MORD IN SERIE - 11 - Bei Anruf Angst

Verfasst von Martin Bothmann am 05. November 2013.

VÖ: 08.11.12
(Contendo Media)

Klappentext:

Ihr Job ist es, Leben zu retten: Carolin Dietrich arbeitet in der Bremer Notrufzentrale und ist täglich mit dem Tod konfrontiert.
Am Silvesterabend erhält sie den Anruf des verstörten kleinen Jeremy. Er wurde offenbar gemeinsam mit seiner Mutter entführt, weiß aber nicht, wo er sich gerade befindet. Carolin setzt sofort alle Hebel in Bewegung, um ihn aufzuspüren.
Während die Polizei verzweifelt nach dem Jungen fahndet, hält sie weiterhin telefonischen Kontakt zu ihm. Doch mit jeder Minute, die vergeht, droht die Suche nach Jeremy in einer schrecklichen Katastrophe zu enden.

Sprecher:
Carolin Dietrich: Daniela Hoffmann
Jeremy Hansen: Moritz Jasperbrinkmann
Kai Schiffer: Markus Pfeiffer
Ronnie Lohmann: Thomas Petruo
Magnus de Vries: Robert Kotulla
Florian Klemm: Uwe Hügle
Sonja Hansen: Dascha Lehmann
Butler Nelis: Gerald Paradies
Dirk Hildebrandt: Uwe Jellinek
Polizist: Martin Kautz
Pilot: Helmut Krauss
Kollegen: Christoph Walter, Johannes Raspe
Kollegen: Robert Herrmann, Christoph Piasecki
Kollegen: Siegfried Schulz, Ariane Drieskes
Kollegen: Dominic Staffen, Martin Menne von Eynern
Kollegen: Kira Angel, Janine Dietsch, Markus Stengelin
Abspann: Martin Sabel

Kritik:

Eigentlich klingt der Klapptext zu „Bei Anruf Angst“ ja recht vielversprechend. Doch nach Ende dieses Thrillers stellt sich doch ein wenig Ernüchterung ein. Ich bin ja ansonsten ein großer Freund der Reihe, doch hier stören mich zu viele kleine Dinge, die unter dem Strich gesehen doch arg an der Qualität dieser Folge rütteln. Kommen wir zum einen zur Story an sich. Gerade zu Beginn hat man den Eindruck eine neue Vertonung von Hale Berry´s „Mörderischer Anruf“ zu hören. Ganz ok aber originell ist definitiv anders. Spannung mag eigentlich kaum aufkommen und lediglich das verschachtelte Ende kann die Geschichte ein wenig aus ihrer Lethargie ziehen. Das Fehlen von echter Spannung schreibe ich hauptsächlich meinen Hauptkritikpunkt dieser Folge zu, den Sprechern. Auch wenn man hier namhafte Sprecher ins Studio lädt, hat man, egal in welcher Rolle den Eindruck, dass die Personen grundsätzlich nicht “miteinander“ sprechen. Man hört definitiv, dass die Sprecher in verschiedenen Studios aufgenommen wurde. Hier hört man viel zu oft Monolog aber leider keinen so wichtigen Dialog. Auch fehlt es in diversen Szenen an Emotion. Es wäre jetzt zwar zu hart zu behaupten, vieles klingt emotionsarm abgelesen, doch weit ist man bei manchen Mimen nicht davon entfernt. Contendo das könnt ihr doch viel besser!!! Auch wundere ich mich immer wieder aufs Neue, welches wirklich schlechte Händchen man bei Kindersprechern hat. Moritz Jasperbrinkmann in einer quasi Hauptrolle ist für mich der Totalausfall dieser Folge. Abgelesen, schlecht betont und emotional viel zu oft neben der Spur ist dies die schlechteste Leistung von „Bei Anruf Mord“. Die kurzen aber netten Musikstücke sind zwar nett gediegen, können dem Hörspiel aber anhand fehlender Dramatik auch selten zu echten Spannungsspitzen verhelfen. Hier hat es mir an Dynamik und an echtem zur Spannungsförderung gefehlt. Ja, die Musik ist nett. Aber eben nur das und im Zusammenhang zur Geschichte am Ende doch eher belanglos und austauschbar. Als Spitze hingegen muss ich weiterhin das Sounddesign in höchsten Tönen loben. Gerade die Hintergrundgespräche in der Notrufzentrale sind so realitätsnah und vielfältig, dass man vor einer „nur“ Hintergrundbeschallung wirklich den Hut zu ziehen hat. Toll. Auch Soundeffekte, Mixing und Sound halten die Contendo Qualitätsstandards und spielen in der Hörspielproduktion ganz weit oben mit. Auch der musikalische Schlusstrack kann auf dieser Folge überzeugen. Das sehr Airplay kompatible „Safe“ von „Dani´el geht sehr hitverdächtig ins Ohr und stimmt mit dem Ausklingen doch noch ein wenig versöhnlich. Fazit: Produktion topp. Regie und Sprachaufnahmen leider nur Mittelmaß. Gerade hier gibt es extrem viel Luft nach oben. Auch fehlt der Story leider merklich Tempo, was schade ist, denn hier hätte man deutlich mehr heraus hohlen können.

6,5 von 10