HOUSE OF NIGHT - 11 - Entfesselt
VÖ: bereits veröffentlicht
(Lübbe Audio)
Homepage:
www.luebbeaudio.de
Klapptext:
HOUSE OF NIGHT nähert sich seinem dramatischen Finale: der elfte und vorletzte Teil der erfolgreichsten Vampir-Serie aller Zeiten!
DAS BÖSE LEBT! UND ES IST SO GEFÄHRLICH WIE NIE ZUVOR!
Seit ihrem tiefen Fall ist Neferet vollkommen verändert. Getrieben von einem nie gekannten Durst nach Rache, setzt sie alles auf eine Karte: Sie will die Macht über das House of Night, sie will die Macht über die Menschen, sie will die Macht über das Böse! Jetzt wird nicht mehr verhandelt – jetzt herrscht Krieg! Können Zoey und ihre Freunde noch etwas gegen sie ausrichten?
Kritik:
Wer mit nach dem Sieg über Neferet gegen Ende des letztes Bandes von House of Night mit dem neuen und 11. Teil auf eine neue Handlungsschiene, neue Inhalte oder zumindest einen sich abzeichnenden schlüssigen Kurs gehofft hat, dürfte auch – es überrascht nicht wirklich – dieses mal enttäuscht werden. Wie nicht anders zu erwarten, sammelt die gefallene Hohepriesterin Neferet, die sich nunmehr selbst als Göttin versteht, ihre dunklen Kräfte, um ohne nennenswerte Einbußen ihrer Macht in altem Glanz und Gloria wieder aufzuerstehen. Aus diesem Grunde dreht sich also auch in der neuesten Fortsetzung um das Vampirinternat wieder einmal alles um den Kampf der Freunde um Zoey Redbird gegen das personifizierte Böse in Form der alten Feindin Neferet. Die Handlung erfährt einige kurze und dramatische Highlights, die den Hörer hoffen lassen, um leider wieder sofort abzuflachen. Protagonistin Zoey fällt wie üblich mit weinerlicher Art und extrem unreifem Benehmen auf und zum wiederholten Mal wird thematisiert, daß sich Zoey zwischen zwei Lovern zu entscheiden hat. Des weiteren entwickelt sich Zoey ohne erkennbaren Grund oder nachvollziehbare Ursache plötzlich zu einer Cholerikerin, die sich und ihre Ausbrüche nicht mehr unter Kontrolle bekommt. Hauptfiguren wie Stevie Rae und Refaim werden nur kurz gestreift und driften an den Rand der Handlung. Dafür wird auf die Vorgeschichte Neferets eingegangen, die ebenfalls aus zahllosen Wiederholungen besteht und die Story in keiner Weise voran treibt; über einige vollkommen abstruse Storyfetzen kann man zudem nur noch den Kopf schütteln. Wieder erstarkt und mit alter Macht kehrt Neferet in einer Blutorgie zurück, während die Allianz der Wunderkinder des House of Night aufgrund von Zoey, die das Verhalten einer bockig-beleidigten Leberwurst an den Tag legt, auseinanderzubrechen scheint. Einzig und allein der sympathischen Oberzicke Aphrodite vermag man als Hörer noch etwas guten Willen entgegen zu bringen; bleibt sie doch als angenehme Konstante in dieser sich willkürlich um sich selbst drehenden und kurslos schlingernden Handlung bestehen. Dennoch erscheint auch ihr Verhalten ein wenig unglaubwürdig, nachdem sie nach einem schrecklichen Verlust zu Beginn der Geschichte fast unbeirrt ihren Alltag fortsetzt, als sei nichts geschehen. In kaum fassbarer Weise wiederholen sich die Autorinnen auch in diesem Band endlos und bringen kaum neue Aspekte in der Handlung zustande, noch schließen sie irgendein Thema ab. Der Schluß des 11. Bandes kommt so abrupt, daß man zunächst gar nicht realisiert, daß auch dieser Teil bereits vorbei ist, während man fast noch darauf wartet, daß er endlich losgeht. Marie Bierstedt liest das Hörbuch solide und tut ihr Bestes, kann aber dennoch das Ruder nicht herum reißen. Zudem stört mich persönlich, daß die Dialoge aller erwachsenen weiblichen Vampire – egal ob Priesterin oder Lehrerin – stets in einer Art Singsang abgehoben dahinschweben und in nahezu groteskem Kontrast zu der übertrieben unreif-rotzigen Ausdrucksweise der jugendlichen Protagonisten stehen.
Fazit: Allmählich sollten sich die Autorinnen fragen, was sie ihrer Leserschaft/ Hörerschaft noch zumuten können. Ein weiterer Roman in der Reihe mit wenig Inhalt und Niveau.
Schade, denn die Ansätze waren vielversprechend. Nur etwas für Hardcorefans der Serie.