FABULA OBSCURA - 01 - Das McCready Erbe
VÖ: 08.11.13
(Winterzeit)
Homepage:
www.rubikon-hoerspiele.de
Klapptext:
1924 - Der Engländer William Campbell erbt die Plantage eines ihm völlig unbekannten Verwandten in New Orleans.
Traumatisiert von den Wirren des großen Krieges, der in Europa tobte, nimmt er diese Erbschaft mit Freuden an, um ein neues Leben zu beginnen.
Seine Euphorie über das unerwartete Erbe und den damit verbundenen Reichtum wird jedoch schnell getrübt, als es auf der Plantage zu merkwürdigen Todesfällen kommt und William beinahe selbst Opfer eines Anschlages wird.
Wer zieht im Hintergrund die Fäden?
Wurde auch sein Erbonkel Opfer eines Anschlages?
Und was hat es mit den seltsamen nächtlichen Ritualen der Plantagenarbeiter auf sich?
Als William den Geschehnissen auf die Spur kommt, muss er feststellen, dass sein Gegner bereits ein tödliches Schicksal für ihn bereit hält ...
Sprecher:
Erzähler - Wolfgang Rüter
William "Bill" Campbell - Torsten Münchow
Edward Leery - Jochen Langner
Violet Devereaux - Lena Sabine Berg
Timothy Nolan - Bert Stevens
Obasi - Michael Ojake
Miles McCready - Helmut Winkelmann
Numa - Tom Jacobs
Luis - Frank-Otto Schenk
Kritik:
Mit Fabula Obscura versucht eine neue Serie den Markt der der phantastisch angehauchten Gruselhörspiele zu erobern. Thematisch widmet man sich hier diversen Lovecraft Inspirationen, aus denen nun die erste Story „Das McCready Erbe“ entsprungen ist. Fabula Obscura ist eine solides Hörspiel, welches den Charme vieler Achtziger Hörspiele atmet (Neon Grusel Serie), aber auch versucht mit aktuellen Konkurrenten (Gruselkabinett, Dreamland Grusel) auf Augenhöhe zu stehen. Um genau zu sein ist „Das McCready Erbe“ ein guter Start, der aber noch diverse Ecken und Kanten besitzt, die man hoffentlich im Laufe der Reihe noch ablegen kann. Die Covergestaltung ist wirklich ausgesprochen gut gediegen und dürfte so manchem Zufallskäufer dazu verleiten, ins Hörspielregal zu greifen. Musikalisch bietet man ein sehr gutes Bild. Sehr atmosphärische Stücke, die zwischen diversen Szenen eingebettet wurden um Szenenwechsel einzuleiten. Schade aber, dass man ansonsten rein gar keine musikalische Untermalung während der Handlung bietet. Viele Szenen klingen so ein wenig fade. Die Story ist unterhaltsam, aber nicht wirklich originell. So kommen das ein oder andere mal Vergleiche zur aktuellen Gruselserie – „Die Plantage“ auf. Steht man auf das Setting der 80´er, gefällt „Das McCready Erbe“ auf Anhieb. Aber leider liegt hier das Problem. Alles ist viel zu behäbig, teilweise zu lang und mit banalen Dialogen gepflastert, während eigentlich spannende Szenen hier extrem kurz und nüchtern abgehandelt werden, statt diese mit wesentlich mehr Spannung versehen, weiter auszureizen. Es fehlt an Emotion. Man kann viel Atmosphäre durch die vielfältigen und stimmungsvollen Soundeffekte, die ich an dieser Stelle einmal mit denen von Titania Medien vergleichen möchte, erzeugen und hier beweisen, dass man von einer anständigen Produktion etwas versteht. Auf der anderen Seite nehmen die Sprecher, die zwar stimmlich gut besetzt und recht solide im Acting, dieser aufgebauten Atmosphäre ab und an einmal ihre Wirkung. Denn, viel zu oft führt man zwar intensive Gespräche, bringt aber Null Emotion in diese. Selbst in dramatischen Szenen tritt so mancher Mime auf, als würde er gerade beim 5 Uhr Tee sitzen. Ein Umstand, der mich hin und wieder sehr gestört hat. An dieser Stelle hat mich Lena Sabine Berg rein gar nicht überzeugen können. Abgelesen und steif sind wohl die besten Begriffe für ihre Leistungen, die man mit einem zugedrückten Auge gerade noch gutheißen kann. Ich möchte diesen Hörspielstart auch nicht zu viele Steine in den Weg legen aber Begriffe wie spröde, langatmig oder emotions - und spannungsarm finden leider immer wieder ihren Nährboden. Ein wenig steril trifft es glaube ich noch am besten. Fabula Obscura ist ein ansprechender Start und mit der Umsetzung phantastischer Literatur nicht der schlechteste Grund sich dieses Hörspiel zuzulegen, doch von Konkurrenten wie dem Gruselkabinett ist man mit der ersten Folge zwar auf einem guten Weg, aber noch zu weit entfernt um sich ein künftiges Kopf an Kopf Rennen zu liefern. Meine Empfehlung: Mehr Emotion, Spannung und Dynamik. Mehr unheilvolle Stimmungen, dann könnte das echt was werden. Zum Fazit: „Das McCready Erbe“ wird Fans bereits genannter Serien sicherlich gefallen und wohlwollend aufgenommen werden. Es mag auch sein, dass der ein oder andere über diverse von mir genannte Kritikpunkte locker hinwegsehen kann und wird, doch sollte den Machern klar sein, dass es hier einige Luft nach oben gibt. Für einen Erstling sehr nett. Aber eben nicht mehr. Man darf also gespannt sein auf weitere Ausflüge in die Welt von H. P. Lovecraft.
6 von 10