HOUSE OF NIGHT - 06 - Versucht

VÖ: bereits erschienen
(LÜBBE Audio)

Homepage:
www.luebbeaudio.de

Klapptext:

Nachdem Zoey und ihre Freunde Kalona und Neferet aus Tulsa vertrieben haben, hätten sie eigentlich eine Pause verdient. Doch eine mysteriöse und beängstigende Macht breitet sich in den Tunneln unter Tulsa aus. Aber Stevie Rae will nicht sagen, was dort vor sich geht und was sie dort gemacht hat. Allmählich beginnt Zoey sich zu fragen, ob sie ihr überhaupt noch vertrauen kann. Werden sie die richtigen Entscheidungen treffen oder werden dunkle Mächte das House of Night zerstören?

Gelesen von Marie Bierstedt

Kritik:

Teil 6 der Vampirserie knüpft erneut nahtlos am Ende ihres Vorgängerbandes an. Neu ist, daß entgegen den vorherigen Folgen, welche als reine Ich-Erzählungen geschrieben wurden, nunmehr die Handlung aus unterschiedlichen Sichtweisen verschiedener Personen geschildert wird. Dies ist zunächst ungewohnt, bringt aber mehr Abwechslung in die erzählerische Darstellung. Das tut dem Buch auch gut, da auch Band 6 inhaltlich nicht wirklich ein Highlight der Serie darstellt. Die Handlung dümpelt, ähnlich wie in Band 5, zunächst recht eintönig und ereignisarm vor sich hin. Sie erscheint ein weiteres mal planlos zusammengezimmert und ist leider abermals geprägt von Wiederholungen: Jungsgeschichten, Träume, Prophezeiungen aus Gedichten. Auch die Erzähltechnik, bereits geschilderte Handlungsabläufe, die dem Hörer schon bekannt sind, noch einmal einer weiteren Person in Erzählform zu schildern, bremst die Geschichte unnötig aus, macht sie langweilig und plustert sie inhaltslos auf. Erneut erscheint es dem Hörer, als versuchen die Autoren ein Minumum an Handlung in ein Maximum an Worten zu verpacken, damit genug von dem dünnen Stoff übrig bleibt, um noch viele weitere Bände auf den Markt zu werfen. Spektakulär dargestellte Entschlüsselungen sind inhaltlich komplett banal. ( Ein Beispiel: Alle rätseln, warum sich einige Vampire/ Jungvampire dem Einfluss des Bösewichts Kalona entziehen konnten und einige nicht. Bahnbrechende Erkenntnis: Weil jeder einen freien Willen hat und sich einer so und der andere eben anders entschieden hat. *augenroll*) Ein weiterer Kritikpunkt: Wir treffen auf veränderte Situationen oder auch Veränderungen in der persönlichen Entwicklung von Hauptcharakteren. Leider geschieht das ohne Erklärung oder nachvollziehbare Gründe. Man versteht beispielsweise nicht, warum Stevie Rae auf einmal Mitleid mit einem Feind hat und ihm hilft. Ähnliches geschieht bei Zoey.Veränderte Situationen sind nicht schlüssig, was einen teilweise willkürlichen Handlungsverlauf im Zickzackkurs zur Folge hat. Somit wirkt das ganze nicht rund. Wirkliche Spannung kommt erst im letzten Drittel auf und versöhnt den Hörer etwas. Die in meinen Augen einzige wirklich interessante Entwicklung macht in diesem Teil Stevie Rae durch, wenn - wie schon erwähnt - auch nicht immer nachvollziehbar. Es tut der Handlung aber gut, eine etwas vielschichtigere Hauptfigur zu erhalten. Ihre Begegnung und Beziehung zu dem Rabenspötter Rephaim, dem Sohn des dunklen Gegenspielers Kalona, läßt sie nicht mehr ganz so vorhersehbar und geradlinig handeln und würzt die Geschichte mit etwas mehr Abwechslung. Zuguterletzt mündet Teil 6 in einem offenen, Ende, das die Geschichte in den letzten Minuten ins absolut Abstruse abgleiten läßt - in meinen Augen ein eher stümperhafter Versuch, Spannung zu erzeugen. Das ist ok für TV-Serien. Für ein Buch meiner Meinung nach ein No Go. Auch hier erhält man den Eindruck, daß damit lediglich der Absatz des nächsten Romans aus der Reihe garantiert werden soll. Die auditive Umsetzung des Buches als Hörbuch hingegen ist gewohnt gelungen. Marie Bierstedt liest das Hörbuch angenehm und flüssig ein und hält den ab und an von der dünnen Handlung etwas genervten Hörer tapfer bei der Stange.

Fazit: Im Ansatz okay, aber mehr Inhalt, mehr Entwicklung und eine ins ich abgeschlossene Handlung wären wünschenswert. Selbst für eine Teenager-Story.

 

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