EVA VÖLLER - Zeitenzauber - 01 - Die magische Gondel

Verfasst von Martin Bothmann am 05. Oktober 2015.

VÖ: bereits erschienen
(Lübbe Audio)

Klappentext:

Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen – und von einem unglaublich gut aussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen ...

gelesen von Annina Braunmiller-Jest

Kritik:

Was tut man, wenn man heute in Venedig ins Kanalwasser fällt, herausgezogen wird und sich plötzlich zwar am selben Ort, allerdings im Jahre 1499 wiederfindet ? Dieselbe, ungläubige Frage muß sich die 17-jährige Anna stellen, als sie vollkommen verdattert und zu allem Überfluß unbekleidet sowie nicht gerade wohlriechend nach einem unfreiwilligen Bad in einem der Kanäle Venedigs wieder zu sich kommt. Zum Glück, aber auch seltsamerweise, gibt es Leute, die offenbar wissen, was geschehen ist und ihr erst einmal unter die Arme greifen. Bei einem Ehepaar mit einem einem weiteren Mädchen als Haushaltshilfe untergebracht, muß sich Anna nun dieser völlig fremden Welt stellen und versuchen herauszufinden, wie sie wieder in ihre Zeit zurückkehren kann. Dabei begegnen ihr viele Menschen, die sie lieben, aber auch fürchten lernt. Nach und nach begreift sie, daß sie nicht ohne Grund dorthin gelangt ist und offenbar eine Aufgabe zu erfüllen hat. Verwickelt in das Gewirr der Zeitlinien, einem politischen Mordkomplott und in ihre eigenen Gefühle für den mysteriösen Sebastiano, nicht immer genau wissend, wer Freund und wer Feind ist, findet sie sich immer besser in der fremden Welt zurecht und stellt sich mutig ihrer Aufgabe. Die Geschichte entwickelt sich sehr abwechslungsreich, zeichnet viele gut ausgearbeitete Figuren und unterhält mit viel Wortwitz. Nebenbei entsteht das Bild einer vergangenen Zeit, plastisch und bunt, in die der Zuhörer ohne Schwierigkeiten einzutauchen vermag. Natürlich darf bei einer 17-jährigen Protagonistin auch die erste Liebe nicht fehlen, die man thematisch ohne viel schwülstigen Aufhebens gekonnt einarbeitet. Ist das Thema Zeitreise auch nicht unbedingt neu, so macht die Story zu jedem Zeitpunkt Spaß, hält den Hörer bei der Stange und wartet mit einigen originellen Ideen auf. Dabei liest Schauspielerin und Synchronsprecherin Annina Braunmiller-Jest ( z.B. Kristen Stewart in „Twilight“) derart lebendig und blumig, daß man ihr förmlich an den Lippen hängt. Langatmigkeit oder gar Langeweile kommen in keiner der insgesamt 595 Minuten auf und läß den Hörer bereits nach Teil 2 schielen.

Fazit: Gelungenes Jugend-Hörbuch vor plastisch-bunter Rennaissance-Kulisse, voll spannender Momente und mit abwechslungsreicher Handlung; definitiv eher auf die weibliche Teenie-Welt zugeschnitten. Für Freunde von „Rubinrot“ und darüber hinaus historisch-phantastischer Jugendunterhaltung wirklich empfehlenswert.

8 von 10

595 Minuten
2 CDs (mp3)
Ab 14 Jahren