Schlacht von Waterloo rettet der junge Walther seinem Kommandeur das Leben. Zum Dank nimmt dieser sich des Waisenjungen an – ebenso wie der kleinen Gisela, deren Vater im Kampf fiel. Beide wachsen von nun an im Schoße der Grafenfamilie auf – sehr zum Unwillen des Grafensohnes, der sie aus tiefstem Herzen verachtet. Jahre später wird aus der Abneigung Hass, denn der Erbe des Grafen will die schöne Gisela für sich. Doch deren Herz schlägt schon lange für Walther – und er erwidert ihre Liebe. Am Ende scheint es für das Paar nur einen Ausweg zu geben …

Gelsen von Anne Moll

Kritik:

Im Auftakt des neuen, jüngst erschienenen Mehrteilers des Autorenpaares Iny Lorentz, findet sich der Hörer im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Deutschland wieder. Die Jugend der beiden Protagonisten Walther und Gisela wird auszugsweise geschildert und erzählt so deren Werdegang am Hofe des Grafen Rehnitz. Geprägt von einem durch die Napoleonischen Kriege verwüsteten Deutschland und durch die immer lauter werdenden Forderungen nach Bürgerrechten erlebt Walther seine Jugend. Durch Kommilitonen, die er während seines Studiums kennen lernt, setzt er sich mit dem immer weiter aufkeimenden zeitgenössischen Demokratisierungsgedanken auseinander, erlebt aber dadurch auch Zensur, Versammlungsverbot und weitere Repressalien, die den Studenten aufgrund Ihrer freien Meinungsäußerung drohen. Die 1848er Märzrevolution und die Paulskirche werfen deutlich ihre Schatten voraus. Hin- und hergerissen zwischen Freiheitsdrang und Pflichtbewußtsein gegenüber seinem Gönner, wächst in Walther der Wunsch, Deutschland den Rücken zu kehren und sein Glück in der Neuen Welt zu suchen. Verläuft die erste Hälfte der Geschichte noch recht beschaulich und entwickelt die Handlung sich noch relativ gemächlich, häufen sich in in der zweiten Hälfte dann immer mehr dramatische Ereignisse,welche die Hauptpersonen Walther und Gisela aneinander binden und schließlich dazu führen, daß Walther seinen Traum von der Auswanderung wahr macht und gemeinsam mit Gisela die Reise nach Amerika antritt, wenn auch unter weniger günstigen Umständen, als erhofft. Während sich die Charaktere der handelnden Personen in gewohnter Weise wenig vielschichtig darstellen und leider dabei etwas eintönig erscheinen, lebt die Geschichte von der anschaulichen Schilderung der historischen Verhältnisse. Sowohl der geschichtliche Hintergrund, der dezent den Handlungsverlauf beeinflußt, ohne langweilig zu lehrmeistern, als auch die lebendige Schilderung der Lebensumstände ( beispielsweise auf einem Auswandererschiff...) hauchen dem Geschehen mehr und mehr Leben ein und machen so die etwas zu glatten Charaktere wieder wett. Noch mehr Plasitzität erhält die Story durch die wie übliche professionelle und sehr lebendige Leseweise von Anne Moll.

Fazit: Lebendiges Zeitgemälde, das trotz einiger Längen im Verlauf der ersten Hälfte gut unterhält.

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