HOUSE OF NIGHT - 10 - Verloren

VÖ: bereits erschienen
(LÜBBE Audio)
 
Klapptext:
 
Neferet ist nicht mehr länger Hohepriesterin im HOUSE OF NIGHT in Tulsa. Nachdem sie sich ganz dem Bösen verschrieben hat, muss sie die Schule verlassen. Doch sie geht nicht, ohne eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen. Zoey und ihre Freunde wissen, dass die Schule nur dann weiterbestehen kann, wenn jetzt alle zusammenhalten. Denn Neferet wird mit allen Mitteln ihr Ziel weiter verfolgen: Sie will Zoey töten. Und mit Hilfe von Aurox könnte ihr das auch gelingen. Doch Zoey glaubt, in Aurox ihren Menschenfreund Heath entdeckt zu haben. Kann das sein? Er ist doch Neferets Werkzeug. Oder etwa nicht? Zoeys Grandma scheint ihm zu vertrauen...
 
Kritik:
 
Nach dem recht spannenden Ende von Band 9 startet Band 10 fast ebenso spannend und actionreich. Ein Feuer bricht im House of Night aus und nebenbei erfährt der Hörer etwas über die Vorgeschichte der Lehrerin und Pferdeherrin Professor Lenobia. Dies überrascht zunächst, da diese bislang ( zumindest in der Hörbuchfassung) nur am Rande Erwähnung findet. Betrachtet man den Umstand, daß Lenobia ein eigenes Spin-Off zur House of Night Serie bekommt, überrascht es nicht mehr ganz so sehr... Immerhin kommt nun endlich ( !) Bewegung in Zoey Redbirds Kampf  gegen die niederträchtige Hohepriesterin und Leiterin des House of Night, Neferet. Ausgehend von den Ereignissen im vorherigen Band, im Verlaufe dessen Nefert durch ein Offenbarungsritual als Mörderin von Zoey Mutter entlarvt wird,  werden ihre dunkle Machenschaften nun auch gegenüber dem hohen Rat der Vampire offenbar, der sie - man hat ja schon nicht mehr daran geglaubt - endlich verbannt. Nichtsdestotrotz führt Nefert ihren Kampf um die Macht im Bündnis mit der Dunkelheit umso verbissener fort. Um Zoey endgültig zu vernichten, entführt sie ihre Großmutter und zwingt Zoey und ihren Kreis zum Handeln. Band 10 bringt erfreulicherweise wieder etwas mehr Bewegung in die Handlung von House of Night. Zwischen einigen zugegeben inzwischen wieder spannenderen Ereignissen verliert sich die Handlung jedoch auch dieses mal leider immer wieder in dem für diese Buchreihe so typische, endlose Gerede zwischen den Beteiligten, was streckenweise die insgesamt etwas dünne Story überdehnt. Die Debatte " Wer wann mit wem was tut" oder "Wem warum doch oder auch nicht vertraut werden kann" kann inzwischen leider keiner mehr hören. Gegen Ende wird, wie immer, die  Spannungsschraube angezogen und es endet mit einem Krach - nicht ohne den Hörer erahnen zu lassen, daß noch nicht wirklich Schluß ist. Im Grunde lebt die Geschichte mehr von den Nebencharakteren, die den Hörer mit ihren Eigenarten oder ihrer Weiterentwcklung noch teilweise bei der Stange halten. Hauptcharakter Zoey hingegen scheint sich in keinster Weise zu entwickeln, auch wenn sie den weisen Entschluß fasst, "erwachsen" zu werden, um ihren Kreis vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren ( wovon nichts zu merken ist...). Während die Kluft zwischen den "Zwillingen" Shaunee und Erin nun unüberbrückbar scheint  ( was leider auch nicht schlüssig erklärt wird und den Hörer zwar vor vollendete Tatsachen stellt, ihn aber etwas ratlos mit dieser scheinbar willkürlichen Entwicklung allein läßt - liegt es an der gekürzten Lesung ?? ), kommt es zum endgültigen Bruch zwischen den einst unzertrennlichen Freundinnen. Mit den Nebencharakteren Aurox und Kalona vollzieht sich, wie in den Vorgängerbänden schon angedeutet, weiter eine deutliche Veränderung. Dies ist zwar für sich genommen recht interessant, stellt aber leider innerhalb der gesamten Buchreihe kein Novum dar, da sich das Thema "Abkehr vom Bösen" inzwischen mit fast jedem der Haupt- und Nebencharaktere schon einmal vollzogen hat. Dennoch wird insbesondere die Veränderung von Aurox und sein verzweifelter Kampf um seine Identität und Selbstbestimmung gut beschrieben, was der sonst etwas oberflächlichen Geschichte wieder etwas mehr Tiefe verleiht.
Die Sprache ist mitunter sehr bildhaft und atmosphärisch, birgt aber auch wieder einige Ausrutscher.
Insbesondere die Ausdrucksweise innerhalb der Dialoge - allen voran Zoey Redbird - läßt einen ab und an mit den Augen rollen. Die zu Beginn der Reihe noch frisch und originell wirkende jundliche Sprache schießt inzwischen weit über das Ziel hinaus. Prima sind hingegen Aphrodites rasiermesserscharf-bissige Kommentare, bei denen ich mir des öfteren das Grinsen nicht verkneifen konnte. Marie Bierstedt liest gewohnt solide; allerdings geht einem ab und zu Zoeys ewig weinerlich klingende Stimme auf die Nerven - dies unterstreicht jedoch Zoeys Art, was widerum auch
paßt.
 
Fazit: Eher durchschnittliche Unterhaltung. Für Fans der Reihe, sonst aber eher nur eingeschränkt empfehlenswert.
 

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