HUMANEMY - 01 - Das Chamäleon
VÖ: 13.03.13
(Lindenblatt Records)
Homepage:
www.lindenblatt-records.de
Klapptext:
Fallen gelassen. Von einem Moment auf den anderen. Eben noch der »Was würden wir nur ohne dich tun-Superagent« und jetzt … ja, was eigentlich? Ohne den Schutz und die Legitimierung der Regierung bin ich einfach nur … ein Mörder! Ich kann ja froh sein, dass da bislang nur ein paar kleingeistige Bullen vor meiner Wohnung rum hängen und die noch keinen meiner lieben Kollegen geschickt haben, der mich ganz einfach ausknipst. Obwohl … vielleicht nimmt mich ja gerade in diesem Moment einer dieser Bastarde ins Visier …
Sprecher:
Lennard / Chamäleon – Thomas Lindner
Maurice – Patrick Borlé
Bones – Stefan Lindner
Center – Johnny Wittermann
Yamal – Alex Wesselsky
Die Guillotine – Stephanie Marin
OperRAYtor – Ray Brand
Bardame – Claudia Urbschat-Mingues
Tanto – Lucas Lindner
Konstantin – Martin Duckstein
Kemal “Kismet” Aydin – Holly Loose
Mangold – Christian Brand
SEK Checf Björnson – Peter Henrici
Herr Schmidt – Jo Hempel
Hauptkomissar Wulff – Simon Pearce
Wirtin – Simone Wolfe
Gangboss Merlin – Stefan Baumgartner
Intro Stimme – Oliver Mink
Kritik:
Mit Schandmaul in der Mittelalter-Rock Szene sehr erfolgreich und tief verwurzelt, treiben die Lindner Brüder Stefan und Thomas nun auch schon seit einiger Zeit in der Hörspielszene ihr Unwesen. Dem ein oder anderen dürften vielleicht die beiden Gebrüder Thot Hörspiele geläufig sein, bei denen man poetisch angehauchte und recht spezielle Kurzgeschichten präsentierte. Zumindest das muss man den Brüdern lassen, die sehr eigenständige und ausgefallene Wege beschreiten. Das erste größere Projekt nun stellt sich unter dem Namen Humanemy vor. Die auf 4 Folgen ausgelegte Cyberpunk Serie, die sich stark ans Shadowrun Universum anlehnt, ist zumindest im Hörspielsektor ein kleines Unikat. Doch kann man mit dieser Independent Produktion auch fesseln und begeistern? Sehr bedingt möchte ich einmal behaupten. Wer auf teilweise skurrilen und manchmal recht zotigen Stoff steht, und sich an der semiprofessionellen Bearbeitung und Umsetzung nicht stört, der könnte mit Humanemy ein recht eigenwilliges Nischenprodukt gefunden haben. Wer indes auf hochkarätige Hörspielunterhaltung steht, sollte dieses Independent Produkt erst einmal auf Herz und Nieren prüfen, bevor er sich zu einem Kauf entschließt. Denn, hier wird nach wie vor im Amateurbereich gearbeitet. Die einzigen wirklich professionellen Sprecher sind hier lediglich Claudia Urbschat-Mingues und Oliver Mink, die zudem nur in kleineren Nebenrollen ihr Können unter Beweis stellen dürfen. Den Löwenanteil an diesem Hörspiel liefern, wie schon bei den Gebrüder Thot Lindner und Friends. Ein Umstand, den man zweifelsohne hört und der in Form und Darbietung doch sehr schwankend ausfällt. Da zudem viele Szenen und Dialoge deutliche Längen wie auch Schwächen offenbaren, hält sich der Hörgenuss eher in Grenzen. Vieles wirkt platt oder doch sehr konstruiert ohne fesselnden Unterhaltungswert. Was schade ist, denn Potential wäre innerhalb der Thematik vorhanden. Störend auch, dass über vielen Gesprächen ein leichter Hall liegt. Was bei der Darbietung nach wie vor nicht stimmt, kann zumindest die Musik von VorTeX wett machen. Metallischer Cyberpunk, Elektronik oder auch mal leichter Jazz, musikalisch kann man vollauf überzeugen. Vor allem das Humanemy Titelstück hat mich hier begeistert. Auch die Soundeffekte sind in vielerlei Hinsicht äußerst passend und stimmungsvoll; sie zeichnen eine kalte und doch futuristische Welt.
Fazit: Semiprofessionelles Cyberpunk-Machwerk, das leider an fehlender Dynamik, Spannung und den vielen Amateuren mit schwankender Leistung kränkelt. Zumindest musikalisch kann man hier glänzen. Potential ist definitiv vorhanden, eine echte Empfehlung kann ich mit Teil 1 aber leider noch nicht aussprechen.
4 von 10