HOUSE OF NIGHT - 08 - Geweckt
VÖ: bereits erschienen
(LÜBBE Audio)
Homepage:
www.luebbeaudio.de
Klapptext:
Als Neferet vom Vampir High Council freigesprochen und als Hohepriesterin wieder im House of Night in Tulsa eingesetzt wird, schwört sie Rache an Zoey. Die Herrschaft über Kalona ist dabei nur eine der Waffen, die sie gegen sie einsetzen will. Doch Zoey hat Zuflucht auf der Isle of Skye gefunden, wo sie von Queen Sgiach darauf vorbereitet wird, ihre Nachfolgerin zu werden. Warum sollte sie also nach Tulsa zurückkehren? Nach dem Verlust von Heath wird sowieso nichts mehr so sein wie früher – und die Beziehung zu ihrem super-heißen Krieger Stark könnte ebenfalls nicht mehr das sein, was sie mal war…
Und was ist mit Stevie Rae und Rephaim? Der Rabenspötter weigert sich, etwas gegen Stevie Rae zu unternehmen. Doch welche Wahl hat er, wenn die ganze Welt mit dieser Beziehung nicht einverstanden ist. Betrügt er Kalona, seinen Vater, oder sein Herz?
Gelesen von Marie Bierstedt
Kritik:
In Band 8 der House of Night-Reihe kehrt Zoey nach anfänglicher Schockstarre bezüglich des Erlebten wieder ins House of Night zurück, wo inzwischen ihre Widersacherin Neferet wieder auf ihren alten Posten strebt. Wenn auch einige dramatische Ereignisse und einige mehr oder weniger überraschende Wendungen die Story ein wenig an der Wasseroberfläche halten, ist doch deutlich zu merken, wie die dünne Handlung abermals breit ausgewalzt wird, ohne wirklich viel Inhalt zu bieten. Einige Haupt- oder auch Nebencharaktere verhalten sich auf einmal entgegen ihrer Darstellung in früheren Bänden komplett anders, was zunächst auch ohne eine nennenswerte Rechtfertigung geschieht und daher die Glaubwürdigkeit der Charkter in Frage stellt. Kalona, der mächtige gottgleiche Bösewicht verkommt an Neferets Seite auf einmal zu einem quasi hörigen Handlanger, was zwar halbwegs schlüssig erklärt wird, jedoch der Figur das bis dato aufgebaute Bild nimmt, das sich der Hörer davon gemacht hat. Das gleiche mit Zoeys Mutter als Nebenrolle. Ebenso ärgerlich unlogisch der Fakt, daß nun selbst die erwachsenen Vampirlehrer des House of Night, die an Zoeys Seite gekämpft haben, sich auf einmal wieder hinter Neferet stellen und deren lahmen Ausreden gepaart mit ein bißchen Hinternwackeln Glauben schenken. Das stempelt alle als komplette Idioten ab, die absolut keinen Durchblick haben. Zwar wird oftmals die fehlende Entwicklung der Charakter in dieser Reihe kritisiert, jedoch reißt eine plötzliche Änderung in Verhalten oder Gesinnung nicht das Ruder herum, da hier keine Entwicklung zu erkennen ist, sondern nur ein viel zu plötzliches Umdrehen des Verhaltens, was mich persönlich sehr stört. Weiter fallen abermals die ständigen Wiederholungen und allzu langatmigen Dialoge mit wenig Inhalt negativ auf. Lediglich die Weiterentwicklung von Rabenspötter Rephaim und sein innerer Kampf zwischen Liebe und Pflichtgefühl geben der Handlung noch ein wenig Tiefe und Herz. Ansonsten bleibt es beim Hickhack um die Macht im House of Night, bei der abwechselnd Zoey oder Nefert die Nase vorn haben und der ganze Chose von Rückkehr und Verlassen des House of Night. Insgesamt leider eher ernüchternd, wenn auch der Schluß einen neuen Trumpf Neferets ins Spiel wirft, der zumindest für den Folgeband wieder etwas die Spannung schüren soll. Ein für mich anhaltender Kritikpunkt stellt weiterhin der sprachliche Ausdruck dar. Wirkte der jugendliche Jargon in den ersten Bänden noch frisch und originell, geht er mir als Hörer nun mit ständig wiederholten Floskeln und zum Teil sinnfreien Wortkreationen auf die Nerven. Redewendungen wie „in Schatten gehüllte Schatten“ oder „Dies auszusprechen machte es nur noch wahrer“ ruft meinerseits nur noch Kopfschütteln hervor. Positiv hervorzuheben ist die nun öfter auftretende, kurze musikalische Untermalung, die jedem Charakter beigesteuert wird und der Atmosphäre ein kleines Plus verleiht. Marie Bierstedt liest in gewohnt solider Qualität. Allerdings wird durch immer mehr Rollen deutlich, daß sie im Bereich des gesprochenen Dialoges bisweilen an ihre darstellerischen Grenzen stößt. Anders als diverse Kollegen vermag sie nicht immer, jedem Charakter eine unverwechselbare eigene Stimme zu verleihen. So klingen insbesondere die Erzählparts der Göttin Nyx, anderer Vampir-Hohepriesterinnen oder auch Königin Skeach immer relativ gleich, was schade ist.
Fazit: Weitere zähe Fortsetzung der Vampirsaga mit wenig Höhen.