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BERND PERPLIES, CHRISTIAN HUMBERG - Star Trek Prometheus - 01 - Feuer gegen Feuer

VÖ: bereits erschienen
(Lübbe Audio)

Homepage:
LÜBBE AUDIO

Klappentext

Nahe der Grenze zum Klingonischen Reich ereignen sich mehrere brutale Terroranschläge, die Tausende von Toten fordern. Wer steckt hinter den Angriffen? Sind es Fanatiker aus dem fremdartigen Volk der Renao, das im benachbarten Lembatta-Cluster siedelt? Oder hat der zwielichtige Typhon-Pakt seine Finger im Spiel? Die Sternenflotte entsendet die U.S.S. Prometheus, ihr kampfstärkstes Schiff, in die Grenzregion, um das Rätsel zu lösen, bevor der nächste Krieg in der Galaxis ausbricht.

gelesen von Reinhard Kuhnert

Kritik:

Im Jahr 2385 macht sich der Sternenflotten-Schlachtenkreuzer U.S.S. Prometheus unter Captain Adams auf, um im Lembatta-Cluster eine Reihe von grausamen Attentaten zu untersuchen. Begleitet wird er vom klingonischen Schlachtschiff I.K.S. Bortas, da sowohl auf Ziele innerhalb der Föderation, als auch innerhalb des klingonischen Imperiums Anschläge verübt wurden. Angehörige des Volkes der Renao haben sich auf einem Bekenner-Video als Jünger der „Reinigenden Flamme“ zu den Anschlägen bekannt. Adams Crew führt, begleitet von einem klingonischen Team, Ermittlungen auf der Heimatwelt der Renao durch und gerät dabei in höchste Gefahr. Besonders im klingonischen Rat wird der Ruf nach Vergeltung immer lauter. Fieberhaft versucht Captain Adams einen drohenden Krieg zu verhindern. Ihm zur Seite steht der vulkanische Botschafter Spock, der mit 150 Jahren Erfahrung, Weisheit aber auch Verbindungen zum romulanischen Geheimdienst versucht, Adams zu unterstützen. Denn obwohl alle Indizien zu den Renao führen, taucht plötzlich romulanische Technologie an den Orten der Attentate auf. Inzwischen kommt es zu einer Konfrontation mit Terroristen der Reinigenden Flamme, die aber mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Und in welchem Zusammenhang stehen diese Anschläge mit den Vorkommnisse vor 119 Jahren, als ein Forschungsschiff der Sternenflotte mitsamt seiner Crew im Lembatta-Cluster einen unerklärlichen Tod fanden ? Mit Prometheus-Band 1 wird ein neues Kapitel im Star Trek Universum aufgeschlagen. Wer aber befürchtet, mit vollkommen fremden Figuren und Hintergründen konfrontiert zu werden, kann beruhigt werden. Obwohl mit Captain Adams und seiner Crew viele neue, sympathische sowie eigenwillige Charaktere die mannigfaltig gestaltete Bühne des Star-Trek Universums betreten, fügt sich alles passend und abgestimmt hinter bekannten Ereignissen und Handlungssträngen ein, ohne unangenehm wie ein Fremdkörper heraus zu stechen. Gleichzeitig gibt es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Charakteren wie Esri Dax, Quark, Alexander Rozhenko, Ro Laren bis hin zu Botschafter Spock und- wenn auch nur in einer kurzen Anfangsszene, sogar James T. Kirk. Wenn auch einige der bekannten Figuren nur am Rande auftreten, schaffen sie sofort ein vertrautes Umfeld, in dem sich der geneigte Star Trek Fan sofort heimisch fühlt. Die Geschichte ist durch und durch Star Trek, was hoch anzurechnen ist, denn leider ist dies nicht immer der Fall bei weiterführenden Romanfortsetzungen von Filmreihen. Oftmals warten diese mit irgendwelchen Geschichten auf, denen man lediglich den Film-Aufkleber verpasst hat, im Prinzip aber nur ein beliebig austauschbares Szenario liefern, das lediglich die Namen der Protagonisten mit dem Film und/ oder der Serie gemein hat. Ganz anders in diesem Fall. Inhaltlich schaffen die Autoren einen höchst zeitgemäßen Bezug zu aktuellen Ereignissen – Terrorismus, Fremdenhass, Vorurteile –, heben den Rahmen ein wenig aus der sonst eher weichgespülten Serienvorlage heraus und lassen so alles deutlich erwachsener wirken. Inhaltlich gibt es daher rein gar nichts zu beanstanden, wenn auch die Handlungsentwicklung ab und an einen kleinen Schubs vorwärts vertragen hätte. Einziger Kritikpunkt ist die teilweise arg verschachtelte Schreibweise, die ab einem gewissen Punkt das Zuhören etwas erschwert und bisweilen höchste Konzentration beim Hörer erfordert. Was beim Lesen noch problemlos funktioniert, geht beim Konzept Hörbuch nicht immer auf: Viele Details, Beschreibungen und Gedankengänge, die zwischen laufende Dialoge in zahlreich verschachtelten Nebensätzen gesetzt werden und die Dialoge mitunter minutenlang unterbrechen, lassen den Hörer zuweilen abdriften und den eigentlichen Dialog oder die beschriebene Situation aus den Augen bzw. aus „den Ohren“ verlieren. Einerseits werden so viele Details geschaffen, die sowohl Schauplätze der Handlung als auch Charaktere positiv beleben. Andererseits lenken diese häufigen Abschweifungen bisweilen zu sehr ab. Auch werden mit großem Aufwand und Beschreibungen Nebenfiguren eingeführt, die kurze darauf komplett wieder verschwinden. Auch hier belebt dies zwar die Szenerie enorm, funktioniert im Hörbuch - im Gegensatz zum Film – jedoch nur bedingt. Hier mögen sich die Geister sicher scheiden; ich fand es zumindest ein wenig gewöhnungsbedürftig. Reinhard Kuhnert liest solide mit angenehmer Lesestimme, stößt aber mitunter in der stimmlich differenzierten Darstellung der vielen verschiedenen Personen ein wenig an seine Grenzen. (Insbesondere weibliche Dialogparts erinnern in manchen Fällen eher an die Stimme eine schwerkranken alten Mannes.) Hier hat man in anderen Audiobook-Produktionen die Messlatte durch Lesestimmen wie Wolfgang Bierstedt oder Johannes Steck sehr hoch gehängt, an die schwer heranzureichen ist.

Fazit: 100 Prozent Star Trek ! Trotz vieler Neuheiten auch viel Vertrautes, das einem den Einstieg in ein neues Star Trek Kapitel deutlich leicht macht. Eine rundum gelungene Anknüpfung an das vielschichtige und abwechslungsreiche Star Trek-Universum, das wenig Anlass zur Kritik bietet, vielleicht jedoch die eine oder andere Straffung vertragen hätte. Dennoch dürften Star Trek Fans auf ihre Kosten kommen. Alle anderen sollten zumindest etwas Star Trek-Vorkenntnisse mitbringen, um nicht komplett von der Vielfalt erschlagen zu werden.

8 von 10

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