DIE CHRONIK DER DRACHENLANZE - 03 - Drachenwinter

Verfasst von Martin Bothmann am 06. Mai 2013.

VÖ: bereits Veröffentlicht
(Holysoft Studios)

Klapptext:

Die sechs Gefährten haben nach ihrer Flucht aus der Festung des Drachenfürsten Verminaard Zuflucht im Königreich der Bergzwerge, Thorbardin, gefunden. Zum Dank für die Großzügigkeit der Zwerge wird ihnen der Streitkolben von Kharas zurückgegeben, mit dem in alten Zeiten die legendären Drachenlanzen geschmiedet wurden. Aber das Böse auf Krynn, die Dunkle Königin und ihre Drachen, ist noch lange nicht geschlagen... Die Freunde müssen weiter. Ihr Ziel: Tarsis, genannt die Schöne, Hafenstadt sowie Umschlagplatz wichtiger Güter - und Informationen...

Sprecher:

Astinus:Detlef Bierstedt
Arak:Stefan Müller-Ruppert
Alhana:Martina Treger
Anführer:Tilo Schmitz
Caramon:Torsten Michaelis
Cyan:Jan Schroeder
Crysania:Dascha Lehmann
Drakonier:Andy Suess
Drakonier 2:Dagmar Bittner
Dunkhan:Bodo Henkel
Erzähler:Engelbert von Nordhausen
Elistan:Christian Rode
Flint:Manfred Erdmann
Flußwind:Tobias Kluckert
Fistandantilus:Klaus Nägelen
Goblin 1:Andy Suess
Gilthanas:Dominic Boeer
Gnimsch:Santiago Ziesmer
Hederick:Werner Wilkening
Kitiara:Daniela Hoffmann
Kundschafter1:Paul Burghardt
Kapitän:Gerhard Acktun
Kharas:Manfred Lehmann
Lord:Marc Schültert
Lorac:Bert Stevens
Porthios:Ingo Albrecht
Raistlin:Frank Schröder
Red:Ralf Pappers
Redine:Karin Schuhmann
Regar:K.Dieter Klebsch
Sturm:Raimond Krone
Stimme der Sonnen:Claus Fuchs
Silvara:Yesim Meisheit
Sleet:Felix Würgler
Tanis:Dirk Hardegen
Tolpan:Hannes Maurer
Theros:Olaf Baden
Tika Waylan:Maren Rainer
Takhisis:Marianne Groß

Kritik:

Der 3. Teil der Chronik der Drachenlanze "Drachenwinter" erstreckt sich auf satte 4 CDs. Mit einer Gesamtspielzeit von 246 Minuten eigentlich value for money in der Welt der Fantasy. Wieder stehen innerhalb der Grundhandlung Kameradschaft, Heldentum und Abenteuer klar im Vordergrund. Ein Umstand den man in diesem Genre durchaus erwartet, hier diese Attribute aber meiner Meinung nach etwas zu sehr in den Vordergrund drückt. Doch alles der Reihe nach. Trotz der großen Sprecherliste verzichtet man zum Glück auf Halbprofis in den Reihen der Sprecher. Hier wurde ausnahmslos namhaft gecastet und viel Wert auf charakteristische Stimmen gelegt. Trotzdem greift hier ebenfalls ein Kritikpunkt. Die Unterforderung vieler Mimen. So merkt man deutlich, dass alle Sprecher einzeln aufgenommen wurden, Gespräche so aufgesetzt, "nicht echt" klingen und über sehr weite Strecken viel zu emotionslos stattfinden. Dieser Umstand fällt vor allem in emotionalen und actionlastigen Szenen sehr ins Gewicht. Daniela Hoffmann in der Rolle der "Kitiara" ist hier eine rühmliche, erfrischende und sehr positive Ausnahme. Die Gute ist hier wirklich mit Inbrunst bei der Sache. Auch viele der Dialoge laufen in meinen Ohren viel zu banal und gezwungen, fast ein wenig aufgebläht ab. Wichtiges und straffes Fortschreiten kommt zu kurz. So verrennt man sich oft in Nebensächlichkeiten während die Haupthandlung sich dahin schleppt und es leider oft an Dynamik mangelt. So trifft sich Lagerfeuerromantik meist auf Augenhöhe mit eigentlich spannenden Kämpfen, die dramaturgisch nicht merklich hervorstechen können. Schade, denn dies ist eine der größten Schwächen dieser Folge. Das Fehlen von Spannung, dichter Atmosphäre und echter Dramatik. Da zudem viele der Dialoge mit Charakter - und Ortsnamen nur so um sich werfen, vermisse ich eine straffere Storyführung. Viel Atmosphäre und Gefühl vermag immerhin der grandiose Soundscore zu vermitteln, der extrem variabel über dem kompletten Hörspiel liegt. Hier schafft man es dauerhaft echte Kinoatmosphäre zu vermitteln. Auch die sonstige Soundkulisse entpuppt sich als stimmungsvoll jederzeit passend und homogen. Schade also, dass die Handlung hier sehr emotionslos vor sich hinplätschert, kaum echte Höhepunkte bietet und sich stattdessen viel zu oft in der recht banalen Gefühlswelt der Hauptcharaktere verliert.

Fazit: Produktionstechnisch topp mit grandiosen Soundtrack gesegnetes Fantasy-Abenteuer. Leider aus Sicht des Storybook unspektakulär inszenierte Inhalte, die oft an ihren unterforderten und recht emotionslosen Sprechern kränkeln. Trotz allen für Fantasy Freunde interessant.