HEXENHAMMER - Die Inquisitorin
VÖ: 07.06.19
(Zaubermond Audio)
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ZAUBERMOND
Klapptext:
Der Baron Nicolas de Conde hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Sein Versuch, Asmodi zu betrügen, scheiterte, und innerhalb einer einzigen Nacht wurden de Condes Frau Isabelle und seine Kinder im finsteren Wald von Wölfen zerrissen. Blind vor Schmerz ruft de Conde den Teufel ein weiteres Mal an. Und schließt einen weiteren Pakt. Mit einem weiteren Opfer. Ihr Name: Charlotte de Conde ...
Sprecher:
Charlotte de Conde – Stephanie Kellner
Baron Nicolas de Conde – Alexander Turrek
Dorian Hunter – Thomas Schmuckert
Olivaro – Stefan Krause
Credits – Oliver Stritzel
Kritik:
„Hexenhammer – Die Inquisitorin“ stellt ein weiteres Zahnrad innerhalb des Hunterversums dar, das eine andere Zeit beleuchtet und bei Erfolg sicherlich auch mit frischer weiblicher Heldin in Serie gehen könnte. Doch worum geht es hier eigentlich? Nach der Hauptserie „Dorian Hunter“, dem Spin Off „Das Haus Zamis“ geht Autor Uwe Voehl dorthin zurück, wo eigentlich alles einst begann. Ins finstere Mittelalter und ins Leben des Barons Nicolas de Conde. Ein weiterer Pakt mit dem Teufel eröffnet der Welt von Dorian Hunter somit eine neue unverbrauchte Heldin, denn Charlotte de Conde kehrt von den Totgeglaubten zurück und erlebt eigene Abenteuer innerhalb der Welt der schwarzen Familie. Das Schöne und Familiäre daran ist, dass uns einige Hauptcharaktere aus der Dorian Hunter Doppelfolge 10 „Der Folterknecht“ auch hier begegnen werden. Man ist also irgendwie über weite Strecken sofort im Thema und verfügt bereits über diverse Charakterhintergründe auch wenn der entsprechende Name für 3 Sekunden erst zum ersten mal im Erzähltext gefallen ist. Eine feine Sache. Der Einstieg allerdings gestaltet sich erst einmal ein wenig zäh. Das Novizenleben der jungen Charlotte im teuflischen Konvent braucht eine ganze Weile um in Fahrt zu kommen und um die schlussendlichen Beweggründe und somit die Weichen der jungen Heldin für ihr späteres Leben zu stellen. Als sehr störend dabei empfunden habe ich, dass man den Baron Nicolas de Conde nicht mit dem grandiosen David Nathan besetzen konnte, sondern man quasi dessen B-Besetzung Alexander Turrek wählte. Dieser bleibt leider weit hinter dem Original zurück. Apropos Besetzung, diese besteht lediglich aus vier Rollen, welche als Erzähler und Protagonist durch die Handlung leiten. Hierbei glänzen vor allem Stefan Krause (alias Olivaro) und Stephanie Kellner als Charlotte de Conde, die zudem den Löwenanteil der Erzählung trägt. Gerade diese beiden vermögen es den Rollen ein wunderbar differenziertes Leben zu verleihen. Man erkennt die Rollen der Dorian Hunter Hörspiele mit Timbre und Betonung der im Hörspiel verwendeten Sprecher jederzeit wieder. Faszinierend. Eine tolle Sprecherleistung in jedem Fall. Ohne zu sehr die Inhalte zu spoilern entfaltet das Hörbuch nach gut dem ersten Drittel seine wahre Stärke. Durch den dichten Einsatz des Soundtracks wird man hier tief in das bereits teilweise vertraute Geschehen gesaugt. Der Weg vom düsteren Jungendhörspiel, über allseits vertrautem Hunter Kosmos bis hin zu Grimmschen Märchenanleihen ebnen letztendlich den möglichen und frischen Start eines neuen Dorian Hunter Spin Offs. Meine Daumen dafür sind gedrückt, denn Idee und Ausrichtung besitzen großen Reiz. Vielleicht noch ein Wort zum Thema inszenierter Lesung. Soundeffekte und Geräusche findet man hier nämlich eigentlich nicht. Je nach momentanen Storythema herrscht lediglich die volle Bandbreite des Dorian Hunter Soundtracks über dem Geschehen. Mal sparsam dosiert eingesetzt und mal extrem dominant und scheinbar nicht abreißend, vermag man es tolle Stimmungen innerhalb der Erzählung zu zaubern. Auch hier greift jederzeit das familiär vertraute Gefühl der Hörspielserie mit hohen Wiedererkennungswert. Schlussendlich konnte mich „Hexenhammer – Die Inquisitorin“ noch stotterndem Start richtig packen. Jene so vertraute Welt lässt einen nach dem ersten Drittel einfach nicht mehr los und man möchte ständig wissen wie es weiter geht und welche Abenteuer noch auf die junge Charlotte warten. Möge dem weiteren verlauf dieses Spin Off Experiments der Weg glatt und eben sein. 7,5 von 10 Punkte.