CASSANDRA CLARE - City of Glass

Verfasst von Martin Bothmann am 11. April 2014.

VÖ: bereits veröffentlicht
(Lübbe Audio)

Klapptext:

In Idris herrschen düstere Zeiten. Als Valentin sein Dämonenheer zusammenruft, gibt es nur eine Chance: Schattenjäger und Schattenwesen müssen ihren alten Hass überwinden und Seite an Seite in diese Schlacht ziehen. Jace weiß genau, wie viel er zu riskieren bereit ist. Clary jedoch muss sich entscheiden, ob auch sie jeden Preis bezahlen würde, um die Gläserne Stadt zu retten.

Kritik:

Mit Band 3 „ City of Glass“ erhält die auf sechs Bände ausgelegte Jugend-Fantasy-Reihe zunächst einen thematischen Abschluß. Änhnlich wie in Band 2 knüpft „City of Glass“ nahezu nahtlos am Vorgänger an und versetzt den Hörer nach einer minimalen Einführung sofort mitten ins Geschehen. Alle Protagonisten werden zu Beginn auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Absichten nach Idris versetzt, wo die gesamte Handlung angesiedelt ist. Während sich Valentins Dämonen-Armee und die Armee der Schattenjäger auf den drohenden Krieg vorbereiten, versucht Clary weiterhin, ihre Mutter aus dem magischen Koma ins Leben zurück zu bringen. Mit dem Lykaner Luke an ihrer Seite bemüht sie sich, eine Allianz zwischen Schattenjägern und Schattenwesen zu stiften, um Valentins Dämonenarmee gegenüber zu treten. Dieser treibt sein perfides Spiel meisterhaft voran und nähert sich seinen Zielen. Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf und man begleitet die Helden an unterschiedliche Schauplätze. Durch diesen Wechsel und dem rasanten Handlungsverlauf wird der Hörer bis auf wenige Atempausen nahezu durch die Ereignisse gejagt. Mit Sebastian wird ein neuer Charakter eingeführt, der interessante Wendungen in die Handlung bringt; wenn auch einige Aspekte ab einem gewissen Zeitpunkt etwas vorhersehbar sind. Bereits bekannte Charakter wie Simon werden vertieft, durchlaufen eine deutliche Entwicklung und wirken erwachsener. Lediglich Hauptfigur Jace dreht sich, mit sich selbst, seiner Herkunft und seinen Gefühlen für Clary hadernd, leider nur um sich selbst, was nach drei Bänden ein wenig schade ist. Beide erfahren auch in Teil 3 der Chroniken Geheimnisse über ihre Herkunft und ihre besonderen Fähigkeiten. Etwas zu kurz kommt die Rückkehr von Clarys Mutter, die vollkommen unspektakulär wieder auftaucht, was ich persönlich nach all dem Trubel ein wenig kurz geraten empfand. Eventuell mag das der Kürzung der Originalvorlage zur Hörbuchversion geschuldet sein. Wie stark und wie wichtig eventuell weggelassen Szenen ins Gewicht fallen, vermag ich nicht zu beurteilen. Das Ergebnis ist jedenfalls eine kurzweilige und inhaltsreiche Jagd durch Idris und die Stadt Alicante in der Welt der Schattenjäger jenseits der Portale. Die ganze Geschichte wirkt düsterer und erwachsener und ist beileibe keine bunte Jugendbuchwelt mehr, was der Stimmung und der Story deutlich zu Gute kommt. Es gibt einige dramatische Höhepunkte im Verlauf der Story, die ebenfalls punkten und Band drei auch zu einem würdigen Abschluß bringen.

Andrea Sawatzki liest flüssig und bringt gerade die unkomplizierte Redeweise und den teilweise selbstironischen Humor dabei gut zur Geltung. Leider empfinde ich jedoch die Leseweise, wie in den Vorgängerfolgen, an entscheidenden emotionsgeladenen und ergreifenden Szenen etwas zu nüchtern.

Fazit: Fulminanter Abschluß der ersten drei Bände der Chroniken der Unterwelt. Deutlich düsterer und erwachsener als die Vorgänger. In meinen Augen gut gelungen, spannend und sehr unterhaltsam.